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Einzelkritik: FC Bayern: Wenn Schweinsteiger Klose heißen würde

Einzelkritik

FC Bayern: Wenn Schweinsteiger Klose heißen würde

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    Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern im Spiel gegen Werder Bremen.
    Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern im Spiel gegen Werder Bremen. Foto: dpa

    Der FC Bayern spielt 0:0 gegen Werder Bremen. Interenssanter dabei, istdas nette Spielchen: Was wäre, wenn ...? Wenn zum BeispielSchweinsteiger Klose heißen würde? Es gibt nur einen Joker-Namen:Müller. Die Einzelkritik:

    Jörg Butt: Ließ zuletzt anklingen, dass er noch ganz gerne ein Jahr dranhängen würde beim deutschen Rekordmeister. Bekam von seinem Mannschaftskollegen die Möglichkeit, seinen Wunsch mit gehechteten Argumentenzu untermauern. Spektakulär, wie er einen Marin-Schuss in der ersten Hälfte aus dem Winkel holte. Ansonsten aufmerksam und souverän. Bester Bayern-Akteur.

    Philipp Lahm: Hat derzeit nicht Arjen Robben vor sich, sondern Thomas Müller. Der arbeitet auch mal defensiv. Lahm nutzte die Räume in der gegnerischen Hälfte aber nur sporadisch. Wirkte zudem nach rund 75 Minuten platt - und hatte Glück, dass Arnautovic über seine Seite kam, dessen Hände in der letzten Viertelstunde an seine Hüfte festgeschraubt schienen.

    Daniel van Buyten: Räumte hinten kompromisslos ab. So kompromisslos, dass keine Zeit für einen halbwegs geordneten Spielaufbau blieb. Muss ziemlich anstrengend gewesen sein, die Bälle ein halbes Dutzend Mal über die komplette Grünfläche zu befördern. Musste erschöpft ausgewechselt werden. Defensiv aber nur mit einem kleinen Wackler gegen Arnautovic, den der allerdings fast genutzt hätte.

    Holger Badstuber: Dürfte in der Innenverteidiger-Hierarchie mittlerweile die unumstrittene Nummer eins sein. Nicht so kompromisslos wie van Buyten, dafür mit glänzendem Stellungsspiel und Pässen in die Spitze, die auch Trainer Louis van Gaal beeindruckt haben dürfte - und der war früher Spielmacher.

    Diego Contento: Unauffällig. Nahm sich ein Beispiel an Philipp Lahm - aber mit einem sehenswerten Schuss in der zweiten Halbzeit.

    Thomas Müller: Passiert nun tatsächlich das, auf das Sportärzte, Trainer und naturwissenschaftliche Berechnungen warten? Setzt bei Müller die WM-Müdigkeit ein? Umtriebig wie eh und je. Unglücklich in seinen Aktionen wie wohl seit der C-Jugend nicht mehr. Würde Müller nicht Müller heißen, sondern vielleicht Klose - er wäre zur Halbzeit ausgewechselt worden.

    Bastian Schweinsteiger: Passiert nun tatsächlich das, auf das ...? Nach zwei Minuten mit einem desaströsen Fehlpass. Danach darum bemüht, Ordnung in sein Spiel und in das des FC Bayern zu bekommen. Beides misslang. Für Schweinsteiger-Verhältnisse unfassbare Fehler bei Ballannahme und -mitnahme. Und hätte er von seinen Eltern nicht den Nachnamen Schweinsteiger mitbekommen sondern beispielsweise Klose oder Gomez oder Altintop (wobei Bastian Altintop oder Bastian

    Mark van Bommel: Mit nur halb so viel Fehlern wie Schweinsteiger - was immer noch eine Menge ist. Aber auch mit einer Handvoll netter Hackentricks. Wollte Werders Wesley wohl täuschen. Dem wurde von Frings und Co. wahrscheinlich erzählt, was für ein finsterer Geselle diese Münchner Mittelfeld-Axt ist - und auf einmal zaubert der.

    Franck Ribéry: Hatte nun zwei Wochen Zeit, sich Gedanken um eine neue Frisur zu machen.Was ihn zu einer Navy-Kurzhaarfrisur trieb, weiß nur er. Ansonsten: Er ist wieder da. Tempo-Dribblings, Kabinettstückchen und Torabschlüsse - Ribéry war der mit Abstand beste Feldspieler der Münchner.

    Miroslav Klose: Von van Gaal hinter der Spitze Ivica Olic aufgestellt. Dürfte auch als strenge Ermahnung an Toni Kroos gegolten haben. Klose war überall und nirgendwo. Meistens nirgendwo. Wusste mit seiner Rolle so gar nicht anzufangen.Wäre wahrscheinlich sogar auch ausgewechselt worden, wenn er Müller mit Nachnamen heißen würde.

    Ivica Olic: Spielte so wie immer. Lief, kämpfte, kämpfte, lief, kämpfte, kämpfte, lief, lief usw. usf. Blieb aber wirkungslos. Ausgewechselt. Weil er platt war wie Arnautovic.

    Toni Kroos: Zur Halbzeit für Klose gekommen. Führte sich mit netter Ballbehandlung ein, ließ eine Direktabnahme neben das Tor folgen und zog sich anschließend ein wenig Zorn des Publikums zu als er die Möglichkeit hatte, alleine auf Tim Wiese zuzugehen, stattdessen aber lieber einen Haken schlug und sich dadurch in eine schlechtere Schussposition brachte. Belebte das Spiel allerdings, auch wenn ihm bei weitem nicht alles gelang.

    Martin Demichelis: Kam zu seinem ersten Saisoneinsatz, weil van Buyten erschöpft raus musste. Spielte solide, wie man das kaum von ihm kennt. Spielte aber auch nur eine Viertelstunde. Eine Viertelstunde, die ihm Hoffnung machen dürfte.

    Mario Gomez: Kam zehn Minuten vor Schluss für Olic. Hatte genau eine Aktion: Erkämpfte sich erst schön den Ball, um ihn eine Sekunde später schauderhaft über das Tor zu lupfen. Von Tilmann Mehl

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