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Deutsche Mannschaft: Basketball-WM: Die jungen Wilden

Deutsche Mannschaft

Basketball-WM: Die jungen Wilden

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    Dirk Bauermann, Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft.
    Dirk Bauermann, Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Foto: dpa

    Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft gleicht vor dem Start in die Weltmeisterschaft in der Türkei einer Wundertüte: Man weiß nie, was heraus kommt.

    In der Vorbereitung leistete sich das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann zum Beispiel gegen die Niederlande eine Niederlage, um dann Russland, die Türkei sowie zwei Mal Puerto Rico zu bezwingen.

    Ihren Anteil an der Leistungsexplosion hatten auch die beiden jungen Nationalspieler von Ratiopharm Ulm, Per Günther (22) und Robin Benzing (21). Benzings Nominierung war schon länger so gut wie sicher, auch weil die NBA-Stars Dirk Nowitzki und Christopher Kaman dem Bundestrainer einen Korb gegeben hatten und der Ulmer zuletzt gute Form zeigte.

    Die beiden Ulmer Spielen fehlen ihrem Verein natürlich im ersten Teil der Saisonvorbereitung. Manager Thomas Stoll sagt aber: "Das ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Wir haben deutschen Talenten also nicht umsonst in den letzten zwei Jahren soviel Spielzeit wie kein anderer Bundesligist eingeräumt."

    Zumindest an die Ulmer Adresse kann sich Dirk Nowitzki also kaum gewandt haben, als er jetzt unmittelbar vor Beginn der WM die Nachwuchsförderung in Deutschland heftig kritisiert hat.

    Bauermann bekennt sich bei der WM überhaupt voll zur Jugend: Gleich sieben Spieler aus dem zwölfköpfigen Aufgebot sind jünger als 23 Jahre. Unter diesen ist auch ein gebürtiger Ulmer: der 22-jährige Lucca Staiger, der nun für Alba Berlin auf Korbjagd geht, im vergangenen Jahr schon bei der EM in der Mannschaft stand und vor allem dank seiner sicheren Drei-Punkte-Würfe und guten Defensive überzeugte.

    Dann ist da der Bonner Center Tim Ohlbrecht, der früher bei Bayer Leverkusen im Fußballtor stand und nun eines der größten Talente unter dem Korb ist. Ähnliches gilt für den 2,15 m-Riesen von den Brose Baskets Bamberg, Tibor Pleiß. Er feierte erst vor einem Jahr gegen Serbien sein Debüt im Nationalteam und hat nun auch bei der WM das Vertrauen des Bundestrainers. Der unglaublich athletische und sprungstarke Elias Harris sowie Flügelspieler Philipp Schwethelm, der sich in Bremerhaven bestens entwickelt hat, gehören ebenfalls zu den "jungen Wilden" im deutschen Team.

    Sie bilden eine großartige Ergänzung zu den Führungsspielern Steffen Hamann, Demond Greene und Jan-Hendrik Jagla. Heiko Schaffartzik, immerhin bester deutscher Punktesammler bei der EM 2009, die das DBB-Team nur als Elfter beendete, obwohl es teilweise grandiose Spiele gezeigt hatte, und Christopher McNaughton bringen ihre individuellen Stärken ein.

    Eine Prognose, wie die "Bauermänner" abschneiden werden, fällt schwer. Einen Spitzenplatz kann man von der Truppe nicht erwarten und doch ist sie für - fast - jede Überraschung gut. An die Favoriten USA, Spanien und Argentinien werden die Deutschen sicher nicht heranreichen. Ansonsten aber gibt es wohl keinen Gegner, der an einem guten Tag nicht zu bezwingen wäre.

    Die Stimmung im Team ist vor der WM prächtig, worüber sich auch Tim Ohlbrecht freut: "Es macht Spaß, Zeit mit den Jungs zu verbringen. Wir haben nie Langeweile, die Chemie stimmt einfach." Die Mannschaft ist halt wie eine Wundertüte. Mal sehen, was herauskommt. Von Stefan Kümmritz

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