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Deutsche Nationalmannschaft: Handball-WM: Endspiele in der Vorrunde

Deutsche Nationalmannschaft

Handball-WM: Endspiele in der Vorrunde

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    Endspiele in der Vorrunde
    Endspiele in der Vorrunde

    Niko Link (20) war über die Feiertage in Friedberg. Der Handball-Junioren-Nationalspieler durfte die Rehabehandlung nach einer Schulteroperation in der Heimat machen und war erst gestern wieder auf dem Weg zur Arbeit beim Bundesligisten TBV Lemgo. "Mal schauen, wer diese Woche im Training sein wird", lässt sich der Rückraumspezialist überraschen. Er weiß, dass viele Kollegen fehlen werden. Sie sind ab Donnerstag bei der Weltmeisterschaft in Schweden tätig.

    Für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) beginnen die Titelkämpfe am Freitag in Lund mit der Partie gegen Ägypten. Laut Bundestrainer Heiner Brand ist bereits die Vorrunden-Begegnung "das erste von vier Endspielen", meint er mit Blick auf die weiteren Gegner wie Titelverteidiger Frankreich, Ex-Weltmeister Spanien oder Afrikameister Tunesien. Nur Bahrain wird in dem Kampf um die ersten drei Gruppenplätze keine große Rolle spielen. Das deutsche Team musste seit dem WM-Triumph 2007 zwar Rückschläge wie Rang zehn bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr hinnehmen, ist aber nach Meinung von Niko Link "ein realistischer Kandidat für das Halbfinale".

    Der zwei Meter lange 20-Jährige mit dem Spezialgebiet Abwehrarbeit ist zuversichtlich, dass Heiner Brand bis zum 30. Januar zum Handstreich aufrufen kann, auch wenn es am Wochenende in den Tests gegen den Olympiazweiten Island zwei Niederlagen gab. "Im Gegensatz zu früheren Turnieren hat der Bundestrainer keine Personalprobleme und die drei Torhüter Johannes Bitter, Silvio Heinevetter sowie Carsten Lichtlein zeigten in der Bundesliga überragende Leistungen", so der Einwurf von Link.

    Am heutigen Dienstag will Heiner Brand zum Abschluss des Trainingslagers in Ahrensburg seinen WM-Kader bekannt geben. Ein Linksaußen und ein Spieler für den linken Rückraum werden wahrscheinlich noch gestrichen. Nach Meinung des Augsburgers Frank Löhr (44), der bis Olympia 2004 Assistent von Heiner Brand war, spielen dabei auch taktische Fragen eine Rolle. Die Linksaußen Torsten Jansen (Hamburg) und Dominik Klein (Kiel) seien Fachleute "für unterschiedliche Abwehrstrategien".

    Löhr sieht die Mannschaft "gerade auf den ersten Top sieben gut aufgestellt" und traut ihr eine Rolle "als Favoritenschreck" zu, wenn sich nicht die Verletzungen häufen. Ihn hat beeindruckt, dass Michael Kraus (Hamburg) auf der Mitteposition im Rückraum "sehr an Durchschlagskraft gewonnen hat".

    Dass den Spielern nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am 30. Dezember kaum Zeit zur Erholung blieb, ist nicht nur ein Problem der deutschen Auswahl. Denn die Bundesliga ist weiterhin das Sammelbecken für Stars aus ganz Europa. Fast 15 Prozent der WM-Teilnehmer aus den 24 Nationen verdienen ihr Geld zwischen Flensburg und Göppingen. Dazu gehören auch einige der Franzosen, die Niko Link und Frank Löhr als Turnierfavoriten sehen. "Der Vorteil des Olympiasiegers ist nicht ein aufwendiges System, sondern sein eingespieltes Team mit zahlreichen Ausnahmespielern", betont Löhr. Mannschaften wie Tunesien oder Ägypten seien dagegen wegen ihrer unorthodoxen Spielweise unangenehm "und Spanien dürfte als WM-Gastgeber 2013 besonders motiviert sein".

    Niko Link sieht das ähnlich und erwartet auch von den Schweden große Taten. "Vor heimischem Publikum sind sie mein Geheimfavorit", glaubt er, verweist aber gleichzeitig darauf, dass die Skandinavier ihren Test gegen Deutschland mit 23:28 verloren haben. Von Peter Deininger

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