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Deutschland - Holland: Ein Freudenfest

Deutschland - Holland

Ein Freudenfest

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    Gegen Mesut Özil (l) und Miroslav Klose (r) hat der Niederländer Edson Braafheid keine Chance. Foto: Marcus Brandt dpa
    Gegen Mesut Özil (l) und Miroslav Klose (r) hat der Niederländer Edson Braafheid keine Chance. Foto: Marcus Brandt dpa

    Hamburg Manche Dinge benötigen 25 Jahre, bis sie ein Ende finden. Ein Vierteljahrhundert hat es gedauert, ehe eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft wieder ein Heimspiel gegen die Niederlande gewann. Gestern Abend war es so weit. Die DFB-Auswahl bezwang Holland im Freundschaftsspiel, das nach Auffassung der Beteiligten nie ein Freundschaftsspiel werden würde, souverän 3:0 (2:0).

    Deutschland von Anfang an überlegen

    Ein hochverdienter Sieg zum Jubiläum von Joachim Löw, der sein 75. Länderspiel als Bundestrainer absolvierte. Deutschland gegen Holland, der WM-Dritte gegen den Vizeweltmeister, zwei Mannschaften, die von ihren Trainern mit Angriffslust ausgestattet waren, und ein frisch verlegter Rasen, in der ausverkauften Imtech-Arena – das letzte deutsche

    Der Bundestrainer hatte nach dem großen Experimentieren beim 3:3 vergangene Woche gegen die Ukraine für das Holland-Spiel eine traditionelle Formation angekündigt. Statt der zusammengewürfelten Dreierkette wieder die übliche Viererkette, die allerdings auch gestern Versuchscharakter besaß (Boateng – Mertesacker – Badstuber – Aogo). Neben Mertesacker standen auch Neuer, Müller, Podolski und Klose in der Startformation, die damit auf fünf Positionen gegenüber dem

    Holland paralysiert

    In der Schublade verschwunden war auch das Modell mit den beiden hoch veranlagten Özil und Götze. Der Madrid-Legionär spielte gestern wieder solo. Auffälligster Akteur aber war ein anderer. Miroslav Klose in seinem zweiten Frühling präsentierte sich schnell, laufstark und zielstrebig. Ansonsten bewegten sich die beiden Mannschaften zunächst wie zwei Schwergewichtler, von denen jeder den Punch des anderen fürchtet. Daraus entwickelte sich anfangs ein kontrolliertes, klinisches Spiel.

    Nach 15 Minuten landeten die Gastgeber den ersten Punch. Özil flankte auf Klose, der bediente per Kopfball Müller und der Münchner erzielte das 1:0. Das 2:0 (26.) vollbrachte Klose selbst, beteiligt war wieder das Duo Müller/Özil, dessen Vorarbeit der Italien-Legionär zum Kopfballtor nutzte. Besser hätte es mit der zunächst von Joachim Löw angedachten Doppelspitze Klose/Gomez auch nicht laufen können. Und die Holländer? Sie versuchten, das Spiel offenzuhalten, was ihnen Mühe bereitete. Gelegentlich half ihnen der schludrige Mertesacker, aber wirklich Bedrohliches brachten sie nicht zustande.

    Klose, Özil und Müller als neues magisches Dreieck?

    Torhüter Neuer war das zu wenig, weshalb er mit einem gelungenen Dribbling gegen Huntelaar den Unterhaltungswert kurzfristig nach oben trieb. Obwohl die Gastgeber das 2:0 lediglich engagiert verwalteten,waren sie dem dritten Tor näher als Holland dem ersten. Den Gästen fehlte gestern fast alles, was den holländischen Fußball einst ausgezeichnet hat. Den Deutschen fing das Spiel allmählich Spaß zu machen, wovon sich auch die Hamburger Zuschauer anstecken ließen. Löw nutzte die Hochstimmung zu Wechseln. Kaum waren Höwedes (für Boateng) und Götze (für Podolski) im Spiel, stand es 3:0. Klose hatte Özil (66.) bedient und die 51000 Hamburger sangen „Oh, wie es schön“. Es war ein beeindruckendes Finale der deutschen Mannschaft am Ende eines prächtigen Fußballjahres. Deutschland darf sich für die EM nächstes Jahr neben den Spaniern zum Titelfavoriten zählen. Holland in dieser Form nicht mehr.

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