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Eishockey: Eishockey gibt's jetzt kostenlos zu sehen

Eishockey

Eishockey gibt's jetzt kostenlos zu sehen

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    DEL-Eishockey gibt es ab der kommenden Saison kostenlos im TV zu sehen.
    DEL-Eishockey gibt es ab der kommenden Saison kostenlos im TV zu sehen.

    Der weitgehend unbekannte Fernsehsender ServusTV soll der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) neuen Schwung geben. Gestern stellte die Profiliga zusammen mit ihren neuen Partnern die Eckdaten der auf zunächst vier Jahre ausgelegten Medienkooperation vor. Das Entscheidende: Der schnelle Mannschaftssport wird nicht mehr wie in den vergangenen knapp 20 Jahren im Bezahlfernsehen (zuletzt Sky, davor Premiere) versteckt, sondern ist im frei empfangbaren TV sowie im Internet zu sehen.

    „Für uns beginnt eine neue Zeitrechnung. Wir wollen den Fans mehr bieten und erhoffen uns auch bessere Vermarktungsmöglichkeiten für unsere Klubs“, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gestern in München. Die Fakten:

    Sonntag ServusTV zeigt ab 17.45 Uhr eine DEL-Partie live und in bester Qualität (Full-HD, siehe Infokasten). Rund 40 Spiele sollen übertragen werden. Der Sender, der bisher die erste österreichische Liga zeigte, ist über Satellit, Kabel und Internet-TV zu empfangen. Die anderen Partien sollen um 14.30 Uhr oder 16.30 Uhr beginnen. Dadurch könnten Kurzberichte in den Drittelpausen der Liveübertragung gezeigt werden. „Um 20.15 Uhr sollten alle Spiele beendet sein und die Tabelle stehen“, sagt ServusTV-Geschäftsführer Martin Blank. Spieltermine wie bisher 18.30 Uhr in Augsburg sollen nicht mehr möglich sein.

    Freitag Ein Spiel wird im Internet auf Laola1.TV gezeigt. Zudem sind auf der Internet-Plattform Kurzberichte aller Partien zu sehen. Um die Bilder müssen sich die Klubs kümmern, die je zwei HD-Kameras zur Verfügung gestellt bekommen.

    „Sowohl ServusTV als auch Laola1.TV stehen für höchste Qualität, was Inhalt und Technik betrifft“, sagt Tripcke. Finanziell dürfte sich die Liga, die zuletzt rund drei Millionen Euro pro Saison von Sky erhalten hatte, nicht verschlechtern. Geschätzt rund 250 000 Euro erhält künftig jeder der 14 DEL-Klubs.

    „Wir sind glücklich mit dem neuen TV-Vertrag“, sagt Augsburgs Hauptgesellschafter Lothar Sigl und fügt an: „Erstens bekommen wir Geld dafür, was nicht in allen Sportarten der Fall ist. Und zweitens ist es hilfreich für die Fans und für das Weiterkommen der Sportart.“

    In der 1994 gegründeten Profiliga kommt der Vierjahresvertrag gut an. „Mit Fernsehen und Internet sprechen wir ein junges Publikum an“, merkt Wolfsburgs Manager Karl-Heinz Fliegauf an, der früher viele Jahre in Augsburg gearbeitet hat.

    Keine Bevorzugung von EHC Red Bull München

    ServusTV sendet seit Oktober 2009. Ein Ziel ist es, die Reichweite für Eishockey zu erhöhen. Bei den sporadischen Übertragungen auf Eurosport saßen im Schnitt rund 150 000 Zuschauer vor ihren Geräten, bei Übertragungen im Abosender Sky bewegte sich die Quote lediglich im unteren sechsstelligen Bereich. ServusTV soll mit seinem Logo in allen DEL-Stadien mit Untereiswerbung sowie auf den Trikots der Schiedsrichter vertreten sein.

    Die österreichische Eishockey-Liga machte gute Erfahrungen mit dem Sender, nun erfolgt der Einstieg in den deutschen Markt. Hinter dem TV-Unternehmen steht der Getränkehersteller Red Bull, der seit kurzem auch Hauptsponsor des DEL-Klubs EHC München ist. Eine Bevorzugung der Oberbayern wird es laut Tripcke nicht geben. „Wir haben eine Nichtbegünstigungsklausel im Vertrag.“ In Österreich, wo eine ähnliche Konstellation mit Red Bull Salzburg besteht, gab es keine Klagen.

    Hintergründe:

    - Servus TV ist eine Tochter des Getränkeherstellers Red Bull. Der Sender wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz teilweise über Kabel und Satellit verbreitet. Laut eigenen Angaben können 80 Prozent aller deutschen Haushalte Servus TV empfangen. „Wir wollen keine Dokusoaps und Trash-TV (Müll-Fernsehen), wir wollen hochwertige Sendungen“, charakterisiert ServusTV-Geschäftsführer Martin Blank das eigene Programm. Ein DEL-Spiel am Sonntag wird künftig live übertragen (17.45 bis 20.15 Uhr).

    - Sportsman Media Group Die Sportrechte- und Sportmarketing-Agentur hat ihren Sitz in München und vermarktet zahlreiche Medienrechte, wie z. B. an der Deutschen Fußball-Liga, der spanischen oder österreichischen Fußball-Liga.

    - Laola1.TV Das internationale Sportfernsehen im Internet ist eine Tochter von Sportsman Media und zeigt künftig am Freitag ein DEL-Spiel im Internet.

    - Full HD Abkürzung für Full High Definition, was so viel bedeutet wie „vollständig hochauflösend“.

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