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Eishockey: Streit über Auf- und Abstieg im deutschen Eishockey geht weiter

Eishockey

Streit über Auf- und Abstieg im deutschen Eishockey geht weiter

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    Das Thema Auf- und Abstieg in die DEL bleibt problematisch.
    Das Thema Auf- und Abstieg in die DEL bleibt problematisch. Foto: Siegfried Kerpf (Archiv)

    Die Fans fordern ihn seit Jahren, doch es bleibt ein schwieriges Thema: der Auf- und Abstieg im deutschen Eishockey. Jede Liga kämpft mit Problemen, die die gleiche Ursache haben: Geld fehlt an allen Ecken und Enden.

    Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist eine geschlossene Gesellschaft, die den Abstieg seit Jahren abgeschafft hat. Nur wenn alle 14 Gesellschafter zustimmen, wird aufgestockt, oder eine Lizenz wird von Stadt A nach B verkauft. Kostenpunkt: 800.000 Euro. DEL und DEL2 haben sich jedoch darauf geeinigt, den Auf- und Abstieg ab der Saison 2017/18 wieder einzuführen. Bis Ende April sollte eine Regelung festgezurrt werden. Doch die Entscheidung verzögert sich. Das ist das Ergebnis eines Treffens der Geschäftsführer der beiden Ligen, Gernot Tripcke (DEL) und René Rudorisch (

    Sechs Zweitliga-Vereine (Bietigheim, Kassel, Bremerhaven, Ravensburg, Heilbronn und Rießersee) hatten bis zum 31. März Unterlagen eingereicht, um ihre DEL-Tauglichkeit nachzuweisen. Die Zweitligisten sollten in einem Bewertungssystem für Stadion, VIP-Bereich und Präsentation (Videowürfel) insgesamt 6000 Punkte erreichen. Außerdem musste jeder Verein die Bürgschaft in Höhe von 800.000 Euro hinterlegen. Die Rechtsanwaltskanzlei „Bird & Bird LLP“ prüfte nun die Unterlagen und sieht die Voraussetzungen als nicht erfüllt an. „Das sieht die DEL2 anders“, sagte Geschäftsführer Rudorisch. Ein Schiedsgericht soll entscheiden, ob die Kriterien für den Auf- und Abstieg erfüllt sind.

    DEL-Clubs sehen den Abstieg schwierig

    Die DEL pocht auf eine nachhaltige Lösung, der Absteiger soll nicht ins Bodenlose fallen. Die Eliteliga will keine Negativ-Schlagzeilen produzieren. Die Haltung der Augsburger Panther ist bekannt. Hauptgesellschafter Lothar Sigl sieht den Abstieg kritisch, da eine langfristige Planung erschwert würde und Sigl das Überleben der kleinen DEL-Klubs gefährdet sieht. „Aber wir halten uns an die gemeinsamen Beschlüsse der Liga“, sagt der Panther-Chef.

    Seit Donnerstag ist klar: Der ESV Bayreuth, der im Oberliga-Finale dem niederländischen Klub Tilburg Trappers unterlegen war, nimmt sein Aufstiegsrecht wahr und meldet sich für die DEL 2. Der ESV Kaufbeuren, der in der jüngsten Vergangenheit oft am sportlichen und finanziellen Abgrund wandelte, hofft auf goldene Zeiten in einem Neubau. Die Stadt errichtet für rund 22 Millionen Euro eine Eishalle für 3500 Zuschauer, die Mitte 2017 bezugsfertig sein soll.

    Sportlich ist der EHC Klosteresse für die dritthöchste Klasse qualifiziert. Doch der Klub aus Grafing zieht sich zurück. Grund: Klostersee kämpft mit einem Hooligan-Problem. Verschärfte Sicherheitsauflagen verschlangen viel Geld, zudem sprangen Sponsoren ab. Bayernliga-Aufsteiger EHC Waldkraiburg würde gerne eine Klasse höher spielen. Doch der Oberliga-Start scheitert an maroden Banden, die aufwendig erneuert werden müssten. Dazu ist die Stadt offenbar nicht bereit. Als Nachrücker ist ein U-20-Team von Red Bull Salzburg im Gespräch.

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