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Eishockey: Thomas Holzmann: Nach Schädelbruch vor National-Debüt

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Thomas Holzmann: Nach Schädelbruch vor National-Debüt

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    Thomas Holzmann mit seinem speziell gepolsterten Helm. Der Panther-Profi gibt beim Deutschland Cup sein Debüt in der Nationalmannschaft.
    Thomas Holzmann mit seinem speziell gepolsterten Helm. Der Panther-Profi gibt beim Deutschland Cup sein Debüt in der Nationalmannschaft. Foto: Siegfried Kerpf

    Das Curt-Frenzel-Stadion kennt Thomas Holzmann in- und auswendig. Dort ist sein Arbeitsplatz, wenn der Eishockey-Profi für die Augsburger Panther auf Torejagd geht. Und doch ist vieles anders, als der 29-Jährige gestern Mittag im gelben Trikot das Eis betritt. Seine Sturmkollegen Thomas Greilinger vom ERC Ingolstadt und Brent Raedeke aus Mannheim kennt er nur als Gegenspieler aus der Deutschen Eishockey-Liga. Holzmann trainiert für sein Debüt in der Nationalmannschaft. Schon einmal war er im Trainingscamp gewesen und wurde wieder aussortiert. Nun soll es klappen, vielleicht schon zum Auftaktspiel der deutschen Teams am Freitag um 19.30 Uhr (live in Sport1) gegen die Slowakei. Es wäre die Krönung einer unglaublichen Entwicklung. Denn vor neun Monaten stand nach einem schlimmen Unfall seine Karriere auf der Kippe.

    Es passiert beim Auswärtsspiel der Augsburger Panther am 29. Februar 2016 in Wolfsburg. Nach einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler Aleksander Polaczek wird Thomas Holzmann mit einer Trage vom Eis gebracht. Zuerst brummt nur der Schädel, Alltag für einen Eishockey-Profi. „Als ich dann ein komisches Pfeifen im Ohr hatte, wusste ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war“, erinnert sich der gebürtige Buchloer. Sofort bringt ihn der Krankenwagen zuerst in ein Krankenhaus nach

    Speziell gepolsterter Helm

    Doch zu Saisonbeginn stürmt der Mann mit der Rückennummer 17 wieder für die Panther. Mit einem speziell gepolsterten Helm. Mit fünf Treffern und drei Vorlagen zählt er zu den effektivsten AEV-Stürmern. Das bleibt Bundestrainer Marco Sturm nicht verborgen, der beim Deutschland Cup seinem Stammpersonal größtenteils eine Pause gönnt und „die Basis verbreitern“ will. Der ehemalige NHL-Stürmer nominiert Holzmann auf den letzten Drücker für das Vier-Nationen-Turnier.

    „Er ist der deutsche Spieler bei den Panthern, der auffällt“, lobt Sturm. Aber auch Qualitäten neben dem Eis zählen für den Bundestrainer: „Ich habe mich mit Coach Mike Stewart und Sportmanager Duanne Moeser unterhalten. Beide haben Positives berichtet: Wie er sich vorbereitet, wie fit er ist und wie anständig er ist.“

    Statt eines Kurzurlaubs mit seiner Frau tritt er nun in seinem „Wohnzimmer“ an. Als die Nationalmannschaft das Kabinen-Reich der Panther bezog, konnte Holzmann an seinem angestammten Platz bleiben. Er kann sein Heimspiel kaum erwarten. „Schon die Nominierung hat mich wahnsinnig gefreut, das ist eine große Ehre für mich“, sagt der Außenstürmer und fügt an: „Jetzt will ich allen zeigen, was ich kann.“

    Der Deutschland Cup ist nach der erfolgreichen Qlympia-Qualifikation für Pyeongchang 2018 und vor der Heim-WM 2017 in Köln „extrem wichtig für mich“, sagt Marco Sturm. In den Partien gegen die Slowakei, Schweiz und Kanada kann der Trainer von Freitag bis Sonntag 27 Spieler testen, die er in den Kader berufen hatte, darunter die Neulinge Konrad Abeltshauser, Maximilian Kastner (beide München) und Thomas Holzmann.

    Für den AEV-Stürmer, der seine Schädelfraktur überwunden hat, besitzt das Turnier noch eine andere Bedeutung: „Das ist eine Wahnsinns-Geschichte für mich. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich jetzt schon so weit bin.“

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