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Doping: Radprofi Mentschow werden Tour-Platzierungen aberkannt

Doping

Radprofi Mentschow werden Tour-Platzierungen aberkannt

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    Denis Mentschow hat einen Zweijahresvertrag mit dem russischen Katusha-Team. Foto: Ian Langsdon dpa
    Denis Mentschow hat einen Zweijahresvertrag mit dem russischen Katusha-Team. Foto: Ian Langsdon dpa

    Doping-Geständnisse deutscher Radprofis

    Mai 2007: Bert Dietz ist der erste ehemalige Telekom-Profi, der Epo-Doping in den 90er Jahren gesteht. Die Beichte von Dietz belastet auch das gesamte Team um Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich schwer. Dietz vertreibt jetzt Radsportkleidung.

    Mai 2007: Wenige Tage nach Dietz' TV-Auftritt bei Beckmann folgen Rolf Aldag und Erik Zabel, der tränenreich Dopingpraktiken einräumt. Udo Bölts und Christian Henn geben Doping zu, wählen allerdings nicht wie Aldag und Zabel die große TV-Bühne der ARD. Aldag ist inzwischen im Management des belgischen Tony-Martin-Rennstalls Omega-Quickstep tätig, Zabel als Sportlicher Leiter im russischen Team Katusha. Bölts betreut Touristikfahrer in Radsport-Camps.

    Juli 2007: In einem «Spiegel»-Interview folgt auch Teamkollege Jörg Jaksche nur wenige Wochen später dem Beispiel seiner einstigen Teamkollegen. Er gab umfänglich systematisches Blut-Doping und Kontakte zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zu. Jaksche kommt in den Genuss der Kronzeugen-Regelung, die seine Strafe vermindert. Nach seiner Beichte scheitern alle Versuche, im Radsport wieder Fuß zu fassen. Jaksche, der Betriebswirtschaft studiert, engagiert sich nach der Armstrong-Beichte 2013 auch in der Bewegung «Change Cycling Now» für einen neuen Radsport.

    November 2007: Der frühere T-Mobile-Profi Patrik Sinkewitz beichtet im «Spiegel» und der ZDF-Sendung «Aktuelles Sportstudio» Doping. Der ehemalige Gewinner der Deutschland-Tour gibt zu, sich zu Beginn der Tour de France 2006 einer Blut-Transfusion in der Uni-Klinik Freiburg unterzogen zu haben. Der Hesse fährt nun im drittklassigen kroatischen Meridiana-Kamen-Team.

    Der im Vorjahr wegen angeblicher Knieprobleme zurückgetretene Radprofi Denis Mentschow ist wegen unregelmäßiger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden und hat alle seine Tour-Platzierungen von 2009 bis 2012 verloren. Sein Sieg beim Giro d'Italia von 2009 hat aber weiterhin Bestand. Das geht aus einer Mitteilung des Weltverbandes UCI hervor. Der zweimalige Gewinner der Vuelta (2005, 2007), bis zum Mai des Vorjahres im russischen Katusha-Team unter Vertrag, ist bis zum 9. April 2015 gesperrt.

    Die UCI strich seinen zweiten Platz bei der Tour 2010, den er nach der Disqualifikation Alberto Contadors wegen Dopings zugesprochen bekommen hatte. Unangetastet blieb Mentschows dritter Platz der Tour 2008, den er von dem gedopten und gesperrten Österreicher Bernhard Kohl geerbt hatte.

    Karriereende wegen angeblicher Knieprobleme

    Im Zug des Humanplasma-Skandals war Mentschow 2009 von der österreichischen Polizei als Zeuge vernommen worden, weil er mit Teamkollegen seiner damaligen niederländischen Rabobank-Mannschaft zu Blutabnahmen in Wien gewesen sein soll. Im vergangenen Jahr hatte der 35-Jährige während der Saison mit Hinweis auf Knieprobleme sein Karriere-Ende bekanntgegeben. dpa

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