Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Der Wechsel von Gedson Fernandes zeigt: Im Fußball geht alles

Kommentar

Der Wechsel von Gedson Fernandes zeigt: Im Fußball geht alles

Florian Eisele
    • |
    Per Krankenflieger an den Flughafen, per Krankenwagen zur Vertragsunterschrift: Gedson Fernandes.
    Per Krankenflieger an den Flughafen, per Krankenwagen zur Vertragsunterschrift: Gedson Fernandes. Foto: Witters

    An türkischen Flughäfen spielen sich eigentlich jedes halbe Jahr spektakuläre Szenen ab: Ein mit Vereinsschals behängtes Menschenmeer wartet darauf, dass der heiß ersehnte Transfer des Lieblingsklubs eingeschwebt kommt.

    Mit dem Prädikat "Hoffnungsträger" sind die zur Euphorie neigenden Fans am Bosporus nicht wählerisch – im Zweifelsfall bekommt es jeder übergestreift, der von der Ersatzbank seines alten Klubs geholt wurde. Das Transferfenster – eine Phase dauerhafter Erregung.

    Eigentlich. Corona hat nicht nur dem Reiseverkehr den Stecker gezogen. Auch die feiernden Menschenmassen sucht man am Flughafen Istanbul vergebens. Transfers waren aber weiterhin möglich – der Profi-Fußball dreht sich auch in Pandemie-Zeiten weiter.

    Der Wechsel von Gedson Fernandes wird zur Show

    So sicherte sich Galatasaray Istanbul am Montag die Dienste von Gedson Fernandes. Der 22-Jährige spielte zuletzt auf Leihbasis für Tottenham und wäre deswegen ein heißer Kandidat für einen Menschenauflauf gewesen. Sein Eintreffen in der Türkei war aber auch so eindrucksvoll: Weil Fernandes aktuell positiv auf das Coronavirus getestet wurde, flog er nicht mit einer Chartermaschine, sondern mit einem Ambulanzflugzeug, das eine Krankenstation an Bord hatte.

    Zur Vertragsunterschrift bei seinem neuen Klub ging es dann per Krankenwagen weiter. Warum man diese skurrilen Szenen so gut kennt? Weil alles live im türkischen Fernsehen übertragen wurde. Es sind Bilder, die belegen: Mag Corona so schlimm wüten wie nie zuvor – in Portugal, wo sich Fernandes zuvor bei seinem Stammverein Benfica Lissabon aufhielt, herrscht aktuell ein Inzidenzwert von über 800 – im Fußball geht alles. Fortführung des Spielbetriebs, Reisefreiheit, Sicherheit. Zur Not braucht man eben ein Krankenflugzeug.

    Wahrscheinlich könnte das auch die Lösung für die stockende Belieferung mit Impfstoffen sein: Einfach mal bei einer der europäischen Fußball-Top-Ligen nachfragen, wie die das jetzt machen würden. Da gibt es bestimmt eine smarte Lösung.

    Lesen Sie auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden