Die Spannung ist weg. Vor dem Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Polen in Danzig (Di., 20.45 Uhr) hat die Truppe von Jogi Löw bereits ihr Soll erfüllt. Ohne Niederlage in der EM-Qualifikation qualifizierten sich Mesut Özil, Mario Götze und Co. für die Endrunde im kommenden Jahr. Nun ist es Zeit für den Bundestrainer, in den Testmodus für die EM 2012 zu schalten, auch wenn er von einer weißen Weste ohne Punktverlust in der Quali träumt.
Deswegen schickte das Trainerteam ihr Superhirn Özil bereit zurück zu Real Mardrid. Der 22-Jährige soll sich für höhere Taten ausruhen. Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger dürfen die bedeutungslose Partie gegen Polen im Ort des EM-Quartiers im kommenden Jahr ebenfalls von zuhause aus anschauen. Sie werden bereits sehnsüchtig von Bayern-Trainer Jupp Heynckes an der Säbener Straße zum Training erwartet.
Einer kann sich gegen das polnische Team um die Bundesliga-Legionäre Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski allerdings bis zur Erschöpfung austoben: BVB-Bubi Mario Götze. Denn der Teamkollege der Polen-Connection bei Borussia Dortmund ist nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Bayer Leverkusen für die nächsten beiden Bundesligapartien gegen Hertha BSC Berlin und Hannover 96 gesperrt.
Vorspielen für die Champions League gegen Arsenal
Grund genug für den 19-Jährigen in Abwesenheit des überragenden Real-Stars Mesut Özil auf dem Platz zu wirbeln, um seine Form aus dem Brasilien-Spiel zu konservieren. Denn bereits am 13. September steht für den Jungnationalspieler ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere bevor: Der Traditionsklub Arsenal London gastiert im ersten Gruppenspiel der Champions League im Signal-Iduna-Park.
Dann wird mit Lukasz Piszczek der vierte Dortmunder Pole auf dem Platz stehen, der für Länderspiele vom polnischen Verband wegen Wettmanipulation momentan aus dem Verkehr gezogen ist, aber Berufung gegen Sperre seine Sperre eingelegt hat.
Klose und Podolski freuen sich auf die EM 2012
Trotz aller Lockerheit um das Freundschaftsspiel wird es besonders für die Stürmer Miroslav Klose und Lukas Podolski ein einmaliges Erlebnis, in ihrem Geburtsland gegen Polen aufzulaufen. Klose: "Das ist schon etwas ganz Besonderes. Man ist dort geboren, man beherrscht die Sprache perfekt. Poldi und ich freuen uns, dass wir in Polen spielen können." Er freue ich aber nicht nur auf das Spiel, sondern ebenso auf die EM 2012 im nächsten Jahr.
Holtby und Gündogan stehen in der Warteschlange
Jogi Löw macht hingegen deutlich, dass er trotz des Druckabfalls keine Rast duldet, sondern von seinen Spielern stets vollen Einsatz erwartet: " Der Kader ist in der Breite qualitativ sicherlich anders besetzt. Es können auch Spieler mal adäquat ersetzt werden." Es ist keine Drohung von Löw, sondern eher eine Vorsichtsmaßnahme, keine Genugtuung nach der hervorragenden EM-Qualifikation aufkommen zu lassen.
Denn nicht nur die Spieler, die Auf Schalke und in Polen dabei waren, spielen eine Rolle in den Gedanken des Bundestrainers. Es gibt auch noch etliche andere hochwertige Fußballer wie Marco Reus, Lewis Holtby oder Ilkay Gündogan, die noch kurz vor der EM 2012 in Polen und in der Ukraine auf den Nationalmannschaftszug aufspringen könnten. mit dpa