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Eishockey: DEL vor dem Saisonstart: Acht wollen, der Rest wartet ab

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DEL vor dem Saisonstart: Acht wollen, der Rest wartet ab

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    „Ich denke, wir haben ein Zeichen gesetzt, dass es geht“, sagte Yannic Seidenberg vom EHC München nach dem Deutschland-Cup mit Blick auf einen möglichen Start der DEL.
    „Ich denke, wir haben ein Zeichen gesetzt, dass es geht“, sagte Yannic Seidenberg vom EHC München nach dem Deutschland-Cup mit Blick auf einen möglichen Start der DEL. Foto: Peter Schatz

    In der Nacht zum Sonntag kehrten die beiden Augsburger Perspektivspieler Niklas Länger und John Rogl mit dem Auto vom Deutschland Cup in Krefeld zurück. Und obwohl sie zwei Niederlagen im Gepäck hatten, war die Stimmung fast schon euphorisch. „Es war so geil, endlich wieder Eishockey spielen zu können“, schwärmte Länger. Noch nie habe er so eine lange Pause gehabt. Seit dem vergangenen März, als die Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Spielbetrieb einstellte, ruhte der Puck. Bis zum vergangenen Wochenende. Mit dem Perspektivteam des DEB hatte Länger zuerst gegen die deutsche A-Nationalmannschaft 2:7 verloren, dann gegen den späteren Gesamtsieger Lettland (2:4).

    Turnier soll Symbol der Hoffnung für Eishockey sein

    Das Turnier, dem wegen der Corona-Pandemie zwar die Teilnehmer ausgegangen waren, soll ein Symbol der Hoffnung für das deutsche Profi-Eishockey sein. Mit dem Gefühl, dass ein Spielbetrieb auch inmitten der Corona-Krise möglich ist, war die Vorfreude auf das am Mittwoch startende Vorbereitungsturnier der DEL riesengroß. „Wir sind alle froh, dass es jetzt losgeht. Ich denke, wir haben ein Zeichen gesetzt, dass es geht“, sagte Yannic Seidenberg vom EHC München nach der am Ende kaum beachteten Final-Niederlage gegen Lettland (2:3 nach Verlängerung).

    Von Mittwoch an spielen acht der 14 DEL-Klubs nahezu täglich bis Mitte Dezember den Sieger des Cups aus, der nach dem übertragenden Telekom-Portal MagentaSport benannt ist. Zum Auftakt treffen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und die Krefeld Pinguine am Mittwoch aufeinander, am Donnerstag steht das Prestigeduell der beiden DEL-Schwergewichte Mannheim und München an.

    Gesamtetat mehr als zur Hälfte durch die Einnahmen an Spieltagen gedeckt

    Nicht dabei sind die Augsburger Panther. Diese gehören zu den kleineren Klubs der höchsten deutschen Liga und sind stark von spieltagsbezogenen Einnahmen abhängig. Ohne Zuschauer sei es mehr als schwierig, den Spielbetrieb zu finanzieren, heißt es aus der Führungsetage. Der Gesamtetat werde mehr als zur Hälfte durch die Einnahmen aus Eintrittsgeldern, VIP-Karten und Gastronomie an Heimspieltagen gedeckt. Hinzu kämen Sponsorenzahlungen, von denen wiederum auch etwa die Hälfte von der Öffnung der Hallen für Zuschauer abhängen. Anders als beim Profifußball sind die Einnahmen aus den Fernsehrechten eher gering. Damit allein lässt sich der Spielbetrieb nicht finanzieren. Für die Panther gehe es im Moment darum, ihre Existenz über das Jahr 2021 hinaus zu sichern, sagt deren Hauptgesellschafter Lothar Sigl: „Erst wenn das endgültig geschafft ist, richten wir unseren Fokus auf die mögliche Teilnahme am Spielbetrieb 2020/21.“

    Eishockey: DEL will Lebenszeichen senden

    Der Großteil der Liga scheint da schon weiter. Acht Monate nach dem Saison-Abbruch will die DEL, die den Beginn der neuen Spielzeit bereits zweimal verschoben hat, ein Lebenszeichen senden. Das Turnier ist so etwas wie ein Test für eine mögliche Saison, die am 18. Dezember starten soll. Die DEL-Klubs wollen darüber am 19. November entscheiden. Momentan geht die Tendenz in Richtung Saisonstart, auch wenn weiter keine Zuschauer zugelassen sein sollten. Da allmählich die beantragten finanziellen Hilfen aus dem 200-Millionen-Euro-Programm des Bundes für notleidende Sportarten bei den Klubs ankommen, kehrt langsam Hoffnung zurück. Die Anstrengungen für einen Liga-Spielbetrieb werden aber noch deutlich größer sein, als sie es beim Deutschland Cup schon waren. Während des Vorbereitungsturniers müssen alle Spieler 36 Stunden vor einer Partie einen Corona-Test absolvieren.

    Beim Deutschland Cup ließ der DEB 500 Tests durchführen – alle waren negativ. Allerdings verbrachten die drei Teams die Tage in Krefeld jeweils in einer eigenen Blase. Das lässt sich in der Liga kaum machen. Und nicht überall ist die Hoffnung so groß, dass es bald schon weitergeht in der DEL. Am Freitag hatte der ERC Ingolstadt bekannt gegeben, dass mit Jochen Reimer und Sean Sullivan gleich zwei Leistungsträger überraschend ihre Profi-Karrieren mit sofortiger Wirkung beenden. Grund sei die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. (mit dpa)

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