DFB-Präsident Theo Zwanziger hat sich erneut gegen die Diskriminierung homosexueller Fußballer ausgesprochen. Zwanziger bot am Montag in Berlin die Hilfe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an, sollte sich erstmals ein Profi als schwul outen wollen.
"Der DFB hat signalisiert, dass er das Coming out mit allen Mitteln begleitet und, soweit es nötig ist, unterstützen wird", sagte Zwanziger beim Neujahrsempfang des Völklinger Kreises. Der Völklinger Kreis ist der Bundesverband schwuler Führungskräfte.
Sein Vorsitzender Bernd Schachtsiek erklärte, er wünsche sich, dass sich vor allem mehr ehemalige Profis bekennen würden, da sie nicht mehr dem gleichen Druck wie aktive Fußballer ausgesetzt seien. Zwanziger meinte allerdings, es sei noch Geduld erforderlich. Während ihm homosexuelle Amateur-Fußballer bereits mitgeteilt hätten, das öffentliche Bekenntnis zu ihrer Orientierung stelle kein Problem mehr dar, sei dies im Profi-Fußball schwieriger. "Auch ein DFB-Präsident kann so ein Coming out nicht herbeiführen, er kann nur ein Signal aussenden", sagte Zwanziger.
Der DFB-Chef hält es für möglich, dass schwule Talente nicht den Durchbruch schaffen, weil "in den Jahren des Versteckspiels viel Kraft verloren geht". Zudem würden die Trainer nicht dafür belohnt, dass sie Spielern beim öffentlichen Bekenntnis ihrer Homosexualität helfen, sondern nur für den Erfolg.