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Eishockey: Abschied des Schweigers

Eishockey

Abschied des Schweigers

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    2003 wechselte Arvids Rekis zu den Augsburger Panthern.
    2003 wechselte Arvids Rekis zu den Augsburger Panthern. Foto: Weizenegger

    Der Schweiger hört auf. Arvids Rekis beendet seine Karriere. 19 Jahre hat der gebürtige Lette professionell Eishockey gespielt, den Großteil davon in Augsburg. Der 40-Jährige war vergangene Saison der älteste Spieler der DEL. Insgesamt 576 Partien hat er in der höchsten deutschen Spielklasse absolviert. Für die Nationalmannschaft Lettlands nahm Rekis an sieben Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Winterspielen 2006, 2010 und 2014 teil.

    In Augsburg spielte sich der Verteidiger durch seinen bedingungslosen Einsatz in die Herzen der Fans. Große Reden schwang er nie. Ganz im Gegenteil. Als Rekis vergangenes Jahr vor einer Podiumsveranstaltung gefragt wurde, ob er ein paar Worte ans Publikum richten könne, erbleichte dessen vernarbtes Gesicht und er bat inständig darum, ihm das zu ersparen. Der Wunsch wurde erfüllt, Rekis saß schweigend im Kreis seiner Mannschaftskameraden. Das war auch in der Kabine meist der Fall. Sein langjähriger Trainer Mike Stewart berichtete einmal, dass Rekis nur selten spricht. Wenn es jedoch so weit sei, herrsche schlagartig Ruhe. „Wenn Arvi etwas zu sagen hat, dann hören alle zu. Er hat eine natürliche Autorität, die alle respektieren.“

    Den ersten Kontakt zum Eis hatte Rekis als Kind in Jurmala bei Riga. „Auf der einen Seite unseres Hauses lag der Fluss, und wenn ich in die andere Richtung gegangenen bin, kam ein See. Ich musste Schlittschuh laufen lernen.“ Disziplin, Fleiß und Einsatz waren die Eckpfeiler seiner Spielweise. Spezialgebiet: Schüsse blocken. Die Folge: „Jeder meiner Finger war mindestens ein Mal gebrochen.“

    2003 war Rekis von den Peoria Rivermen aus der ECHL nach Augsburg gewechselt. Nach fünf Jahren im Panthertrikot folgte 2008 der Wechsel nach Wolfsburg, ehe er 2010 zu Dinamo Riga in die KHL ging. Vier Jahre später kehrte Rekis nach Augsburg zurück. Dort hat er auch sein privates Glück gefunden. Mit seiner Frau Franziska und den Kindern Lennart, 9, Eliah, 7, und Alma, 1, lebt er in Diedorf. Ab sofort als Eishockey-Rentner.

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