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EM-Qualifikation: Deutschland - Türkei: In der Kathedrale des Krachs

EM-Qualifikation

Deutschland - Türkei: In der Kathedrale des Krachs

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    Türkische Fans während der Europameisterschaft 2008.
    Türkische Fans während der Europameisterschaft 2008. Foto: dpa

    Bengalische Feuer, frenetische Fans, ohrenbetäubende Anfeuerungsrufe - das Berliner Olympiastadion wird am Freitag eine Kathedrale des Krachs. Das einzige Problem: Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird davon wohl kaum profitieren.

    Wenn das Team von Bundestrainer Joachim Löw in der EM-Qualifikation gegen die Türkei antritt, werden die Auswärtsfans wohl die Oberhand haben. Selbst beim DFB geht man davon aus, dass ungefähr 40 Prozent der 74.244 Anhänger im Stadion die türkische Mannschaft unterstützen. Da die Fans der der Türken gemeinhin als doch deutlich stimmstärker als der gemeine mitteleuropäische Anhänger gilt, werden sich die deutschen Spieler wohl an den Bosporus versetzt fühlen.

    Es ist nicht ganz klar, was den Deutschen Fußball Verband geritten hat, das Heimspiel gegen die Türkei nach Berlin zu legen. Von den rund 3,4 Millionen Einwohnern der Bundeshauptstadt haben ungefähr 200.000 türkische Wurzeln. Das ist die größte türkische Gemeinde jenseits der Grenzen der Türkei.

    Als die deutsche Nationalmannschaft zuletzt in der EM-Qualifikation gegen die Türkei spielte, kamen die Türken bereits schon einmal in den Genuss eines zusätzlichen Heimspiels. 1999 war das und unter der Regie des unglücklichen Erich Ribbeck. Die deutsche Mannschaft würgte sich zu einem 0:0. Spielstätte war damals München - auch hier waren die deutschen Fans deutlich leiser als die des Gegners.

    Gleiches ist für das Spiel am Freitag in Berlin zu erwarten. Vielleicht kommt das aber Bundestrainer Joachim Löw auch ganz recht. Der hat in seiner Amtszeit bisher neun Länderspiele verloren - allerdings noch kein einziges auswärts. Abgesehen von den Niederlagen bei WM und EM verlor er lediglich auf deutschem Boden. Auswärts hielt sich seine Mannschaft stets schadlos. Das letzte Mal war das in beeindruckender Manier beim 1:0-Sieg in Russland vor einem Jahr in der WM-Qualifikation zu sehen, als man Kälte, Kunstrasen und Russen trotzte.

    Der Statistik folgend wäre es dementsprechend das einzig Richtige, ein künstliches Auswärtsspiel einzuschieben. Ob es wirklich erfolgreich ist, sieht man am Freitag ab 20.45 Uhr (AZ).

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