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EM-Qualifikation: Mario Götze hebt ab

EM-Qualifikation

Mario Götze hebt ab

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    Mario Götze traf zum 2:0.
    Mario Götze traf zum 2:0. Foto: Federico Gambarini (dpa)

    Der Weltmeister ist wieder im Spiel. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gestern Abend das EM-Qualifikationsspiel gegen Polen 3:1 (2:1) gewonnen und damit die Tabellenführung in der Gruppe D übernommen. Mit einem weiteren Erfolg am Montag (20.45 Uhr) in Glasgow gegen Schottland ist die Qualifikation für die EM nächstes Jahr in Frankreich so gut wie sicher.

    Schweinsteiger & Co. haben jenen Ruf bestätigt, der deutschen Auswahlteams vorauseilt: Wenn es Ernst wird, ist mit ihnen zu rechnen. Ein altes Muster, auf das der Bundestrainer in den Tagen vor dem Spiel gesetzt hatte, auf das er sich verlassen kann. Die 48500 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Commerzbank-Arena erlebten eine deutsche Elf, die gegen ein starkes polnisches Team meist entschlossen und souverän auftrat. Die Phase der Durchhänger, von denen die Mannschaft nach der WM geplagt war, ist offenkundig vorbei.

    Emre Can war die einzige personelle Überraschung

    Joachim Löw hatte im Wesentlichen jener Mannschaft vertraut, die vor einem Jahr in Brasilien den WM-Titel gewann. Noch sieben Spieler aus der Startformation von Rio standen auch in Frankfurt von Beginn an auf dem Platz. Einzige personelle Überraschung: Emre Can vom FC Liverpool debütierte als 76. Neuling der Ära Löw.

    Nach Philipp Lahms Rücktritt sucht der Bundestrainer auf diesem Posten Ersatz. Der 21-Jährige vom FC Liverpool hat sich gestern für das Amt empfohlen. Der Weltmeister, der zu Ehren des kürzlich verstorbenen ehemaligen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder einen Trauerflor trug, startete standesgemäß. Eine Kombination über Bellarabi, der den verletzten Reus vertrat, und Hector schloss Müller mit dem 1:0 (12.) ab.

    Die Gäste schien das nicht zu beeindrucken. Das Selbstbewusstsein eines Tabellenführers, der den Weltmeister im Hinspiel 2:0 besiegt hatte, war ihnen anzumerken. Joachim Löw, der diesen kühlen Abend im weißen Hemd bestritt, drängte zur Seitenlinie. Schließlich war der Plan, den Polen das deutsche Spiel aufzuzwingen, nicht umgekehrt.

    Götzes Treffer gab der deutschen Nationalmannschaft Sicherheit

    So entwickelte sich ein offenes, munteres Spiel, an dem die 48500 Zuschauer Gefallen fanden und die Deutschen kühl ihre Treffer setzten. Gerade als der Bundestrainer begann, unruhig zu werden, traf Mario Götze aus 16 Metern zum 2:0 (18.). Das entspannte und gab Sicherheit. Polens Torhüter Fabianski hatte nun alle Hände voll zu tun, den dritten Gegentreffer zu verhindern. Doch statt 3:0 stand es nach einem Flugkopfball von Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski plötzlich 2:1 (36.).

    Der Weltmeister wirkte geschockt. Selbst Manuel Neuer agierte nun nachlässig. Ein schlampiges Zuspiel landet bei Lewandowski, dessen prächtigen Schuss Neuer dann aber immerhin glänzend zur Ecke lenkt. Daraus entsteht die nächste Chance für Polens überragenden Angreifer. Sein Kopfball, der für Neuer nicht mehr zu erreichen war, tritt Götze von der Torlinie.

    Da kam die Pause für die deutsche Elf zur richtigen Zeit. Wieder sortiert startete der Gastgeber entschlossen in den zweiten Durchgang. Für den emsigen Bellarabi kam Gündogan, der aus Dortmund eine beeindruckende Form mitgebracht hat. Gündogans feines Zuspiel auf Götze, endete am polnischen Torpfosten. Aber auch die Gäste hatten Chancen. Nicht überraschend: Der Tabellenführer der Gruppe D hatte 17 seiner 21 Qualifikationstreffer nach der Pause erzielt.

    Ein Maczynski-Schuss flipperte von Neuers Fäusten knapp am deutschen Gehäuse vorbei. Die Partie hatte nun prächtiges Format. Deutschland war dem dritten Tor deutlich näher als Polen dem Ausgleich. Als Götze nach einem Müller-Schuss den Abpraller zum 3:1 (83.) einschob, war die Partie entschieden.

    Am Montag nun wartet in Glasgow der Gruppendritte Schottland auf Deutschland. Die Schotten haben gestern Abend in Georgien 0:1 verloren und sind bei elf Punkten stehen geblieben. Gegen den Weltmeister in seiner neuen alten Form werden sie es schwer haben.

    Deutschland Neuer – Can, Boateng , Hummels, Hector – Kroos, Schweinsteiger – Müller, Özil, Bellarabi (53. Gündogan) – Götze (90.+1 Podolski)

    Polen Fabianski – Piszczek (43. Olkowski), Szukala, Glik, Rybus – Maczynski (63. Blaszczykowski), Jodlowiec, Krychowiak, Grosicki (83. Peszko) – Lewandowski, Milik

    Tore 1:0 Müller (12.), 2:0 Götze (19.), 2:1 Lewandowski (36.), 3:1 Götze (82.) Gelbe Karten Kroos, Schweinsteiger / Grosicki, Rybus Schiedsrichter Rizzoli (Italien) Zuschauer 48 500 (ausverkauft)

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