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Die Ränkespiele im Hintergrund: Warum Räikkönen Ferrari fährt

Die Ränkespiele im Hintergrund

Warum Räikkönen Ferrari fährt

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    Kimi Räikkönen fährt in der nächsten Saison wieder für Ferrari.
    Kimi Räikkönen fährt in der nächsten Saison wieder für Ferrari. Foto: Valdrin Xhemaj (dpa)

    Dabei zeichnete es sich schon Ende Juli ab, dass diese Paarung immer wahrscheinlicher wurde – allen Unkenrufen zum Trotz, dass das nie passieren würde, dass Ferrari diese

    Fakt und Grund Nummer eins: Ende Juli musste Räikkönen erkennen, dass es mit seinem Wunschteam Red Bull wohl nichts werden würde, dass sich Bullen-Oberchef Didi Mateschitz bereits für Daniel Ricciardo als Nachfolger von Mark Webber an der Seite von Sebastian Vettel entschieden hatte.

    Gleichzeitig musste dem Finnen ein Verbleib bei Lotus immer weniger attraktiv erscheinen: Ausstehende Gehaltszahlungen, ein Vertragsangebot für 2014, das mindestens sieben Millionen Euro niedriger lag als sein bisheriges Salär, Finanzprobleme, die die Erfolgsaussichten verringern. Cheftechniker James Allison, verantwortlich für das derzeit gute Auto, ist auch schon ein paar Monate weg und hat inzwischen bei Ferrari angefangen.

    Alonso verärgerte mit seiner Kritik den Chef

    Gleichzeitig wusste Räikkönen, dass Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ihn gern holen würde. Der freundschaftliche Kontakt zwischen den beiden war auch nach Räikkönens unfreiwilligem Ferrari-Abgang Ende 2009 nie abgerissen – und auch das Zerwürfnis zwischen dem Finnen und Ferrari-Chef Luca di Montezemolo war nach Einschätzung von Insidern nie so groß wie kolportiert.

    Hier kommt Faktor Nummer zwei ins Spiel: Fernando Alonso hatte sich Ende Juli bei Red Bull angeboten. Damit verscherzte er sich bei Ferrari viele Sympathien, mit der gleichzeitig geäußerten Kritik an Auto und Team noch mehr. Womit er Domenicali, der schon länger den Wunsch hegte, Räikkönen als Ersatz für Felipe Massa ab 2014 zu holen, in die Hände spielte. Domenicali konnte sich bis dahin nicht sicher sein, ob diese Idee auch Ferrari-Chef Luca di Montezemolo gefiel. Montezemolo hatte Massa ja unter anderem auch deshalb immer geschützt, um dem heimlichen Ferrari-Herrscher Alonso zu Gefallen zu sein. Aber jetzt reichte es offenbar auch ihm.

    Auch wenn der Spanier Räikkönen offiziell mit warmen Worten begrüßt – glücklich ist er über den neuen Mann an seiner Seite sicher nicht. Räikkönen wird nie so brav die Nummer zwei hinter ihm spielen, wie das Felipe Massa drei Jahre lang tat. Alonso hat erstmals seit seinem McLaren-Jahr 2007 – damals mit Lewis Hamilton – wieder einen gleichberechtigten und wohl auch gleichwertigen Teamkollegen. Und keine andere Alternative, als sich bei Ferrari auch unter geänderten Bedingungen durchzubeißen, wenn er weiter erfolgreich Formel 1 fahren will.

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