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EM-Qualifikation: Portuga: Elf Esel müsst ihr sein

EM-Qualifikation

Portuga: Elf Esel müsst ihr sein

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    Hugo Almeida, Nationalspieler Portugals.
    Hugo Almeida, Nationalspieler Portugals. Foto: dpa

    Vier Tore geschossen, aber auch vier kassiert: Mit einem ungewöhnlichen Resultat ist Portugal in die EM-Qualifikation gestartet. Ohne Superstar Cristiano Ronaldo und den gesperrten Coach Carlos Queiroz offenbarte die "Selecção" eklatante Schwächen.

    Portugal ist geschockt. Das skurrile 4:4 im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Fußball-Zwerg Zypern versetzte Fans und Medien in große Sorge. "Wir sterben einen langsamen Tod", fürchtet das Massenblatt "Correio da Manha". Der Probleme sind damit aber nicht genug. Vor dem bedeutsamen Duell am Dienstag in Oslo gegen Norwegen vermuteten einige Medien am Sonntag, der Verband FPF wolle den für sechs Monate gesperrten Trainer Carlos Queiroz zwei Jahre vor Vertragsende vor die Tür setzen. "Er (Queiroz) steht vor dem Aus, er hat einfach zu viele Feinde", so "Correio da Manha". Der Radiosender TSF fordert gar den Rauswurf des 57-Jährigen: "Er bringt Unruhe ins Team", heißt es.

    Am späten Freitagabend in Guimaraes sah "Correio da Manha" gegen Zypern einen "Rekord an Eseleien". Ohne den verletzten Sturm- Superstar Cristiano Ronaldo und den gesperrten Queiroz offenbarte die "Selecção" vor allem in der Abwehr um Bruno Alves, Ricardo Carvalho und Fabio Coentrao erschreckende Schwächen. "Das war ein Desaster", meinte die Sportzeitung "O Jogo", während "Jornal de Noticias" sogar von einem "Skandal" berichtete. Co-Trainer Agostinho de Oliveira, der vorerst das Sagen hat, verstand die Welt nicht mehr: "Unsere Abwehr ist normalerweise immer stark und solide, wie bei der WM, aber heute war sie einfach inkompetent", gestand er.

    Vier Tore hatte Portugal zuletzt vor 30 Jahren in Glasgow gegen Schottland kassiert. Vor eigenem Publikum war den "Lusos" ein solches Malheur noch nie passiert. "Inakzeptabel", fand Coentrao, der in Oslo angeschlagen ausfällt. Torhüter Eduardo vom FC Genua, daheim als "bester Tormann der Welt" gefeiert, hatte bislang in 19 Länderspielen seit seinem internationalen Debüt im Februar 2009 gegen Finnland nur vier Treffer kassiert. Genau die Torzahl, die der 27-Jährige nun gegen den 63. der FIFA-Weltrangliste hinnehmen musste.

    Die Zuschauer schienen die Blamage erahnt zu haben und blieben mehrheitlich zu Hause: Nur 9000 Menschen verloren sich auf den Tribünen des Stadions Afonso Henriques. Das Team, das in Südafrika in vier Spielen nur ein Tor kassiert und im Achtelfinale mit 0:1 am späteren Weltmeister Spanien gescheitert war, geriet schon nach drei Minuten durch Efstathios Aloneftis in Rückstand. Dann begann das Torfestival: 1:1 durch den Bremer Hugo Almeida (8.), 1:2 durch Michalis Konstantinou (11.), 2:2 durch Raul Meireles (29.), 3:2 durch Danny (50.), 3:3 durch Yiannis Okkas (57.), 4:3 durch Fernandes (60.) und 4:4 durch Andreas Avram (89.).

    Die Annahme von Journalisten, die Dopingaffäre um Queiroz könnte einen negativen Einfluss auf die Leistung gehabt haben, wies Mittelfeldmann Manuel Fernandes zurück. Dem widersprach Ex- Nationalspieler Toni: "Klar hat das ganze Chaos Folgen in den Köpfen der Spieler." Queiroz war vor wenigen Tagen von der Antidopingbehörde ADoP gesperrt worden, weil er Dopingkontrolleure vor der WM wüst beschimpft und deren Arbeit behindert haben soll. "Die Prozesse gegen Queiroz, Verletzungen, Nationalelf-Rücktritte (u.a. von Simao Sabrosa), schwache Leistungen (...) nichts klappt mehr", klagte deshalb die Zeitung "Público".

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