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Eishockey: Slowakei gewinnt den Deutschland-Cup in Augsburg

Eishockey

Slowakei gewinnt den Deutschland-Cup in Augsburg

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    Der Deutschland-Cup fand erneut in Augsburg statt.
    Der Deutschland-Cup fand erneut in Augsburg statt. Foto: Siegfried Kerpf

    WM-Casting ohne Happy End: Sechs Monate vor dem ersehnten Eishockey-Fest in Köln hat das deutsche Nationalteam die Titelverteidigung beim Deutschland Cup verpasst. Ohne zahlreiche Stammkräfte hatte die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm schon vor dem abschließen Duell mit Kanada keine Chance mehr auf Platz eins. Nach ihrem 4:1 gegen die Schweiz stand die Slowakei bereits am Sonntagnachmittag erstmals seit 2011 wieder als Turniersieger fest und jubelte mit dem von DEB-Präsident Franz Reindl überreichten Silberpokal.

    Sturm hatte den Deutschland Cup in Augsburg zur ersten Casting-Runde für die gemeinsam mit Frankreich auszurichtende WM ausgerufen - im Frühjahr wird der 38-Jährige keine Experimente mehr wagen. Nach dem großzügigen Verzicht auf Stammpersonal hat er schnell erkannt, dass sich ad hoc nur wenige Alternativen aufdrängen. Der Kandidatenkreis für den Saisonhöhepunkt erweiterte sich nicht wie erhofft deutlich. "Es ist Deutschland. Das ist leider so", bilanzierte Sturm.

    Rund einem Dutzend etablierter Kräfte aus der Deutschen Eishockey Liga hatte der Coach eine Pause verschafft. Nach dem Auftreten der zweiten Garde im Curt-Frenzel-Stadion müssen diese Profis kaum mehr um ihre WM-Startplätze zittern als zuvor.

    "Der eine oder andere ist mit Sicherheit interessant", sagte Sturm zwar. Und "mit Sicherheit" habe er mehr Auswahl als vorher. "Man muss abwarten, wie es mit den NHL-Spielern wird, aber es sind sicher mehrere Spieler von diesem Kader dabei." Mehr als rund zehn Profis aus dem Deutschland-Cup-Team dürften in einem halben Jahr jedoch nicht für die WM infrage kommen, sollten sich die Verletzungsausfälle nicht häufen. Für weitere Tests gibt es bis April keine Möglichkeit.

    "Da reden wir schon seit Jahren drüber, dass wir uns wünschen würden, dass wir wie andere Länder 40, 50, 60 Spieler hätten", erklärte Schweden-Legionär Felix Schütz. "Haben wir halt nicht. Die können wir auch nicht aus der Kiste zaubern. Da müssen wir halt mehr Nachwuchsarbeit machen." Das ziehe sich über "zehn bis 20 Jahre".

    Die Ergebnisse standen für Sturm an diesem Wochenende nicht an erster Stelle. Vielmehr kam es ihm darauf an, wie sich seine Schützlinge präsentierten. In den Fokus spielte sich Nicolas Krämmer. Der Angreifer von den Kölner Haien trat beim 1:3 gegen die Slowakei und beim 3:2 gegen die Schweiz als zweifacher Torschütze hervor. Nur mit internationalen Einsätzen kann der 24-Jährige sich steigern. "Wenn man nur DEL spielt, vergisst man das Niveau, das Tempo", sagte Sturm.

    Neuland ist das Nationalteam für Krämmer allerdings nicht. Vor der WM im vergangenen Mai war der junge Stürmer erst spät aus dem Aufgebot geflogen. Neben Krämmer hob Sturm jetzt auch den 23 Jahre alten Düsseldorfer Torhüter Mathias Niederberger lobend hervor.

    Das deutsche Eishockey wird bei der WM ebenso wie bei Olympia von den NHL-Profis abhängen. "Wenn vier oder fünf NHL-Spieler dabei sind, merkst du das halt schon", erklärte Schütz. Zieht ihr Team allerdings in die Playoffs ein, könnten die Akteure im Frühjahr verhindert sein.

    Insgesamt liefen beim 27. Deutschland Cup nur acht WM-Teilnehmer auf, die dem Deutschen Eishockey-Bund das erste Viertelfinale seit fünf Jahren bescherten. Und nur drei Profis, die bei der Olympia-Quali eine Blamage wie 2013 vermieden. "Im Endeffekt ist es ein großer Kampf um die WM-Plätze", sagte Verteidiger Justin Krueger. dpa

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