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Deutschland - Österreich: Löw peilt den Rekord an

Deutschland - Österreich

Löw peilt den Rekord an

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    Bundestrainer Joachim Löw (3.v.r.) versammelt die Mannschaft zu einer Besprechung. dpa
    Bundestrainer Joachim Löw (3.v.r.) versammelt die Mannschaft zu einer Besprechung. dpa

    Oliver Bierhoff erinnert sich noch gut daran, wie Deutschlands Fußball-Nationalelf in der EM-Qualifikation vor Jahren nach glänzendem Beginn einem unansehnlichen Ende zuholperte. Es folgte ein Turnier in Österreich und der Schweiz, das der DFB-Auswahl zwar das Finale bescherte (0:1 gegen Spanien), den deutschen Fans aber wenig Anlass zur Freude bot.

    Das soll sich nicht wiederholen. „Jetzt keinen Schlendrian“, hatte der Teammanager deshalb diese Woche appelliert, die Konzentration hochzuhalten. Heute Abend (20.45 Uhr/ZDF) soll gegen Österreich das Ticket für die EM 2012 in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1.Juli) gelöst werden. Mit dem achten Sieg im achten Qualifikationsspiel wäre Deutschland als erste Nation qualifiziert.

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    Anschließend bedarf es dann eines neuen Zieles. Philipp Lahm hat es bereits selbstbewusst formuliert: „Wir wollen alle Qualifikationsspiele gewinnen.“ Es wäre ein Rekord, würden im Oktober in Istanbul die Türkei und anschließend in Düsseldorf auch noch Belgien bezwungen.

    „Wir werden den Österreichern klarmachen, dass für sie bei uns nichts zu holen ist“, tönte Lahm, dessen Buch am Wochenanfang auch in der Nationalmannschaft für Wirbel gesorgt hatte. Der 2:1-Sieg im Hinspiel in Wien und der jüngste 3:2-Erfolg gegen den fünffachen Weltmeister Brasilien haben das deutsche Selbstbewusstsein kräftig angeheizt.

    Joachim Löw legte gestern im Düsseldorfer Congress-Centrum, wo der Deutsche Fußball-Bund seine Pressekonferenzen abhielt, noch eine Schippe drauf. Die Österreicher hätten fraglos ihre Qualitäten, räumte der 51-Jährige ein, aber die würden für einen Sieg gegen Deutschland nicht reichen.

    Wer so selbstbewusst ist, macht um die Aufstellung kein großes Geheimnis. Also hat Löw schon mal angekündigt, dass der Schalker Benedikt Höwedes vor Gelsenkirchener Publikum verteidigen darf, Schweinsteiger, Kroos und Özil fürs Mittelfeld nominiert sind. Der Rest ergibt sich fast von selbst. Neuer zwischen den Pfosten, Lahm hinten, Müller rechts außen und Klose, mangels des verletzten Gomez, ganz vorne.

    Löw will Ruhe in der Nationalmannschaft

    Wie ein kleiner Junge, der stolz seine Ritter präsentiert, schwärmt der Bundestrainer von seinen Spielern. Toni Kroos hat es dem 51-Jährigen besonders angetan. „Wenn er dabei war, war unser Spiel besonders kreativ“, lobt Löw den Bayern-Akteur. Der Münchner steht beim

    Schwer zu sagen, wem von beiden Löw heute Abend den Vorzug gibt. Der Neu-Leverkusener Schürrle hat in seinen bisher sechs Länderspielen überzeugt und dreimal getroffen. Podolski (90 Länderspiele/42 Tore) hat im Bundestrainer seinen größten Fan: „Ich weiß, welche unglaublichen Fähigkeiten er hat.“ Dass Podolski sie oft wochenlang nicht zeigt, missfällt allerdings auch Löw („Er muss konstanter spielen“). Selten war die Konkurrenz um einzelne Positionen so groß und die Qualität der Konkurrenten so hoch.

    Mertesacker wechselt

    Das gilt auch für die lange Zeit Not leidende Innenverteidigung. Dort haben die Deutschen jetzt einen Premier-League-Spieler, nachdem Per Mertesacker für zehn Millionen Euro Ablöse von Werder Bremen zum FC Arsenal gewechselt ist. Für den 26-Jährigen hat sich ein Kindertraum erfüllt. Schon als Jugendlicher lief er im Trikot des Londoner Klubs herum. Gegen Ende der Wechselfrist hatte Mertesacker die Hoffnung auf die Erfüllung seines Inseltraums aufgegeben. Umso mehr steht ihm die Freude über den neuen Vertrag noch ins Gesicht geschrieben. Löw hat seinem Abwehrchef gratuliert. England werde dessen Entwicklung fördern und damit auch der Nationalelf zugutekommen. Inzwischen muss sich allerdings auch Mertesacker der Konkurrenz stellen. Badstuber, Boateng und Hummels melden Ansprüche an, dazu der verletzte Friedrich. „Wir haben eine junge, dynamische, sehr, sehr gute Innenverteidigung“, schwärmt Joachim Löw.

    Wer dem Bundestrainer zuhört, könnte auf den Gedanken kommen, dass es derzeit egal sei, wen er spielen lässt – erst recht gegen Österreich.

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