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DSV-Herren enttäuschen - Aus für Andreas Strodl

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DSV-Herren enttäuschen - Aus für Andreas Strodl

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    DSV-Herren enttäuschen - Aus für Andreas Strodl
    DSV-Herren enttäuschen - Aus für Andreas Strodl Foto: DPA

    Die Partenkirchener Brüder Andreas und Peter Strodl kamen auf der äußerst schwierigen Face-de-Bellevard-Piste bei der Weltmeisterschafts-Premiere nicht einmal ins Ziel, der Ebinger Stephan Keppler war beim Super-G im französischen Val d'Isère auf dem 24. Platz 3,70 Sekunden langsamer als Cuche.

    In die Ernüchterung über das Abschneiden mischte sich beim Deutschen Skiverband (DSV) nun auch die Gewissheit, dass für Andreas Strodl die WM vorzeitig zu Ende ist. Er muss nach seinem Sturz eine zehntägige Pause einlegen und kann damit auch bei den bis zum 15. Februar dauernden Titelkämpfen nicht mehr starten. Wie eine Computertomographie in Albertville ergab, erlitt Strodl bei seinem Rennunfall am rechten Knie eine Zerrung mit Knochenstauchung. Er soll in den nächsten Tagen die Heimreise antreten. Sein großer Bruder Peter war in derselben Kurve ausgeschieden. "Dann wird das wohl das Strodl-Eck gewesen sein", meinte der 26-Jährige.

    Bei Bilderbuch-Wetter mit strahlendem Sonnenschein in den Savoyen schrieben die deutschen Starter ein weiteres düsteres Kapitel in der seit Jahren traurigen WM-Speedgeschichte. Eigenwerbung wollten die drei DSV-Starter machen, um trotz bei weitem nicht erreichter WM-Norm nicht als "Touristen" oder "Exoten" abgestempelt zu werden. Das misslang auf der steilen Strecke zumindest im Super-G gründlich. "Ich war froh, im Ziel zu sein, aber nach den Zwischenzeiten nicht mehr so. Ich dachte, die Zeit sei schnell", sagte der 26-jährige Keppler, der sich in Val d'Isère als Fan des Siegers outete. "Cuche ist technisch eine Augenweide. Da kann sich jeder was abschauen."

    Über 20 Mal war der gelernte Metzger Cuche, der seinem Cheftrainer Martin Rufener ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk zum 50. machte, im Weltcup nur Zweiter gewesen. Vor zwei Jahren in Are kam das seit 1993 im Alpin-Zirkus wirbelnde Kraftpaket im Riesenslalom als Dritter zu seinem ersten WM-Edelmetall, jetzt erfüllte sich der Olympia- Zweite von 1998 dank seiner herausragenden Technik seinen großen Ski- Traum. "Man bewegt sich so am Limit - das hat man mit Dani Albrecht in Kitzbühel gesehen. Es kann top oder Verletzung sein, daher muss man im Erfolg am Boden bleiben", sagte der 34-Jährige, der im Ziel lauthals seine Freude herausschrie und danach seinen Ski küsste. Er siegte vor Peter Fill (Italien) und dem Norweger Aksel Lund Svindal.

    Nicht nur beim DSV-Trio gab es lange Gesichter nach dem spektakulären Super-Riesenslalom auf vereister Piste. Auch Favoriten wie der Amerikaner Bode Miller (Platz 12) oder der österreichische Ski-Star Hermann Maier (Platz 18) schauten in die Röhre. "Ich bin im Zustand eines Höhenrausches an den Start gegangen. Durch die Grippe war die Höchstform komplett weg", sagte der "Herminator". Insgesamt 20 der gemeldeten 70 Starter kamen nicht ins Ziel.

    Die nächste Chance für die deutschen Schussfahrer bietet sich am Samstag bei der Abfahrt: 20 Jahre nach dem Coup des letzten deutschen Abfahrts-Weltmeisters Hansjörg Tauscher am 6. Februar 1989 in Vail wollen sich Keppler und Gefährten besser aus der Affäre ziehen.

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