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Diskussion: Nowitzki vor Becker? Hinter Beckenbauer? Äpfel? Birnen?

Diskussion

Nowitzki vor Becker? Hinter Beckenbauer? Äpfel? Birnen?

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    Besser als Schumacher? Schwächer als Boll? Wie gut ist Nowitzki wirklich?
    Besser als Schumacher? Schwächer als Boll? Wie gut ist Nowitzki wirklich? Foto: dpa

    Das Leben ist ein einziger Wettbewerb. Zumindest für Sportler. Was innerhalb eines Rechteckes, am Tisch oder in der Loipe unabdingbar ist, nimmt im Alltagsleben pathologische Züge an. Der Supermarktparkplatz wird zur Rallyestrecke. Beim Weißwurstzuzeln werden Zwischenzeiten genommen. Von Vergleichen der primären Geschlechtsorgane unter der Dusche ganz zu schweigen.

    Vielleicht holen sich Welt- und Europameister bei derartigen Kleinst-Konkurrenzen das, was man gemeinhin Wettkampfhärte nennt.

    Die meisten Fans interessieren sich lediglich für die Erfolge auf dem ursprünglichen Tätigkeitsfeld des Sportlers. Wobei die Anhänger einen simplen Sieg, einen schnöden Titel erst einer eingehenden Analyse unterziehen.

    Das Ergebnis kann nicht alleine stehen. Es wird historisch eingeordnet. Erst wenn es dem Vergleich mit der Geschichte standhält, ist es etwas wert.

    Hätte Michael Schumacher sieben Mal die Weltmeisterschaft gewonnen, wenn er gegen Niki Lauda und Ayrton Senna gefahren wäre? Würde Boris Becker gegen Roger Federer auf verlorenem Posten stehen?

    Ins Absurde gleiten die Diskussionen endgültig, wenn sportartenübergreifend diskutiert wird. Fans vergleichen Bestzeiten mit Meisterschaften, die Bedeutung für den Sport wird mit der TV-Präsenz verrechnet. Siege, Niederlagen, Äpfel, Birnen.

    Ist neben Beckenbauer und Becker noch Platz auf dem Podest?

    Dirk Nowitzki hat sich aus derartigen Diskussionen herausgehalten. Er beansprucht für sich keinen Platz in der Ruhmeshalle des deutschen Sports. Wiewohl ihn seine Fans auf ein Podest heben. Auf jenes Podest, das die Geschichte bisher für Beckenbauer und Becker reserviert hielt.

    Nowitzki hat sich von jeher eher untergeordnet. Er läuft für eine –ohne ihn – mittelmäßige Nationalmannschaft auf und verzichtet auf seinen Urlaub. In Dallas hat er auf Geld verzichtet, damit der Verein die Mannschaft verstärken kann.

    Dabei nimmt er mittlerweile eine übergeordnete Rolle für den Sport ein. Ohne den Würzburger würde der deutsche Basketball vor sich hin vegetieren.

    Trotzdem wird es Nowitzki nicht gelingen, einen Basketball-Boom auszulösen. Weil die TV-Sender seine Spiele nicht übertragen. Weil immer weniger Kinder im Verein Sport treiben. Weil Nowitzki eher spröde denn schillernd ist. Das mindert sein schon jetzt sagenhaftes sportliches Lebenswerk nicht.

    Ob er aber schon auf einer Stufe mit Max Schmeling und Steffi Graf steht? Was ist eigentlich mit Magdalena Neuner oder Timo Boll? Uwe Krupp? Äpfel und Birnen.

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