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DFB-Pokal: FC Bayern: Robben - der bessere Ribéry?

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FC Bayern: Robben - der bessere Ribéry?

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    Franck Ribéry und Arjen Robben. Bildmontage: mwe-
    Franck Ribéry und Arjen Robben. Bildmontage: mwe- Foto: dpa

    Mit einem Geniestreich hat Arjen Robben den FC Bayern München den Einzug ins DFB-Pokal-Finale ermöglicht. Es war nicht das erste Mal, dass der Holländer zum Matchwinner wurde. Ein anderer Superstar rückt dadurch immer mehr aus dem Blickpunkt.

    Es lief die 112. Miunte im DFB-Pokal-Halbfinale zwsichen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München. Während der regulären Spielzeit war es ein fader Kick gewesen, den die - laut aktueller Bundesliga-Tabelle - zwei besten Mannschaften Deutschlands den knapp 62.000 Zuschauern boten. Auch der Spielverlauf in der Verlängerung deutete auf ein Elfmeterschießen hin. Bis Arjen Robben in jener 112. Minute in der eigenen Hälfte an den Ball kam.

    In unnachahmlicher Manier überlief der Holländer auf der rechten Seite zunächst die Schalker Vicente Sanchez und Heiko Westermann, tanzte dann noch Christoph Moritz im Strafraum aus und schlenzte das Leder unhaltbar für Torhüter Manuel Neuer zum Siegtreffer ins lange Eck. Ein Traumtor. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Robben mit einer Einzelaktion ein Spiel zugunsten der Bayern entschieden hat.

    Seit der niederländische Nationalspieler am 28. August für 25 Millionen Euro aus Madrid an die Isar wechselte, hat er eingeschlagen wie eine Bombe. Bereits in seinem ersten Bundesligaspiel entschied er mit einem Doppelpack die Begegnung gegen den VfL Wolfsburg. Es folgten entscheidende Treffer in der Liga gegen Werder Bremen und den SC Freiburg. Insgesamt hat Robben schon zehn Mal in der Bundesliga getroffen. Torgefährlicher war der Flügelflitzer in seiner Karriere noch nie.

    Auch in der Champions League war er mit seinen Toren im Achtelfinale gegen Florenz der Held der Münchner. Und nun die spielentscheidende Situation gegen Schalke. München liegt dem Holländer zu Füßen.

    Eine ähnliche Situation gab es in der Saison 2007/2008. Damals regierte in München ein gewisser "König Franck". Der Franzose Riebéry verzauberte in seiner Premierensaison ganz Fußball-Deutschland und führte die Bayern mit elf Toren und acht Vorlagen zur souveränen Meisterschaft. Auch ein Jahr darauf war Ribéry das unangefochtene Non Plus Ultra in den deutschen Stadien. Der FC Bayern hatte für ihn einst die gleiche Summe bezahlt wie für Robben. Bei Robbens Debüt gegen Wolfsburg deuteten die beiden ihre Kongenialität und ihr enormes Potenzial eindrucksvoll an. Die Flügelzange "Robbery" war geboren.

    Doch die beiden Künstler sollten fortan nur noch selten gemeinsam auf dem Platz stehen. Verletzungen waren der Grund. Doch nicht von Robben, der als höchst verletzungsanfällig galt, sondern von Ribéry. In der aktuellen Bundesliga-Saison brachte es der Franzose bislang erst auf zwölf Einsätze.

    In dessen Abwesenheit wirbelte der Holländer die gegnerischen Abwehrreihen scheinbar mühelos durcheinander. Er wurde bei den Bayern zum Dreh- und Abgelpunkt - und zum neuen Superstar der Liga. Robben macht momentan den Unterschied, nicht mehr Ribéry. Er hat seinem französischem Teamkollegen den Rang abgelaufen. Zumindest im Augenblick.

    Denn während sich Ribéry mehr mit seinen Wehwehchen und möglichen neuen Arbeitgebern zu beschäftigen scheint, will Robben einfach nur mit Spaß Fußball spielen. Das tatsächliche Leistungsniveau wird man erst vergleichen können, wenn auch Ribéry zu 100 Prozent fit ist.

    Dann wird er wieder mehr Präsenz auf dem Platz zeigen, mehr Bälle fordern. Das Münchner Spiel wird dann nicht mehr so rechts- und damit robbenlastig sein wie momentan. Wenn der Franzose wegen der Angebote aus dem Ausland mit dem FC Bayern und der Bundesliga nicht schon abgeschlossen hat, wird er kämpfen. Darum, wieder der Star der Liga zu werden.

    Die Bayern können davon nur profitieren, wenn sich ihre beiden Top-Akteure gegenseitig zu Spitzenleistungen pushen. Auch in der Champions-League kann ein harmonisch-konkurrierendes Duo "Robbery" die Münchner weit bringen.

    Die generelle Frage, wer der bessere Spieler ist, ist kaum zu beantworten. Beide sind Hochgeschwindigkeitsfußballer, die auch im höchsten Tempo noch absolute Kontrolle über den Ball haben. Ihren Speed kann kaum ein anderer Bundesliga-Kicker mitgehen. Ribéry mag über mehr Genialität verfügen, Robben hat den stärkeren Zug zum Tor. Den Rückwärtsgang dagegen legen beide auf dem Rasen eher ungern ein. Das sei ihnen nur zu gerne verziehen.

    Es ist definitiv ein Glücksfall für den deutschen Fußball, dass Stars wie Franck Ribéry und Arjen Robben hierzulande ihr Geld verdienen. Und ihnen beim Spielen zuzuschauen, ist der reinste Genuss für uns Zuschauer. Manuel Wenzel

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