Für den 24-maligen Weltmeister und Olympiasieger Kanada um Shooting-Star Stamkos von Tampa Bay Lightning startet die Mission Titelgewinn in der Gruppe B gegen Außenseiter Italien. "Wir sind hier, um die Goldmedaille zu holen", verkündete Stürmer Corey Perry von den Anaheim Ducks.
Perry ist der einzige Olympiasieger im kanadischen Kader. Teamchef Mark Messier und Coach Craig MacTavish, die als Spieler zusammen zehn Stanley-Cups gewannen, schicken eine junge, hungrige Mannschaft ins Rennen. "Dieses Team ist talentiert, hat aber kaum Erfahrung", sagte Messier, dessen Bruder Paul einst in Mannheim spielte.
Dennoch bekommen die Zuschauer in der SAP-Arena einige Hochkaräter zu sehen. Der Kader besteht ausschließlich aus NHL-Cracks, allen voran Super-Talent John Tavares von den New York Islanders, der nach Olympia-Held Sidney Crosby bereits als der kommende weltbeste Spieler gilt. Neben Stamkos, der wie Crosby in der NHL-Vorrunde 51 Tore schoss, hat der Weltranglisten-Erste in Evander Kane von den Atlanta Trashers einen weiteren Ausnahme-Könner in seiner Reihen. "Der Hinweis auf unser junges Team soll keine Entschuldigung sein. Wir sind Kanada und stehen immer unter Druck. Olympia- und WM-Gold wären ein tolles Jahr für Kanada", sagte Messier denn auch.
Alles andere als ein klarer Erfolg gegen Italien wäre eine riesige Überraschung. Italien schaffte unter dem neuen Trainer Rick Cornaccio gerade erst den Wiederaufstieg. Für den Italo-Kanadier zählt nichts anderes als der Klassenverbleib. "Ein schwieriges, aber nicht unmögliches Unterfangen", sagte Cornacchio, der im Tor auf Kaufbeurens Zweitliga-Keeper Thomas Tragust setzt.
Schon am Sonntag können die Fans wieder auf Eishockey der Extraklasse hoffen, wenn in Gruppe C die Mitfavoriten Tschechien gegen Frankreich (16.15 Uhr) und Schweden gegen Norwegen (20.15 Uhr) ihre Stars aufs Eis schicken. Vor allem der inzwischen im russischen Omsk aktive Ausnahmekönner Jagr hat das Interesse geweckt. "Es ist toll, ihn hier bei diesem Turnier zu sehen", schwärmte selbst Messier über den mittlerweile 38 Jahre alten Tschechen.
Pünktlich zum Stelldichein der Stars sind nach zweijähriger Vorbereitung auch die Rahmenbedingungen in Mannheim geschaffen. "Neben unvergesslichem Eishockey wollen wir den Gästen auch ein unvergessliches Erlebnis bescheren", sagte Norman Ramminger, Leiter des Fandorfes an der SAP-Arena, das bei den Spielen in Mannheim bis zum 20. Mai 150 000 Fans bewirten soll. Auch in diesem Jahr wird die Party wohl wieder von den reisefreudigen Letten dominiert. Der WM- Außenseiter startet am Samstag (16.15 Uhr) gegen die Schweiz. Bis zu 5000 baltische Fans werden erwartet, die sich mit der Fanmeile nicht zufriedengeben wollen. In der Innenstadt haben sie eine ganze Kneipe gemietet und machen aus einem Irish Pub einen Latvian Pub.