Nürnberg/Mainz (AZ/ddp) - Olympia bedeutet auch für die Medienvertreter Dauerstress. Aber ZDF-Moderator Johannes B. Kerner treibt den Sport-Irsinn auf die Spitze: Für das Freundschaftsspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft fliegt ihn das ZDF aus Peking nach
Offensichtlich ist dem ZDF kein Preis zu hoch für das Testspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Belgien am Mittwochabend in Nürnberg. Eigens für das sportlich zweitrangige Ereignis lässt der Mainzer Sender Moderator Johannes B. Kerner aus Peking einfliegen - nur um ihn gleich danach wieder zurückzuschicken.
"Ein Kerner ist uns diese Aktion wert", rechtfertigt ZDF-Sprecher Thomas Stange gegenüber dem Kölner Express die Entscheidung. Neun Stunden wird Kerner für eine Strecke der Reise im Flugzeug sitzen. Rund 7700 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Nürnberg und Peking.
Alle in Frage kommenden Kollegen seien bei der Berichterstattung über die Olympischen Spiele in Peking eingesetzt, hieß es am Mittwoch weiter beim ZDF. Zudem sei Kerner auch nach der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz der Fußball-Moderator Nummer eins im Sender. Zu den Kosten dieses kurzen Deutschland-Trips wolle sich der Sprecher nicht äußern. Kerner wird nach dem Spiel wieder nach Peking zurückfliegen und am Freitag wieder von den Spielen in China berichten.
Die DFB-Auswahl wird beim Test gegen die international zweitklassigen Belgier ohne zahlreiche Stammspieler antreten. Neben den verletzten Michael Ballack und Thorsten Frings haben auch der Leverkuser Torhüter René Adler und die beiden EM-Finalspieler Per Mertesacker und Arne Friedrich Bundestrainer Jogi Löw abgesagt.
Der neue ZDF-Fußballexperte, Ex-Bayern-Torwart Oliver Kahn, erlebt seine TV-Karriere erst am 10. September. Der 38-Jährige werde beim ersten Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel der DFB-Elf gegen Finnland in Helsinki an der Seite Kerners seinen Fachkommentar abgeben, so das ZDF. Kahn ist Nachfolger von Dortmund-Trainer Jürgen Klopp und von Urs Meier, früher Schweizer Schiedsrichter, die bislang gemeinsam als Experten agierten.