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DTB-Auswahl im Davis Cup vor Pleite

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DTB-Auswahl im Davis Cup vor Pleite

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    DTB-Auswahl im Davis Cup vor Pleite
    DTB-Auswahl im Davis Cup vor Pleite Foto: DPA

    "Die Situation ist sehr schwierig. Wir wissen alle, dass es sehr schwer wird", sagte der deutsche Kapitän Patrik Kühnen zum deprimierenden Auftakt. Erst kassierte der im Vorjahr ungeschlagene Punktegarant Philipp Kohlschreiber eine 1:6, 4:6, 6:7 (5:7)-Niederlage gegen Gael Monfils. Danach verlor Rückkehrer Benjamin Becker 3:6, 2:6, 7:6 (7:2), 3:6 gegen Jo-Wilfried Tsonga und blieb auch in seinem dritten Einzel ohne Sieg. "Ich habe ein bisschen zu passiv agiert", sagte Becker, der erst im dritten Satz nach einem 1:3 sein Können zeigte. Der 28-Jährige wollte die Flinte dennoch nicht ins Korn werfen: "Es ist noch nichts verloren, es stehen noch drei Spiele aus."

    Die Statistik spricht aber gegen die Deutschen: Erst einmal - und zwar vor 50 Jahren - gewann ein deutsches Tennis-Team nach einem 0:2 noch im Davis Cup. Beim bislang letzten Vergleich gegen die Franzosen 2006 in Halle stand die 2:3-Niederlage schon nach dem Doppel fest - damals waren noch die in diesem Jahr fehlenden Thomas Haas und Nicolas Kiefer dabei.

    Kohlschreiber und Doppel-Spezialist Christopher Kas müssen nun gegen Michael Llodra und Julien Benneteau gewinnen, um die Entscheidung im Palais des Sports neben dem großen französischen Marinestützpunkt zu vertagen. Doch das dürfte schwer werden: Linkshänder Llodra war 2003 Australian-Open-Sieger im Doppel, gewann vor kurzem beim ATP-Turnier in Marseille den Einzel-Titel im Finale gegen Benneteau und siegte danach mit ihm auch im Doppel.

    "Wir werden offensiv rausgehen. Aber man muss das ganz realistisch sehen: Den Trumpf hat Frankreich in der Hand", sagte Kühnen, der wohl an seiner geplanten Doppel-Besetzung festhalten wird. Der einstige Davis-Cup-Sieger lobte den Auftritt von Monfils und bescheinigte Kohlschreiber: "Er hat die ganze Zeit seinen Aufschlag gesucht."

    Der Augsburger bewertete seine erst vierte Niederlage im elften Davis-Cup-Einzel als große Enttäuschung. "Natürlich wollte ich den ersten Punkt holen. Aber ich habe zu viele "big points" verloren. Und ich habe eigentlich ohne Aufschlag gespielt. Die Chancen waren trotzdem da", sagte Kohlschreiber. Nach einer Gedenkminute für die Erdbebenopfer in Chile und die Orkan-Toten in Frankreich machte Monfils 27 Punkte mehr, 23 davon durch sein Service. "Ich hatte fast gar keine leichten, keine freien Punkte und musste um jeden Ball kämpfen", stellte Kohlschreiber fest.

    Der 1,93 Meter lange und sehr athletische Monfils spielte Volldampf-Tennis, das nur zu Beginn des zweiten Satzes unterbrochen wurde, als der Weltranglisten-15. bei zwei Hecht-Volleys nacheinander jeweils hart auf dem Platz landete. Vor den 4000 französischen Fans, von denen einige ein deutsches Spruchband mit den Worten "Wir sind da" aufgehängt hatten, schnupperte Kohlschreiber an einer 4:0- Führung, vergab den Vorsprung aber. Im dritten Durchgang holte er ein 2:4 auf, bescherte Monfils im Tiebreak mit einer verschlagenen Vorhand aber dessen ersten Sieg im zweiten Cup-Einsatz.

    Danach blieb Tsonga auch in seinem siebten Davis-Cup-Match ungeschlagen, weil Becker zu spät ins Match fand und dann wieder zu schwach servierte. "Ich wollte es vielleicht ein bisschen zu gut machen", sagte er.

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