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DFB-Pokal: Der FC Bayern muss, Dortmund will

DFB-Pokal

Der FC Bayern muss, Dortmund will

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    David Alaba
    David Alaba

    Angeschlagene Bayern, aufblühende Dortmunder – der Dauerbrenner im DFB-Pokal zwischen Deutschlands Branchenführern versprüht auch als Halbfinal-Kraftprobe Endspielcharakter. Die 18 ereignisreichen Tage seit der Machtdemonstration des FC

    Nach vier Partien ohne Sieg und dem immer noch nachwirkenden K.o. in der Champions League formulierte sein Kontrahent Carlo Ancelotti fast zeitgleich am Spielort keine typisch Münchner Erfolgsparolen. Der Italiener war 32 Stunden vor dem Anpfiff vielmehr darum bemüht, ein ungewohntes Gefühl der Verunsicherung beim FC Bayern zu vertreiben. „Wir haben Real (Madrid) vergessen, wir fokussieren uns auf Dortmund“, sagte Ancelotti: „Der Pokal ist sehr wichtig, wir wollen nach Berlin.“ Die Aussicht auf ein reizvolles Saisonfinale in der Hauptstadt soll noch mal Kräfte freisetzen beim designierten deutschen Meister. „Wer da keine Motivation hat, der hat den Beruf verfehlt“, erklärte Bayern-Kapitän Philipp Lahm, der seine große Karriere am 27. Mai mit seinem persönlich achten Pokalendspiel gebührend abschließen möchte.

    Die Bayern dürfen im eigenen Stadion die Chance auf den Gewinn des Doubles im ersten Ancelotti-Jahr keinesfalls verspielen. Das in der Extremsituation des Bombenanschlags eng zusammengerückte BVB-Team will sich dagegen mit einem großen Sieg in München eine Titelchance im komplizierten zweiten Jahr unter Tuchel erkämpfen. „Das Spiel hat für mich einen Riesenstellenwert. Das hat eine große Auswirkung auf die Saison und wie wir sie im Nachhinein bewerten werden“, sagte der 43-Jährige. Tuchel könnte im Fall des Pokalgewinns sogar mit einer Verlängerung seines bis 2018 laufenden Vertrages belohnt werden.

    Der Weg nach Berlin aber wird hart. Angriffsfläche bietet die Borussia mit ihrer personell geschwächten Defensivabteilung. Der Einsatz des kampfstarken Sokratis ist gefährdet. Im Spiel nach vorne verfügt der BVB dafür mit seinem Turbo-Trio Aubameyang, Reus und Dembélé über enorme Schlagkraft. „Dortmund hat eine unglaublich talentierte Mannschaft, gerade in der Offensive“, sagte Lahm anerkennend. Aus Bayern-Sicht ist es insofern gut, dass die Innenverteidiger Boateng, Hummels und Martínez fit gemacht werden konnten. Nur der Einsatz von David Alaba (Knie) ist fraglich. Im Tor muss erneut Sven Ulreich den bis Saisonende verletzten Manuel Neuer vertreten.

    Der BVB will sich ganz anders präsentieren als beim jüngsten 1:4. „Wir sind bereit für eine besondere Leistung“, erklärte Tuchel. Beim befreienden 3:2 am Wochenende in Mönchengladbach habe sein Team „viel Selbstvertrauen getankt“, erklärte Hoffnungsträger Reus, der beim BVB-Debakel in München vor knapp drei Wochen gefehlt hatte. Der Reus-Faktor könnte durchaus ein spielentscheidender Aspekt sein. „Mit Reus ist Dortmund gefährlicher“, urteilte Bayern-Coach Ancelotti. Erst zwei Jahre ist es her, als der BVB ebenfalls als Außenseiter ein verrücktes Elfmeterschießen mit 2:0 gewann. (dpa)

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