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EM-Qualifikation: Plötzlich unter Druck

EM-Qualifikation

Plötzlich unter Druck

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    Lukas Podolski kam kurz vor Schluss und verpasste mit einem wuchtigen Lattenschuss den Ausgleich.
    Lukas Podolski kam kurz vor Schluss und verpasste mit einem wuchtigen Lattenschuss den Ausgleich. Foto: Thomas Eisenhuth (dpa)

    Wieder geriet Joachim Löw auf einem Rückflug aus dem ungeliebten Warschau ins Grübeln. Auch die freundlich gemeinte Durchsage des Co-Piloten konnte ihn nicht aufmuntern. „Es tut mir leid. Wir befinden uns gerade über der Berliner Fan-Meile. Die ist heute leer“, sagte der Erste Offizier auf dem Sonderflug nach Düsseldorf. Erinnerungen an die WM-Feierlichkeiten in der Hauptstadt am 15. Juli wirkten nach der historischen Niederlage gegen Polen unpassend.

    Im Schnellverfahren muss Löw die nach dem ärgerlichen 0:2 irritierten Titelhelden auf die nächste Aufgabe in der EM-Qualifikation vorbereiten. Einen weiteren Betriebsunfall kann sich die Nationalmannschaft am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) auf Schalke gegen das unbequeme Team aus Irland nicht leisten. Sonst steckt der Weltmeister auf dem vermeintlich leichten Weg zur Endrunde 2016 in Frankreich in der Bredouille. „Ich bin mir sicher, das werden wir ausgleichen. Ich sehe jetzt keine großen Probleme in dieser Qualifikation“, sagte Löw.

     „Einstellung und Konzentration waren absolut in Ordnung“

    Zweifel an Spielphilosophie oder gar Qualität hatte die erste Niederlage im 19. Spiel gegen Polen nicht verursacht. „Die Einstellung und die Konzentration zum Spiel waren absolut in Ordnung“, meinte Löw. „Jetzt haben wir nach 33 Spielen mal wieder ein Qualifikationsspiel verloren“, nahm der Weltmeister-Trainer die Pleite gefasst hin, die in der Heimat im Schnitt 10,65 Millionen Zuschauer im TV verfolgten.

    „Wir haben 28 Torschüsse heute, so viele wie selten zuvor. Torabschluss und diese Konsequenz, das ist das Hauptthema für uns“, gab Löw die Agenda für den Kurzaufenthalt im Ruhrpott vor. Dabei hatte Löw sogar noch einen Versuch übersehen. 29:5 Torschüsse, 6:0 Ecken und 67 Prozent Ballbesitz – und dennoch jubelten die Polen.

    Gegen Irland wird es schwer

    Zerknirscht kommentierte Müller das Geschehen – ausgerechnet am Ort der letzten großen Demütigung im EM-Halbfinale 2012 gegen Italien (1:2): „So ist es schwierig, ein Fußballspiel zu gewinnen.“ Ersatzkapitän Manuel Neuer – beim ersten Gegentor von Arkadiusz Milik (51.), der vergangene Saison von Leverkusen an den FC Augsburg ausgeliehen war, mitschuldig und beim zweiten Tor durch Sebastian Mila (88.) alleine gelassen – blickte konzentriert voraus. „Irland wird mit Sicherheit auch nicht die Flucht nach vorne suchen. Da wird es schwer sein, sich Torchancen rauszuspielen“, sagte er vor dem Auftritt in seiner alten Schalker Heimat.

    EM-Gruppe: Deutschland ist nur Vierter

    Die DFB-Stars befinden sich in einer ungewohnten Situation. Drei Monate nach dem WM-Triumph müssen die Champions plötzlich aufpassen. Mit drei Punkten ist das Löw-Team in der Gruppe D nur Vierter – hinter Polen, Irland (je 6) und sogar hinter den punktgleichen Schotten. Irland hat seit 1994 nicht mehr gegen Deutschland gewonnen. Doch auf Statistiken ist kein Verlass, das hat Warschau bewiesen.

    Bis zum Samstagabend hatten nicht einmal die Polen den ersten Sieg gegen Deutschland für möglich gehalten. (dpa)

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