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Eishockey: Augsburger Panther: Mini-Krise zum falschen Zeitpunkt

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Augsburger Panther: Mini-Krise zum falschen Zeitpunkt

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    Larry Mitchell, Trainer der Augsburger Panther.
    Larry Mitchell, Trainer der Augsburger Panther. Foto: Ulrich Wagner

    Die Panther-Profis versuchten gar nicht, ihr schwaches Spiel gegen Wolfsburg schönzureden. "Wir haben zurzeit eine Minikrise", sagte Stürmer Austin Wycisk nach einer blutleeren Vorstellung gegen den letztjährigen Halbfinalgegner.

    So ziemlich alle Attribute, die die Panther zum Saisonstart mit vier Siegen aus fünf Auswärtsspielen auszeichneten, zeigten die Niedersachsen im Curt-Frenzel-Stadion: Sie waren bissiger in den Zweikämpfen, meist einen Schritt schneller und besser im Überzahlspiel.

    Nun kommen Krisen, egal ob groß oder klein, nie zum richtigen Zeitpunkt. Doch ausgerechnet jetzt, als die Fans den Heimspielen des Vizemeisters entgegenfiebern und sich teils in lange Schlangen für die wenigen Tickets einreihen, enttäuscht die Mannschaft. "Zwölf Gegentore in zwei Heimspielen, das ist schon viel", muss Verteidiger Steffen Tölzer nach den Pleiten gegen Hannover (5:7) und Wolfsburg (2:5) eingestehen.

    Larry Mitchell sprach die Defizite seines Teams offen an. "Wir haben uns nicht bewegt, waren nicht spritzig und haben keine Schüsse geblockt." Auch an der Spielfläche hatte der Panther-Trainer viel auszusetzen. "Wir haben das schlechteste Eis in der Deutschen Eishockey-Liga." Zu holprig, löchrig und stumpf sei der Untergrund. Das solle keine Ausrede sein, denn Hannover und Wolfsburg mussten mit den gleichen Bedingungen zurechtkommen. Aber wenn er das gewusst hätte, argumentierte Mitchell ironisch weiter, hätte er seine Mannschaft nach anderen Gesichtspunkten ausgesucht. Dann hätte er weniger technisch beschlagene Profis, sondern Kämpfertypen ausgesucht.

    Die Bedingungen im offenen Augsburger Stadion sind schwierig, räumen die Eismeister ein. Bei feuchter Witterung sorgt der Nebel dafür, dass das Eis schnell stumpf wird. Außerdem schlägt sich Kondenswasser an den kalten Dachträgern nieder und von dort tropft dann Wasser aufs Eis, was für Unebenheiten sorgt. Bei starken Temperaturschwankungen treten diese Probleme seit Jahrzehnten auf. Doch das müsste Larry Mitchell, der die Panther seit Dezember 2008 betreut, bekannt sein, entgegnet einer der Eismeister. Andererseits: Wolfsburg verfügt über eine technisch vielleicht noch bessere Mannschaft als

    Mitchell monierte zudem die hohe Erwartungshaltung: "Ich habe das Gefühl, dass von uns erwartet wird, dass wir deutscher Meister werden." Doch die Vorgabe sei trotz des Vorjahreserfolges unverändert: "Wir wollen nach 52 Spieltagen unter den ersten zehn Mannschaften stehen." Derzeit belegen die Panther Rang zehn. Seinen Profis gab Mitchell am Mittwoch frei. "Ein Straftraining macht keinen Sinn, dann fehlt uns die Spritzigkeit", argumentiert der Trainer vor dem nächsten Heimspiel am Freitag um 19.30 Uhr gegen das Schlusslicht Kölner Haie. Die Kölner kassierten in eigener Halle am Dienstag gegen die Eisbären Berlin eine bittere 1:6-Pleite. Bereits nach 17 Minuten stand es 4:1 für die Gäste und schon früh war aus dem Fanblock zu hören: "Wir haben die Schnauze voll". Noch steht die Klubführung hinter Trainer Bill Stewart.

    "Köln steht unter Druck, aber wir müssen zuerst auf uns schauen", sagt Austin Wycisk, und Stürmerkollege Kyle Wanvig gelobt vor dem "Krisengipfel" zwischen Panthern und Haien Besserung: "Wir werden am Freitag das bessere Team sein." Von Milan Sako

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