Hamilton belegte 2003 als Kapitän der dänischen CSC-Mannschaft den vierten Platz bei der Tour de France, gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Gold und wurde wenig später im September des Blutdopings überführt. Seine Sperre läuft im September dieses Jahres aus. Fuentes gilt als Drahtzieher des jüngsten Doping-Skandals, in den auch der frühere Tour-Sieger Jan Ullrich und der italienische Giro-Gewinner Ivan Basso verstrickt sein sollen.
In dem Zeitungsbericht hieß es, die in dem Tagebuch aufgeführten Doping-Aktivitäten seien so umfassend, dass ein ganzes Team von Helfern beteiligt gewesen sein müsse. Der dänische CSC-Direktor Bjarne Riis bestritt, dass er trotz seines täglichen und engen Kontaktes mit Hamilton als Fahrer von Doping-Aktivitäten gewusst habe: "Ich darf daran erinnern, dass wir da in Hotels wohnen und nicht im Gefängnis. Wenn eine Etappe überstanden ist, gibt es Freizeit. Dann kümmert sich jeder um sich selbst."
Doping-Aufklärer Werner Franke geht davon aus, dass es im Skandal um den Mediziner Eufemiano Fuentes noch mehr deutsche Hintermänner gibt. "In den spanischen Ermittlungsakten ist die Rede von Wohnungen in Frankreich und Deutschland, von denen aus Doper versorgt werden", wird der Professor für Zellbiologie zitiert. In den Akten werde immer wieder ein "Dr. L." genannt, der wie der beschuldigte Mediziner aus Bad Sachsa ebenfalls aus
Der beschuldigte deutsche Mediziner soll auch Sportler in Spanien behandelt haben. "Der gebürtige Pole begründete gegenüber Bekannten seine häufigen Besuche unter anderem auf Gran Canaria auch mit seiner Zusammenarbeit mit Athleten", berichtet der Spiegel. Zudem habe der inzwischen beurlaubte Arzt in seiner ehemaligen Klinik in Bleicherode einen Kollegen angesprochen, ob dieser ein Radsportteam betreuen wolle. Der Beschuldigte schweigt zu allen Vorwürfen.