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DFB-Pokal: FC Augsburg trifft auf Holstein Kiel – beide Teams sind nicht erfreut

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FC Augsburg trifft auf Holstein Kiel – beide Teams sind nicht erfreut

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    Das Holstein-Stadion in Kiel, wo der FC Augsburg im Pokal-Achtelfinale antreten muss. Derzeit spielt der Zweitligist mit einer Sondergenehmigung, weil das Fassungsvermögen zu gering ist, aber sich der Ausbau noch verzögert.
    Das Holstein-Stadion in Kiel, wo der FC Augsburg im Pokal-Achtelfinale antreten muss. Derzeit spielt der Zweitligist mit einer Sondergenehmigung, weil das Fassungsvermögen zu gering ist, aber sich der Ausbau noch verzögert. Foto: dpa

    Diese Pokalauslosung hat weder beim FC Augsburg noch bei Holstein Kiel Verzückung ausgelöst. Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte stehen sich die beiden Klubs gegenüber – und dann gleich im Achtelfinale des DFB-Pokals. Gemeinsamkeiten gab es bisher eher wenige, außer vielleicht dass mit Dominik Peitz ein ehemaliger Spieler der FCA-Bundesliga-Reserve im Kieler Kader steht.

    Getrennt sind die Klubs stattdessen durch 840 Kilometer, die die Augsburger am Dienstag, 5. oder Mittwoch 6. Februar 2019 abspulen müssen, um zu ihrem abendlichen Auswärtsspiel an die Kieler Förde zu kommen.

    Kein Wunder, dass FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter vom Pokallos nur bedingt angetan war: „Wir hätten uns ein Heimspiel gewünscht“, sagte er. Doch auch in Kiel waren die bayerischen Schwaben nicht unbedingt Wunschgegner Nummer eins. „Jetzt wäre Dortmund super“, verkündete Holsteins Goalgetter Janni Serra, als sein Tor den Vorrundensieg gegen den Bundesligisten SC Freiburg eingeleitet hatte und man zum zweiten Mal seit 2012 im Achtelfinale stand.

    Übersichtliche historische Erfolge

    Schließlich sind die historischen Erfolge für Holstein Kiel mit zwei Oberligameisterschaften (1998, 2001), zwei Zweitliga-Aufstiegen (1978 und 2017) sowie dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1912 noch recht übersichtlich. Im Mai 2018 kratzten die Nordlichter am größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte, doch am Ende verpassten sie den Bundesliga-Aufstieg mit zwei Niederlagen in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg.

    Derzeit liegen die „Roten Störche“, wie sie aufgrund ihrer roten Stutzen genannt werden, mit 17 Punkten auf Platz elf der Zweiten Liga – trotz der Abgänge von Trainer Markus Anfang (zum 1. FC Köln) und Leistungsträgern wie Marvin Ducksch und Dominick Drexler. Das Team um den heutigen Cheftrainer Tim Walter – er kam gemeinsam mit seinem Co-Trainer Rainer Ulrich vom FC Bayern München II – ist bekannt dafür, seinen Gegnern das Leben schwer zu machen. Zuletzt kam der FC Ingolstadt in den Genuss dieser Künste. Am vergangenen Wochenende lagen die Ingolstädter im Holstein-Stadion schon mit 2:0 in Führung, bevor die Gastgeber doch noch zum 2:2 ausglichen.

    Holstein-Stadion ist die größte Baustelle

     A propos Holstein-Stadion – die derzeit wohl größte Baustelle für die traditionsreiche Kieler Sporvereinigung Holstein von 1900 e. V. Weil nur knapp 10200 Zuschauer hinein passen, spielt der Verein momentan mit einer Sondergenehmigung der Deutschen Fußball-Liga. Diese ist geknüpft an die Auflage, schnellstmöglich das Fassungsvermögen zu erweitern. Die Entwürfe sind bereits fertig, doch seit Oktober stocken die Arbeiten. Es findet sich wohl kein Generalunternehmen, das die neue Tribünen baut. Auf die europaweiten Ausschreibung ging kein einziges Angebot ein. Der Grund: zu volle Auftragsbücher bei den Firmen.

    Somit gerät Holstein Kiel zunehmend unter Druck. Die Fertigstellung bis zum 1. August 2019 ist wohl kaum noch einzuhalten. Für die zum Pokalspiel anreisenden FCA-Fans dürfte es daher wissenswert sein, dass die für auswärtige Gäste reservierte Osttribüne noch längere Zeit unüberdacht ist.

    Gelingt den als Pokalschreck verschrieenen Nordlichtern gegen den FCA ein weiterer Sieg samt Sprung ins Viertelfinale, könnte der Verein mit seinen 2300 Mitgliedern aber zumindest einmal wieder einmal aus dem Schatten seines größten Konkurrenten heraustreten – den Bundesliga-Handballern des THW Kiel.

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