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Die Formel des Erfolgs: Anpfiff! Schuss! Tor!

Die Formel des Erfolgs

Anpfiff! Schuss! Tor!

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    Gefragter Gesprächspartner: der frühere Weltklasse-Schiri und Fußballexperte Urs Meier sprach in Gersthofen.
    Gefragter Gesprächspartner: der frühere Weltklasse-Schiri und Fußballexperte Urs Meier sprach in Gersthofen. Foto: Veh

    Viertelfinale Europameisterschaft 2004 – England gegen Portugal: Es ist bereits die 89. Minute. Es steht 1:1. Ein Kopfball vom englischen Nationalspieler Michael Owen landet an der Latte, sein Teamkollege Sol Campbell köpft den Abpraller ins portugiesische Tor. Doch der Schweizer Schiedsrichter Urs Meier pfeift, das Tor zählt nicht. Die Engländer flogen raus. Entscheidungen treffen in Sekundenbruchteilen, sie durchsetzen und damit Erfolg haben: Wie das geht, erklärt der ehemalige Schiedsrichter in seinem Vortrag „Zwischen den Fronten“ in der voll besetzen Stadthalle in Gersthofen. Die Augsburger Allgemeine hatte ihn zur Vortragsreihe „Formel Erfolg“ eingeladen. Bekannt ist er vor allem als ZDF-Fußball-Kommentator.

    Wie viel Fußball in Beruf und Privatleben steckt

    Meier ist überzeugt: Was im Fußball gilt, lässt sich auch auf den Beruf und das Privatleben übertragen. Denn wie im Sport stehen wir im Alltag unter Druck, müssen uns schnell eine Meinung bilden und handeln, auch wenn es anderen nicht gefällt. Der Schweizer empfiehlt, auf das Bauchgefühl zu hören. Ein Schiedsrichter lernt: „Du darfst nur das pfeifen, was du siehst.“ Hätte Meier sich 2004 daran gehalten, hätte er das Tor für England wohl gegeben. „Ich habe aus Intuition gepfiffen.“ Der Engländer John Terry stand direkt vorm gegnerischen Tor. Als die anderen jubelten, hatte er sich nach Schiedsrichter Meier umgesehen. Die Fernsehbilder bewiesen: Terry hatte Portugals Torwart gefoult. „Eine Entscheidung fällen, heißt Risiken eingehen“, sagt Meier und er weiß, wovon er spricht. Was nach jenem Spiel passierte, würde man heute als Shitstorm bezeichnen: Bereits am nächsten Morgen waren 16 000 Hassmails in Meiers Postfach eingegangen. Er erhielt Morddrohungen und musste von der Polizei geschützt werden.

    Misserfolge wegstecken - Fair bleiben wird belohnt

    Hätte Meier das Tor zählen lassen, hätten sich die Portugiesen beschwert und viel schlimmer: Er hätte eine Fehlentscheidung getroffen. Deshalb tritt Meier für Fairness und Berechenbarkeit ein. Für ihn bedeutende Eigenschaften, um nach oben zu gelangen. Dazu gehört aber auch, Misserfolge und Fehler wegzustecken: „Wichtig ist, dass man zu sich selbst ehrlich ist.“ Ehrlichkeit sei aber auch von Führungskräften gefordert: Meier erinnert an das Halbfinale Deutschland gegen Südkorea bei der Weltmeisterschaft 2002. Michael Ballack verhinderte einen Angriff der

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