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Deutschland bei der Basketball-EM: Gegen die Türkei geht es ums Überleben

Deutschland bei der Basketball-EM

Gegen die Türkei geht es ums Überleben

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    Zwischenzeitlich holte sich Dirk Nowitzki einen blutigen Finger. dpa
    Zwischenzeitlich holte sich Dirk Nowitzki einen blutigen Finger. dpa

    Nachdem es trotz einer engagierten Leistung gegen dem amtierenden Europameister Spanien am Mittwoch nicht für einem Überraschungserfolg gereicht hat, steht die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Spiel der Zwischenrunde gegen die Türkei am heutigen Freitag unter Druck. Nur ein Sieg kann den Traum vom Viertelfinale und damit einem möglichen Platz unter den ersten sechs, der zu einer Teilnahme an der Olympia-Qualifikation berechtigt, aufrecht erhalten.

    Nur zwei Siege reichen zum Weiterkommen bei der Basketball-EM

    Denn nur zwei Siege in den beiden kommenden Spielen gegen die Türkei und Gastgeber Litauen könnten den Deutschen noch zu einem Platz unter den letzten acht Mannschaften des Turniers verhelfen. Allerdings reichen die zwei Erfolge auch nur dann, wenn die serbische Nationalmannschaft nach ihrer Niederlage gegen

    Doch auch der kommende Gegner Türkei steht unter Zugzwang. Nach der knappen Niederlage gegen Frankreich sollten auch die Türken ihre beiden ausstehenden Spiele gewinnen, um ihre Chancen auf einen Einzug in die K.O.-Runde zu wahren. In der Vorbereitung zur EM gelang den Deutschen noch ein Sieg gegen die Türkei, allerdings zeigten sich die Türken in der Vorrunde der Europameisterschaft verbessert und schlugen sogar Titelfavorit Spanien.

    DBB-Team muss gegen Türkei Ballverluste in den Griff kriegen

    Verbessern müssen sich die Deutschen dabei vor allem im Spielaufbau und bei der Ballkontrolle. Satte 15 Ballverluste leisteten sich die "Bauermänner" gegen Spanien, Chris Kaman und Steffen Hamann kamen zusammen auf neun dieser "Turnovers". In der Verteidigung dagegen zeigten die deutschen Basketballer gegen die Spanier, dass sie durchaus auf internationalem Top-Niveau mithalten können. So gelang es, Spanien vor allem von hinter der Dreipunktlinie in Schach zu halten, nur 25 Prozent der spanischen Dreierversuche fanden ihr Ziel. Außerdem erarbeiteten sich die Deutschen eine Reboundüberlegenheit von 39 zu 33 gegen die Iberer.

    Die zeitweise erkennbaren Probleme in der Verteidigung unter dem Korb lassen sich durchaus auch auf die starke Leistung des NBA-Geschwisterduos Pau und Marc Gasol zurückführen. Vor allem der jüngere Bruder Marc von den Memphis Grizzlies glänzte mit guter Fußarbeit und konnte oft nur durch Fouls gestoppt werden. Er war der Topscorer der Partie mit 24 Punkten.

    Die beiden deutschen NBA-Akteure kamen dagegen  nicht so richtig in Schwung. Gegen den starken Frontcourt der Spanier erzielten Dirk Nowitzki und Chris Kaman zusammen 34 Punkte und 19 Rebounds, trafen aber nur knapp 42 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld. "Noch ist alles drin. Wir müssen ein Spiel nach dem anderen nehmen und zunächst einmal die Türkei schlagen", zeigt sich Nowitzki trotzdem optimistisch.

    Türken nicht so gut besetzt wie Spanien

    Ein Grund für den Optimismus könnte sein, dass die Türken auf den großen Positionen nicht annähernd so gut besetzt sind wie die Spanier oder auch die Serben, gegen die die deutsche Nationalmannschaft noch in der Vorrunde klar unterlag. Mit Ömer Asik und Enes Kanter haben die Türken zwar auch zwei NBA-"Big Men" in ihren Reihen, Asik war allerdings lange verletzt und spielte bisher nur rund 23 Minuten im Schnitt, während Kanter nach einer einjährigen Spielpause aufgrund eines College-Wechsels noch nicht wieder ganz im Tritt scheint.

    Auch der Star der türkischen Mannschaft, Hedo Türkoglu von den Orlando Magic, wirkt mit bislang rund elf Punkten pro Partie und einer Wurfquote von 19,2 Prozent bei den Dreiern wie ein Schatten seiner selbst. Gefährlich sind die Türken allerdings allemal, gerade dann wenn sie heiß laufen, wie beispielsweise bei der Heim-WM im letzten Jahr, als die Mannschaft Vize-Weltmeister wurde. Vor allem Ersan Ilyasova, der ebenfalls in der NBA bei den Milwaukee Bucks spielt, trumpfte im letzten Turnier groß auf.

    Bauermann: "Vor der EM haben alle gedacht, wir werden hier mal eben Europameister"

    Die Chancen sind allemal da für die DBB-Werfer, die nach den Niederlagen gegen Frankreich, Serbien und Spanien, unbestritten neben den Litauern die besten Mannschaften des Turniers, stark an Rückhalt bei den deutschen Fans eingebüßt haben. "Vor der EM haben alle gedacht, wir werden hier mal eben Europameister. Nach der Vorrunde hat uns keiner mehr etwas zugetraut, obwohl wir drei Spiele gewonnen haben", bringt es Coach Dirk Bauermann auf den Punkt. "Das dürfen wir nicht an uns ranlassen", so der 53-Jährige.

    Es muss jetzt von Spiel zu Spiel gedacht werden, so wie es Dirk Nowitzki mehrfach formuliert hat. Und vielleicht findet der große Blonde, der mit knapp über 20 Punkten pro Spiel sechstbester Werfer des Turniers ist, in den zwei entscheidenden Partien in Vilnius wieder annähernd zu seiner Form der NBA-Finalspiele zurück. Dann ist alles drin für die deutschen Basketballer. dpa/cb

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