Wenige Monate nach ihrem Karriereende ist die russische Weitspringerin Tatjana Kotowa (36) wegen Dopingverdachts vorläufig suspendiert worden. Ein Labor in Lausanne hatte in einer Doping-Probe von der Leichtathletik-WM 2005 in Helsinki eine verbotene Substanz entdeckt.
Ergebnis der Probe erreichte russische Anti-Doping-Agentur nach sieben Jahren
Das teilte die russische Anti-Doping-Agentur Rusada am Freitag auf ihrer Internetseite mit. Die Probe war im August 2005 entnommene worden - damals holte die Russin WM-Silber. Das Ergebnis der Probe sei aber erst diesen Januar an die Agenturt Rusada weitergeleitet worden.
Bis zur Klärung des Falls dürfe die dreimalige russische Hallenweltmeisterin an keinem offiziellen Wettbewerb teilnehmen. Allerdings hatte Kotowa 2012 bereits nach der verpassten Olympia-Qualifikation ihren Rücktritt vom aktiven Sport erklärt.
Tatjana Kotowa profitierte einst selbst vom Doping der Konkurrenz
Ironisch ist, das die aus Sibirien stammende Kotowa einst selbst von den Doping-Sünden einer Konkurrentin profitierte. Ende 2009 war ihr Bronze im Weitsprung von den olympischen Spielen 2000 in Sidney nachträglich zugesprochen worden.
Der US-amerikanische Leichtathletik-Superstar Marion Jones hatte eingeräumt, gedopt zu haben. Sie verlor ihre Medaillien - darunter eine aus Bronze im Weitsprung. Tatjana Kotowa konnte aufs Treppchen nachrücken. mit dpa