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Eishockey: Eishockey-Nationalstürmer Eisenschmid: Der WM-Titel ist das Ziel

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Eishockey-Nationalstürmer Eisenschmid: Der WM-Titel ist das Ziel

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    Markus Eisenschmid und die deutsche Nationalmannschaft starten am Freitag mit großen Ambitionen in die Weltmeisterschaft.
    Markus Eisenschmid und die deutsche Nationalmannschaft starten am Freitag mit großen Ambitionen in die Weltmeisterschaft. Foto: Timm Schamberger, dpa

    Eine schwarze Hartgummischeibe spielt in einer der bekanntesten Eishockey-Familien Deutschlands die Hauptrolle. Und es ist nicht sicher, ob sich Markus Eisenschmid zu Hause in Kaufbeuren immer Gehör verschaffen kann, wenn es um den Sport geht. Immerhin sind die Schwestern in der Überzahl. Nicola Eisenschmid führte als Kapitänin den ERC Ingolstadt zusammen mit ihrer Schwester Tanja auf Platz drei im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Danach sollte die Frauen-WM in Kanada als krönender Abschluss folgen. Doch von einem Tag auf den anderen sagte die Provinzregierung von Nova Scotia das Turnier wegen der Corona-Pandemie ab. Bleibt noch der Bruder als WM-Fahrer. Markus Eisenschmid machte nun mit einer selbstbewussten Ansage auf sich aufmerksam. Der 26-Jährige schließt einen Titelgewinn bei dem Turnier vom 21. Mai bis 6. Juni in Riga nicht aus.

    Silber von Pyeongchang bringt Selbstvertrauen

    „Wir haben uns jetzt noch nicht hingesetzt und gesagt: ,Wir wollen Weltmeister werden.’ Aber ich glaube, dass der Toni (Bundestrainer Söderholm, Anm. d. Red.) davon ausgeht und jeder Sportler auch, dass das wirklich ein Ziel sein kann“, sagte Mannheims Stürmer Markus Eisenschmid und fügte an: „Wenn man gegen die großen Nationen spielt und nicht gewinnen will, ist man hier fehl am Platz.“

    Markus Eisenschmid kämpfte mit Mannheim um den Titel.
    Markus Eisenschmid kämpfte mit Mannheim um den Titel. Foto: dpa (Archiv)

    Auch wenn es nun schon drei Jahre her ist, irgendwie hat die Olympische Silbermedaille von Pyeongchang 2018 in den Köpfen der deutschen Nationalspieler etwas verändert. Sie haben sich die sonst nur Nordamerikanern nachgesagte Siegermentalität angeeignet. Jeder ist schlagbar, wir können auch den Titel holen, sagen sich die Spieler von Toni Söderholm.

    Superstar Leon Draisaitl fehlt

    Für Motivation dient das Abschneiden bei der WM 2019 im slowakischen Kosice, insbesondere der Sieg in der Gruppenphase gegen zuvor als übermächtig angesehene Finnen. Die Landsleute des deutschen Bundestrainers holten sich anschließend den WM-Titel. „Finnland hat uns vor zwei Jahren gezeigt, wie es funktionieren kann. Es spricht nichts dagegen, dass wir es nicht auch machen können“, sagt Eisenschmid. Allerdings spielte in der Slowakei noch ein gewisser Leon Draisati im deutschen Team.

    Der als bester NHL-Spieler ausgezeichnete Profi der Edmonton Oilers wird in diesem Frühjahr allerdings die DEB-Auswahl nicht verstärken. Die Oilers kämpfen in den Play-offs um den Stanley Cup. Auch weitere Stammkräfte sagten ab, darunter vier Nationalspieler des EHC Red Bull München. Nach der kurzen und ultra-konzentrierten DEL-Saison hatte nicht jeder Lust auf die Blase, auf Titelkämpfe, die sich ausschließlich auf Hockey-Halle und Hotel reduzieren. Söderholm zeigte Verständnis, wenn auch mit zerknirschtem Gesichtsausdruck: „Ich kann voll verstehen, wenn jemand sagt, dass er nicht in der Lage ist zu spielen. Man muss sich darauf einstellen, dass nicht alle die mentale Power haben.“

    AEV-Verteidiger Rogl schafft es fast bis zu WM

    John Rogl wäre gerne dabei gewesen, wurde allerdings im letzten Moment aus dem WM-Aufgebot gestrichen. Der Verteidiger der Augsburger Panther hatte sich ein wenig überraschend durch alle drei Vorbereitungsphasen gekämpft. „Ich wusste, dass die Chance auf eine WM-Teilnahme für mich nicht hoch sein wird. Aber so kurz vor dem WM-Start wieder nach Hause fahren zu müssen, ist nicht schön.“

    Mit der WM-Vorbereitung komplett in der Blase hatte John Rogl keine Probleme. „Die Stimmung im Team war trotzdem super. Wir haben die wenigen gemeinsamen Stunden in der Umkleide und auf dem Eis noch intensiver genutzt und hatten auch unseren Spaß miteinander“, blickt Rogl zurück.

    Ohne den 25-jährigen AEV-Verteidiger flog die Mannschaft am Samstag nach Riga, wo bis zum Dienstagvormittag eine Einzel-Quarantäne im Hotel folgte. Die Spieler erhielten Trainingsmatten und Bänder in die Hand gedrückt, per Online-Schaltung standen Fitnessübungen im Zimmer auf dem Programm. Am Dienstagvormittag stand die erste Eiseinheit in Riga auf dem Programm, am Freitag wartet Italien als erster Kontrahent. Der WM-Auftaktgegner kämpft mit großen Corona-Problemen. Trainer Greg Ireland und zahlreiche Schlüsselspieler fehlten am Sonntag bei der Ankunft in Lettland. Insgesamt 15 Fälle gibt es laut italienischem Verband. Die Italiener wollen trotz aller Widrigkeiten antreten.

    Selbst Nicola und Tanja Eisenschmid müssen ihre Hoffnung auf eine WM-Teilnahme in diesem Jahr noch nicht begraben. Das Frauenturnier soll vom 20. bis 31. August nachgeholt werden. Bruder Markus wird sich dann schon wieder mit den Adlern Mannheim auf die nächste DEL-Saison vorbereiten.

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