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Eishockey: Bekommt Münchens Rüpel Pinizzotto Hausverbot in Ingolstadt?

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Bekommt Münchens Rüpel Pinizzotto Hausverbot in Ingolstadt?

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    Steven Pinizzotto wurde für sein Foul gegen Matthias Plachta  fünf Spiele gesperrt-
    Steven Pinizzotto wurde für sein Foul gegen Matthias Plachta fünf Spiele gesperrt- Foto: Tobias Hase, dpa

    Es war der Aufreger der bisherigen Play-off-Serie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL): Im ersten Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim checkte der Münchner Angreifer Steven Pinizzotto den Mannheimer Matthias Plachta mit einem Ellbogencheck derart brutal um, dass der Silbermedaillengewinner minutenlang benommen auf dem Eis liegen bleib. Zwei Spieler mussten den Mannheimer stützen, damit er in die Kabine gehen konnte. Pinizzotto wurde aufgrund des brutalen Fouls für fünf Spiele gesperrt. Zudem ging mittlerweile bei der Mannheimer Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen den 33-Jährigen wegen vorsätzlicher Körperverletzung ein.

    Pinizzotto gilt als Rüpel der Eishockey-Nation. Ein Nachspiel der anderen Art könnte dem Kanadier nun in Ingolstadt drohen: Der Stadtrat und Eishockey-Fan will nun durchsetzen, dass Pinizzotto in der Donaustadt nicht mehr auflaufen darf. Höbusch hat einen Antrag auf Hausverbot gegen den Kanadier in der Saturn Arena, der Heimstätte des ERC

    Christian Höbusch sitzt für die Grünen im Ingolstädter Stadtrat.
    Christian Höbusch sitzt für die Grünen im Ingolstädter Stadtrat. Foto: Luzia Grasser

    Seinen Schritt begründet der Politiker wie folgt: "Ich bin seit über sieben Jahren bei den ERC-Heimspielen und beobachte, dass die Hemmschwelle für grobe Fouls geringer geworden ist. Es gibt einfach mehr Aktionen, die eine Grenze überschreiten." Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat seiner Meinung nach darin versagt, dem entgegen zu wirken: "Es gab zwar immer wieder Gespräche oder andere Strafen gegen Pinizzotto. Aber letztlich hat die DEL es nicht geschafft, eine Verhaltensänderung zu bewirken." Dass er den Antrag gestellt hat, hat auch eine persönliche Vorgeschichte: "2011 hatte ich einen schweren Skiunfall und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Wenn ich das sehe, kommt meine persönliche Geschichte wieder hoch." Zudem soll sein Vorstoß eine "Diskussionsanregung und auch eine Provokation in Richtung der Verantwortlichen sein, für den Schutz der Spieler einzutreten".

    Könnten andere Sportvereine das Stadionverbot missbrauchen?

    Sollte tatsächlich ein Stadionverbot gegen einen Sportler ausgesprochen werden, wäre das eine absolute Neuheit. Die Gefahr, dass andere Sportvereine diese Möglichkeit missbräuchlich verwenden, um einen gegnerischen Spieler so zumindest bei eigenen Heimspielen auszuschließen, besteht. Sperrt der FC Augsburg beim nächsten Heimspiel gegen den FC Bayern einfach Robert Lewandowski aus? Höbusch schränkt ein: "Diese Möglichkeit sollte es natürlich nur bei krassen Fouls geben, sozusagen als letztes Mittel. Es geht mir bei der Sache um die präventive Wirkung, um ein Signal."

    Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gibt sich auf Anfrage bedeckt: Nach Einschätzung eines Sprechers sei der Fall durch die Sportgerichtsbarkeit bereits sanktioniert worden. Eine Notwendigkeit für eine weitere Bestrafung sei nicht gegeben, zu einem möglichen Stadionverbot wollte sich die DEL nicht äußern. Pinizzottos Verein EHC München war für eine Stellungnahme bislang nicht erreichbar.

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