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Deutsche Eishockey Liga: ERC Ingolstadt vor Finaleinzug - Dritter Sieg über Düsseldorf

Deutsche Eishockey Liga

ERC Ingolstadt vor Finaleinzug - Dritter Sieg über Düsseldorf

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    Torjäger in Aktion: Panther-Stürmer Brandon Buck (Zweiter von links) steuerte zum gestrigen 5:2-Erfolg in Düsseldorf einen „Doppelpack“ bei.
    Torjäger in Aktion: Panther-Stürmer Brandon Buck (Zweiter von links) steuerte zum gestrigen 5:2-Erfolg in Düsseldorf einen „Doppelpack“ bei. Foto: Xaver Habermeier

    Der ERC Ingolstadt ist nur noch einen Sieg vom erneuten Einzug ins Endspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft entfernt. Am Donnerstagabend kam der Titelverteidiger bei der Düsseldorfer EG zu einem 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)-Erfolg und ging damit in dieser „Best-of-Seven“-Serie mit 3:1 in Führung. Am Samstag (14.30 Uhr) möchten die Schanzer nun in der heimischen Saturn-Arena gleich ihren ersten „Matchball“ nutzen.

    Eine der wichtigen Fragen vor dieser Partie aus Sicht der Oberbayern war rund eine Stunde vor dem Eröffnungsbully geklärt: Petr Taticek, hinter dessen Einsatz noch ein Fragezeichen gestanden hatte, tauchte auf dem offiziellen Spielberichtsbogen. Am Dienstag musste der tschechische Angreifer bereits nach zehn Minuten in die Kabine, wurde dort behandelt und kehrte erst zur Verlängerung wieder zurück. Über die Art der Verletzung schwiegen sich die Panther-Verantwortlichen – wie es für die Playoffs üblich ist – allerdings aus. Ebenfalls wieder mit dabei war Jean-Francois Boucher, der nach überstandener Knieprellung für Björn Barta in die vierte Angriffsreihe rotierte. „Seine Energie und Power wird der Mannschaft sicherlich guttun“, so ERCI-Headcoach Larry Huras über die Rückkehr des Deutsch-Kanadiers.

    Die Panther legten im ausverkauften ISS-Dome auch gleich mächtig los und hätten bereits nach wenigen Minuten in Führung gehen können beziehungsweise müssen. Dustin Friesen mit einem mächtigen Pfund von der blauen Linie, Thomas Greilinger mit einem gerade noch abgefälschten Schuss (beide 1.) sowie Patrick Hager, der alleine auf DEG-Schlussmann Tyler Beskorowany zusteuern konnte, ließen ihre Chancen jedoch ungenutzt verstreichen.

    Danach bauten die Hausherren zwar immer wieder Druck im Ingolstädter Verteidigungsdrittel auf (die Panther konnten sich in dieser Phase oftmals nur mit „Icing“ befreien). Doch richtig gefährlich vor Goalie Timo Pielmeier wurde es eigentlich nur, wenn seine Vorderleute ungewollt mithalfen. Wie beispielsweise in der fünften Minute, als Aaron Brocklehurst die Scheibe in der eigenen Zone vertändelte und Daniel Kreutzer frei zum Abschluss kam. Doch Pielmeier reagierte ebenso prächtig wie eine Minute vor der ersten Drittelpause. In Überzahl verloren die Panther im Spielaufbau den Puck in der neutralen Zone an Ken-Andre-Olimb, der schließlich im „Eins-gegen-Eins“-Duell am deutschen Nationaltorhüter scheiterte.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte der amtierende deutsche Meister bereits einen Treffer vorgelegt. Nachdem Hager mit einem weiteren Sololauf am „Teufelskerl“ im DEG-Gehäuse, Beskorowany, noch gescheitert war (8.), machte es Ingolstadts Top-Torschütze Brandon Buck in der 16. Minute besser und hob das Spielgerät mit einer tollen Bewegung unter die Latte. Für den ERCI ein nahezu ungewohntes Gefühl – eine Führung in einem Playoff-Match! In den vorangegangenen fünf Begegnungen musste das Huras-Team immer einem Anfangs-Rückstand hinterherlaufen.

    Auch wenn die Rheinländer zu Beginn des zweiten Abschnitts den ersten „Hochkaräter“ zu verzeichnen hatten (Kris Sparre traf in der 23. Minute die Querlatte), waren die Panther im weiteren Verlauf das deutlich bessere Team. Eine großartige Aktion von Jared Ross bescherte den Gästen dann sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung. Der US-Boy nahm an der eigene blauen Linie dem Ex-Ingolstädter

    „DEG-Schreck“ Greilinger schlägt wieder zu

    Die Schanzer zeigten sich davon allerdings wenig geschockt und legten exakt 65 Sekunden vor der zweiten Pause den dritten Treffer nach. Nach einem blitzsauberen Konter konnte Beskorowany erst noch gegen Buck retten. Thomas Greilinger reagierte dann beim Abpraller am schnellsten und ließ dem 24-jährigen Kanadier keine Abwehrchance (39.). Für „DEG-Schreck“ Greilinger war es bereits das dritte Tor in dieser Halbfinal-Serie. Seine Versetzung in die Formation mit Petr Taticek und Brandon Buck nach der Verletzung von Ryan MacMurchy erweist sich somit immer mehr als absoluter Glücksgriff.

    Kein Wunder, dass der neue „Traumsturm“ der Panther auch für das 4:1 verantwortlich zeigte. Auch wenn erneut Buck als eiskalter Vollstrecker auftrat, so gehörte mindestens 90 Prozent dieses Treffers Petr Taticek. Anstatt selbst zu schießen, legte der Tscheche seinem kanadischen Sturmpartner die Hartgummischeibe mustergültig auf – ein herrliches und letztlich auch vorentscheidendes Tor, bei dem auch noch Greilinger einen Assist-Punkt erhielt. Düsseldorf gab jedoch nicht auf, kämpfte verbissen weiter und wurde mit dem 2:4 durch Drew Schiestel belohnt (53.). Doch abermals Brooks machte 90 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss in den verwaisten DEG-Kasten endgültig alles klar.

    „Vor allem im ersten Drittel haben wir sehr gut gespielt, hätten allerdings mehr Treffer erzielen müssen. Die Tore drei und vier sind dann genau zum richtigen Zeitpunkt gefallen“, resümierte Panther-Trainer Larry Huras, der trotz der scheinbar deutlichen 3:1-Führung in dieser Serie warnt: „Der letzte Sieg ist bekanntlich immer der schwerste. Die DEG ist eine Mannschaft mit sehr viel Stolz und wird dies mit Sicherheit am Samstag beweisen. Wir sind auf alle Fälle gewarnt.“

    ERC Ingolstadt: Pielmeier – Schopper, Friesen; Picard, Köppchen; Periard, Kohl, Brocklehurst - Taticek, Buck, Greilinger; Laliberte, Hahn, Szwez; Hager, Ross, Brooks; Gawlik, Boucher, Davidek. – Tore: 0:1 Buck (16.), 0:2 Brooks (31.), 1:2 Kreutzer (35./4:3), 1:3 Greilinger (39.), 1:4 Buck (49.), 2:4 Schiestel (53.), 2:5 Brooks (59.). – Zuschauer: 12 890 (ausverkauft).

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