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Eishockey: Finaltraum für den AEV geplatzt

Eishockey

Finaltraum für den AEV geplatzt

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    Die Enttäuschung ist Panther-Spieler Steffen Tölzer ins Gesicht geschrieben, trotzdem bedanken sich er und das Team für die Unterstützung der AEV-Fans. Mit der 0:2-Niederlage im siebten Play-off-Halbfinalspiel gegen München ist die Saison für die Augsburger beendet.
    Die Enttäuschung ist Panther-Spieler Steffen Tölzer ins Gesicht geschrieben, trotzdem bedanken sich er und das Team für die Unterstützung der AEV-Fans. Mit der 0:2-Niederlage im siebten Play-off-Halbfinalspiel gegen München ist die Saison für die Augsburger beendet. Foto: Christian Kolbert

    Gefühlt ganz Eishockey-Deutschland und ein paar neue Eishockey-Fans hatten den Augsburger Panthern die Daumen gedrückt, den Außenseitern, den leidenschaftlichen Schwaben. Doch den tapferen AEV-Profis bleibt nur die Anerkennung für eine großartige Leistung und eine grandiose Saison. Ein Beispiel: Der gebürtige Buchloer Thomas Holzmann schnürte trotz eines angebrochenen Mittelfußknochens die Schlittschuhe.

    Erst im siebten und entscheidenden Play-off-Halbfinale setzte sich der EHC Red Bull München gestern Abend mit 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) gegen den AEV durch und entschied die Best-of-seven-Serie mit 4:3 Erfolgen für sich. „Ich bin unglaublich stolz auf mein Team. Wir haben zwei großartige Serien in den Play-offs gezeigt, aber leider war es in Spiel sieben ein Tick zu wenig“, sagte AEV-Coach Mike Stewart. Über seine sportliche Zukunft wollte sich der Kanadier auch gestern nicht äußern. Er müsse die Serie erst sacken lassen (siehe nebenstehenden Artikel).

    Die Münchner bleiben elf Play-off-Serien in Folge unbesiegt. Doch an den Augsburger Brocken biss sich der haushohe Favorit beinahe die Zähne aus. Jetzt trifft der zuletzt dreifache Titelträger auf die Adler Mannheim, die seit drei Partien auf ihren Gegner warten. Der Vorrundenprimus hatte lediglich im Viertelfinale gegen Berlin Ansätze von Schwächen gezeigt und sich 4:1 durchgesetzt.

    Im Halbfinale fegte die Mannschaft des neuen Trainers Pavel Gross die Kölner Haie mit 4:0 vom Eis. Das Finale um die deutsche Meisterschaft beginnt am Donnerstag mit dem Match zwischen Mannheim und München. Für Augsburg ist die Saison beendet. Die Mannschaft begeisterte das Publikum weit über die Stadtgrenzen hinaus, weil sie mit Herz und Leidenschaft bis zur letzten Sekunde kämpfte.

    Rund 1000 mitgereiste AEV-Fans in der mit 6142 Zuschauern ausverkauften Olympia-Eishalle applaudierten minutenlang ihren Eis-Helden, die mit Platz drei und dem Einzug in die Champions Hockey League den größten Erfolg seit der Vizemeisterschaft 2010 feierten. Obwohl München das Kontingent für Panther-Fans auf 450 Karten limitiert hatte, fanden genügend AEV-Anhänger genügend Schlupflöcher.

    Trainer Mike Stewart hatte seine Abwehr moderat verändert. Für den jungen Landshuter John Rogl rückte der Lette Arvids Rekis auf die blaue Linie. Auf den riesigen Erfahrungsschatz des mehrfachen Olympia- und WM-Teilnehmers wollte der AEV-Coach nicht verzichten.

    Die Augsburger nahmen allerdings nicht den Schwung aus dem 2:0-Heimerfog mit in das alles entscheidende Match. Der Meister erarbeitete sich die klareren Chancen und durfte in der 16. Minute jubeln. Im Nachschuss überwand der Däne Mads Christensen den bis dahin alles überragenden Olivier Roy zum 1:0.

    Die Panther kamen nicht wie gewohnt in die Zweikämpfe. Der Meister durfte erstaunlich kontrolliert seine Angriffe aufbauen. Ein Konter in der 26. Minute brachte so das 2:0. Einen Pass vor das AEV-Tor des Münchner Gifthaferls Patrick Hager fälschte AEV-Verteidiger Brady Lamb unhaltbar für seinen Schlussmann Roy ins eigene Netz ab. Einen 0:2-Rückstand gab es selten in der Serie zwischen den bayerischen Rivalen, und aufholen konnte das sowieso noch kein Team.

    Panther-Trainer Mike Stewart zog alle Register. Eine Werbepause zur Mitte des Spiels nutzte der AEV-Coach für eine kurze Teambesprechung, um seine Profis noch einmal anzustacheln. Zumindest verbuchte Torjäger Matt White kurz vor der Pause eine gute Chance. Zwar aus spitzem Winkel, aber die zaubert der Kalifornier am liebsten ins Netz. Nationaltorwart aus den Birken parierte.

    Im letzten Abschnitt kämpften die Panther „bis zum Ende“, wie die eigenen Fans lautstark forderten. München brachte den Sieg über die Zeit.

    Augsburger Panther Roy – Lamb, Tölzer; Sezemsky, Haase; McNeill, Valentine; Rekis – Hafenrichter, LeBlanc, Schmölz; Payerl, Stieler, White; Fraser, Gill, Holzmann; Detsch, Ullmann, Sternheimer

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