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DSV-Springer hoffen auf Wende - Nur Bodmer stark

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DSV-Springer hoffen auf Wende - Nur Bodmer stark

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    DSV-Springer hoffen auf Wende - Nur Bodmer stark
    DSV-Springer hoffen auf Wende - Nur Bodmer stark Foto: DPA

    Vor allem Martin Schmitt grübelte nach dem Absturz am Bergisel über sein anhaltendes Formtief, das negative Auswirkungen auf die Gesamtsituation im DSV-Lager hat. "Ich habe bei der Tournee nicht meinen Rhythmus gefunden und bin leider selten gut gesprungen. Im Vorjahr hatte ich einen Lauf, dieses Mal nicht", bilanzierte Schmitt schon vor dem "Grande Finale" in Bischofshofen.

    "Unser Mannschaftsgerüst steht auf dünnen Beinen. Martin geht uns derzeit am meisten ab. Wenn er vorne drin wäre, wären wir stärker als im Vorjahr", redete Bundestrainer Werner Schuster Klartext. Ausgerechnet der Vize-Weltmeister ist das größte Sorgenkind und bereitet dem Coach einige Kopfschmerzen. "Bei ihm passt es nicht. Er kommt einfach nicht in ein Erfolgserlebnis rein. Körperlich ist er auf dem Damm, aber technisch hat er große Probleme", so Schuster.   

    Knapp sechs Wochen vor den Olympischen Winterspielen hat der Bundestrainer seinen schwächelnden Vorzeigespringer aber längst nicht abgeschrieben. "Es ist noch Zeit bis Vancouver. Man muss jetzt cool bleiben. Durchs Grübeln wird es auch nicht besser. Ich werde nicht zulassen, dass er die Lust verliert", erklärte Schuster.

    Der 40-Jährige will weiter wie ein Löwe um die Trendwende kämpfen und dabei mit gutem Beispiel vorangehen. "Ich werde weiter versuchen, stark vor der Mannschaft zu stehen und die kompromisslose Einsatzbereitschaft einfordern", sagte Schuster. Für ihn ist ein vorzeitiger Ausstieg von Schmitt aus der Vierschanzentournee daher kein Thema: "Das werden wir nicht machen. Die Schanze in Bischofshofen liegt ihm. Und so weit weg ist er auch nicht."

    Neben gravierenden Fehlern beim Absprung wird Schmitt momentan von Materialproblemen gebremst. In Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck probierte der 31-Jährige stets einen anderen Ski, ohne das gewünschte Resultat zu erzielen. "Beim Absprung habe ich nicht die nötige Intensität und daher einen zu geringen Ski-Anstellwinkel. Dadurch fehlt mir am Hang die Höhe, was viele Meter kostet. Das ist, als würde man 30, 40 Meter ohne Ski springen", beschrieb Schmitt seine Malaise.

    Dennoch gibt er sich kämpferisch und setzt im Wettlauf mit der Zeit auf seine Erfahrung. "Ich will das Ruder nach der Tournee herumreißen. Ich werde weiter daran arbeiten, die Lücken zu schließen", sagte der Mannschafts-Olympiasieger von 2002. Er wird auf jeden Fall Mitte Januar beim Weltcup in Sapporo eine Wettkampfpause einlegen. "Da werden wir eine intensive Trainingsphase einlegen", kündigte Schuster an. Nicht ausgeschlossen erscheint, dass Schmitt zuvor auch das Skifliegen am Kulm sausenlässt. "Nach Bischofshofen werde ich entscheiden, ob es Sinn macht", sagte er.

    Ganz anders ist die Gemütslage bei seinem Zimmerkollegen Bodmer. Der 18-Jährige hat sich bei der Vierschanzentournee endgültig zum Leader aufgeschwungen und als Alleinunterhalter bislang den totalen Absturz des Teams verhindert. "Hut ab vor Pascal. Er geht sehr gut mit dieser Rolle um. Er ist gut eingebettet im Trainerteam, ist sehr selbstkritisch und macht sich keine großen Gedanken", sagte Schuster.

    Für das Finale in Bischofshofen hat Bodmer klare Ziel- Vorstellungen. "Ich will in der Gesamtwertung in den Top Ten drinbleiben. Und wenn ich meine Fehler korrigieren kann, reicht es zum Abschluss vielleicht sogar mit einem Platz unter den ersten Sechs", sagte der Youngster. Sollten dann auch noch seine Mitstreiter nachziehen, wäre Bodmers Glück vollkommen. Schuster: "Ich glaube, dass er insgeheim hofft, dass seine Kollegen wieder stärker werden."

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