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EM-Qualifikation: Nach Eklat beim Spiel gegen Russland - Montenegro drohen drakonische Strafen

EM-Qualifikation

Nach Eklat beim Spiel gegen Russland - Montenegro drohen drakonische Strafen

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    Russlands Trainer Fabio Capello steht nach dem Spielabbruch ratlos am Spielfeldrand.
    Russlands Trainer Fabio Capello steht nach dem Spielabbruch ratlos am Spielfeldrand. Foto: Stanislav Krasilnikov (dpa)

    Nach dem Skandal von Podgorica muss der Fußball in Montenegro trotz eines ersten Geständnisses mit drakonischen Strafen rechnen. Nach der Unterbrechung der Partie infolge des Wurfs eines Feuerwerkskörpers auf den russischen Torwart Igor Akinfejew nach wenigen Sekunden und dem späteren Abbruch durch den deutschen Referee Deniz Aytekin hat Gegner Russland bereits Protest eingelegt. Die UEFA wird ermitteln. Die Zeitung "Vijesti" prophezeite das Ende des Fußballs in

    Schiedsrichter Aytekin bricht die Partie ab

    "Es ist eine Schande", sagte Nationaltrainer Trainer Branko Brnovic. Auch er war sichtlich erschüttert, nachdem die Partie in der 67. Minute beim Stand von 0:0 für beendet erklärt werden musste. Nach einem verschossenen Elfmeter durch Russlands Roman Schirokow - er soll dabei von einem Laserpointer geblendet worden sein - flogen erneut Gegenstände aufs Spielfeld des Gradski Stadions am Freitagabend. 

    Schirokows Teamkollege Dimitri Kombarow wurde getroffen. Er meldete dies daraufhin Aytekin. Der 36-Jährige aus Nürnberg entschied auf Abbruch. Sogar unter den Spielern war es zu Tumulten gekommen. "Die UEFA wird zunächst die Berichte des Spieldelegierten und des Schiedsrichters abwarten, ehe ein Disziplinarverfahren eröffnet wird", hieß es in der offiziellen Mitteilung der Europäischen Fußball-Union. Aytekin äußerte sich bislang nicht zu den Vorfällen. 

    Russlands Nationalcoach Fabio Capello kritisierte, dass nicht schon nach der Verletzung von Keeper Akinfejew die Partie abgebrochen wurde. Er war nach nur 20 Sekunden von dem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen worden. Akinfejew musste ins Krankenhaus, er erlitt eine Nackenblessur und kleinere Brandverletzungen. Der mutmaßliche Werfer gab seine Tat lokalen Medienberichten zu, nachdem er zuvor eindeutig auf Videoaufzeichnungen identifiziert worden sein soll. 

    Der 25-Jährige entschuldigte sich "bei dem verletzten Mann, seinem Fußballverband sowie auch unserer Elf und beim ganzen Staat. Erst jetzt habe ich die Folgen des Feuerwerkwurfs begriffen." Allerdings gab er den Berichten zufolge auch zu Protokoll, dass er den Feuerwerkskörper "instinktiv" auf das Spielfeld geworfen habe, nachdem dieser von der Zuschauertribüne zuerst auf ihm gelandet sei. 

    Akinfejew gibt Entwarnung

    Bereits am Samstag hatte Nationaltorwart Akinfejew Entwarnung gegeben: "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben. Ich fühle mich jetzt gut", erklärte er auf der Verbands-Homepage. Die Entscheidung, das Spiel fortzusetzen, habe allerdings nicht der Referee getroffen, erklärte Trainer Capello. "Die UEFA-Verantwortlichen haben gesagt, dass wir weiterspielen sollen." 33 Minuten dauerte die Unterbrechung. 

    Russlands Sportminister Witali Mutko sprach wie Montenegros Coach von einer großen Schande. "Es wäre gut, wenn Montenegro am grünen Tisch verliert", forderte er laut "Bild am Sonntag" eine entsprechende Entscheidung durch die UEFA. 

    Nach dem Abbruch der EM-Qualifikationspartie zwischen Serbien und Albanien nach Ausschreitungen und beim Stande von 0:0 war die Partie 3:0 für

    Generalsekretär gibt dem Staat die Schuld

    Der Generalsekretär des Fußballverbandes von Montenegro, Momir Djurdjevac, gab dem Staat die Schuld. Dieser habe bei den Hooligans versagt. Schon acht Jahre gebe es ein Gesetz gegen Gewalt bei Sportveranstaltungen. Doch seitdem sei noch niemand für die regelmäßigen Ausschreitungen bestraft worden. "Das Polizeiverzeichnis mit Anwesenheitsverboten (für Hooligans) in Stadien und Sporthallen muss so reich sein wie die Stadtbibliothek. Aber nein! Das Gesetz gilt nur auf dem Papier", sagte er der Zeitung "Vijesti". 

    Sportlich müssen die Russen und die Montenegriner unbedingt punkten. Beide haben nach vier Spielen jeweils nur fünf Zähler in der Gruppe G. Spitzenreiter ist Österreich (13 Punkte/5 Spiele), gegen das Russland am 14. Juni in Moskau spielt, vor Schweden (9/5), das am 14. Juni auswärts der nächste Gegner von Montenegro ist. Thomas Brey und Thomas Körbel, dpa

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