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Dortmund vor dem Spiel gegen den FCA: BVB: Ohne Dreh und Angel

Dortmund vor dem Spiel gegen den FCA

BVB: Ohne Dreh und Angel

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    Dortmunds Mario Götze steht frustriert auf dem Spielfeld: Der BVB hat 0:3 gegen Olympique Marseille verloren.
    Dortmunds Mario Götze steht frustriert auf dem Spielfeld: Der BVB hat 0:3 gegen Olympique Marseille verloren. Foto: dpa

    Der Meister hinkt. Und sein Trainer ist ratlos. Jürgen Klopp sah nach der  bitteren und unnötigen 0:3-Niederlage seines BVB im Champions-League-Gruppenspiel gegen Marseille ein bisschen wie ein zerstreuter Professor aus. Die Haare durcheinander, die Krawatte auf halbacht. Ratlos blickte der Dortmunder Meistertrainer ins weite Rund und suchte nach Erklärungen für die Pleite. Dabei hatte sein Team, am Samstag Gegner des FC Augsburg, den französischen Spitzenclub ein ums andere Mal in Verlegenheit gebracht, die herausgespielten Chancen aber einfach nicht reingemacht. Diese Partie sei die gesamte bisherige Saison in einem Spiel zusammengefasst gewesen, sagte Klopp, als er sich wieder gefangen hatte. "Wir führen in jeder Statistik, nur nicht beim Ergebnis."

    Nuri Sahin fehlt

    Es läuft nicht mehr ganz rund bei Borussia Dortmund. Aber warum? Mit Sicherheit auch, weil die Borussia-Bubis ihren Dreh- und Angelpunkt Nuri Sahin verloren haben. Der ist mittlerweile bei Real Madrid, spielt dort aber wegen Verletzungen nicht. In der Vorsaison war der türkische Nationalspieler Ausgangspunkt vieler Aktionen. Nahezu jeden Ball aus der Abwehr bekam zuerst er, um dann mit blitzgescheiten Pässen das Dortmunder Spiel aufzuziehen. 87 Ballkontakte hatte er den Bundesliga-Datenerfassern von "Impire" zufolge pro Spiel im Durchschnitt. Seine Nachfolger auf der Position neben Abräumer Sven Bender bringen es bislang auf höchstens 77 (Sebastian Kehl). Neuzugang Ilkay Gündogan (72) kommt mit dem Dortmunder Spiel noch gar nicht zurecht und auch Toni da Silva (76) kann mit Sahins Qualitäten nicht mithalten. Gerade Gündogan wählt im Gegensatz zu Sahin meist den risikoarmen Querpass. Bundesliga-Vorschau: 8. Spieltag

    Barrios steht vor seiner Rückkehr

    Ein weiterer Grund für die relative Harmlosigkeit des BVB: Toptorjäger Lucas Barrios fehlte lange. Und mit ihm der Ankerpunkt vorne. Ersatz Robert Lewandowski schafft es nicht, wie Barrios die Bälle abzuschirmen und zu halten, um den nachrückenden Spielern genügend Zeit zu verschaffen. Vor dem Tor ist Lewandowski noch ebenso uncool wie die jungen Mario Götze, Kevin Großkreutz und zuletzt auch der japanische Superdribbler Shinji Kagawa. Immerhin: Barrios bereitet seine Rückkehr vor und könnte gegen den FCA erstmals seit langem wieder in der Startelf stehen.

    "Psyche ist nicht angeknackst"

    Die bittere Niederlage in Marseille hat der BVB mittlerweile als "Lehrstunde" abgehakt. "Die Psyche hat das nicht angeknackst", meint Klopp. Verunsicherung will der Coach gar nicht erst aufkommen lassen. Seinem Team merkte man aber gerade in Marseille an, dass die Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit irgendwo zwischen Meisterfeier am Borsigplatz und Saisonauftakt verloren gegangen sind. Individuelle Fehler in der Abwehr um Mats Hummels und Neven Subotic waren in der vergangenen Saison so selten wie Gegentore für den FC Bayern in dieser Spielzeit. In Marseille patzten die beiden sonst so souveränen Innenverteidiger verheerend. Dass der FCA Respekt, aber nicht wirklich Angst vor dem schwankenden Schwergewicht hat, ist verständlich. Sollten die Dortmunder auch gegen den FCA so kläglich mit ihren Chancen umgehen und weiter so wild patzen, ist etwas drin für den Aufsteiger. Mölders und Co müssen eigentlich nur auf Dortmunds Fehler warten. 

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