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Die neue Kerber

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Die neue Kerber

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    Völlig losgelöst: Angelique Kerber in Melbourne.
    Völlig losgelöst: Angelique Kerber in Melbourne. Foto: Peter Parks, afp

    Angelique Kerber hat erstmals in ihrer Karriere das Halbfinale der Australian Open erreicht. Die deutsche Nummer eins gewann  in Melbourne gegen ihre Angstgegnerin Victoria Asarenka mit 6:3, 7:5 und steht damit zum dritten Mal bei einem der vier Grand-Slam-Turniere in der Vorschlussrunde. Zum letzten Mal hatte vor 18 Jahren eine deutsche Spielerin Down Under im

    Das Wochenende vor Beginn der Australian Open ist immer für die Presserunden mit den Stars der Tennis-Branche reserviert. Die Top Ten bei den Frauen und Männern stehen dann Rede und Antwort und berichten, wie sie die Vorbereitung verbracht haben und was sie vom ersten Grand-Slam-Turnier der Saison erwarten. Als Nummer sechs der Welt hätte eigentlich auch Angelique Kerber eine solche Pressekonferenz zugestanden, doch obwohl die Kielerin das Jahr 2015 zum vierten Mal in Serie unter den besten Zehn abschloss, gab es keinen Medientermin mit der deutschen Nummer eins. Nun wird Kerber darüber nicht sonderlich böse gewesen sein, die kleine Anekdote sagt aber einiges über ihren Stellenwert auf der Tour aus. Kerber wird für ihren Kampfeswillen und ihre Konstanz auf dem Platz geschätzt, großes Interesse löst sie aber nicht aus. Was vor allem auch daran liegt, dass sie bei den vier

    Im vergangenen Jahr schied sie in Melbourne bereits in der ersten Runde aus, in Paris, Wimbledon und New York kam sie jeweils nicht über die dritte Runde hinaus. Viel zu wenig, um von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Da halfen auch keine vier Turnier-Titel im Verlauf des Jahres.

    Im Urlaub auf den Malediven und danach während der Vorbereitung in der Akademie ihrer Großeltern im polnischen Puszczykowo kam Kerber zu der Erkenntnis, dass sich dies von nun an ändern muss. 2016 wolle sie es bei den Grand Slams „krachenlassen“, sagte Kerber Ende des vergangenen Jahres in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" Fortan wolle sie sich mehr auf die großen Turniere konzentrieren, da, wo es darauf ankommt, ihr bestes Tennis zeigen. Ihr Vorbild Roger Federer macht das schon seit Jahren so.

    Auch Steffi Graf, mit der sie letztes Jahr in den USA trainierte, war eine Meisterin darin, den Fokus auf die wichtigen Dinge im Laufe eines langen Tennis-Jahres zu legen.Erstes Anzeichen, dass Kerber es mit ihren Plänen ernst meint, war ihre Aufgabe beim WTA-Turnier in Sydney vor der zweiten Runde. Kerber war nach ihrem Finaleinzug in Brisbane in der Woche zuvor müde und plagte sich mit Magenproblemen herum. Mit Blick auf die Australian Open wolle sie nichts riskieren, teilte sie mit. Lektion gelernt. Als sie in Melbourne in der ersten Runde gegen die Japanerin Misaki Doi einen Matchball gegen sich hatte, schienen aber alle guten Vorsätze fast schon wieder verflogen. Doch Kerber überstand diesen kritischen Moment und stürmte danach erstmals in Melbourne ins Halbfinale.

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