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DFB-Pokal: 2:0 in Stuttgart: Bayern findet wieder zu alter Stärke

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2:0 in Stuttgart: Bayern findet wieder zu alter Stärke

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    Fußball DFB-Pokal Viertelfinale: VfB Stuttgart - FC Bayern München am Mittwoch (08.02.2012) in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart: Der Stuttgarter Spieler Vedad Ibisevic ärgert sich nach einer vergebenen Torchance.
    Fußball DFB-Pokal Viertelfinale: VfB Stuttgart - FC Bayern München am Mittwoch (08.02.2012) in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart: Der Stuttgarter Spieler Vedad Ibisevic ärgert sich nach einer vergebenen Torchance. Foto: Bernd Weißbrod

    Das 2:0 (1:0) am Mittwoch beim dankbaren Aufbaugegner VfB Stuttgart dürfte die in den vergangenen Tagen aufgekommene Unruhe in München erst einmal eindämmen. Franck Ribéry (30. Minute) und Mario Gomez (46.) schossen vor 57 500 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena die Treffer für die Bayern, im Blickpunkt stand aber auch noch ein anderer Star. Denn mit der Verletzung von Bastian Schweinsteiger mussten die Münchner den Pokal-Erfolg teuer bezahlen.

    Der Nationalspieler wurde nach einem Tritt von Georg Niedermeier auf den Knöchel bereits in der 5. Minute behandelt. Zwar konnte der 27-Jährige zunächst weiterspielen, doch nach einer Viertelstunde war für ihn endgültig Schluss. Nach Angaben von Sportdirektor Christian Nerlinger soll eine Untersuchung am Donnerstag in München Aufschluss über die Schwere der Blessur Schweinsteigers geben.

    Damit fehlte Coach Jupp Heynckes neben Arjen Robben, den er auf der Bank gelassen hatte, ein weiterer Spielgestalter - zu spüren war davon auf dem Rasen allerdings wenig. Nur 20 Minuten lang stand der Süd-Klassiker im Zeichen der Schwaben, während sich die Bayern trotz der mahnenden Worte ihres Trainers zunächst ähnlich einfallslos präsentierten wie in den vergangenen Wochen. Beim Kopfball von Winter-Einkauf Vedad Ibisevic (10.) lag sogar die Führung für den VfB in der Luft, bei dem Coach Bruno Labbadia vier gelernte Stürmer aufgeboten hatte.

    Muntermacher für die Münchner

    Doch dann erwies sich ein Lattenschuss von Toni Kroos (20.), der auf der Zehner-Position deutlich besser zur Geltung kam als in defensiverer Rolle, als Muntermacher für die Münchner. Fortan bestimmte der immer selbstsicherer aufspielende Rekord-Pokalsieger das Geschehen gegen einen VfB, der stark abbaute und meist nur noch hinterherlaufen konnte. In der 25. Minute wurde ein Schuss von Top-Torjäger Gomez noch abgeblockt, dann machte es Ribéry besser und sorgte für die verdiente Führung der Gäste. Eine scharfe Hereingabe von Thomas Müller drückte der Franzose entschlossen über die Linie.

    Das ist Mario Gómez

    Am 10. Juli 1985 erblickte Mario Gómez García im schwäbischen Riedlingen das Licht der Welt. Der Vater stammt aus Andalusien (Spanien), die Mutter ist Deutsche. Seine Familie spielt eine sehr wichtige Rolle im Leben des Fußballprofis. Er besucht seine Eltern mindestens einmal in der Woche.

    Seine Leidenschaft für den Fußball entdeckte Mario Gomez bereits im elterlichen Wohnzimmer in Unlingen. Die ersten Versuche auf dem Platz machte er beim SV Unlingen. Zunächst wurde er von seinem Vater trainiert.

    Bald wechselte Gomez zum FV Saulgau und anschließend zum SSV Ulm 1846. Nach einer bitteren Niederlage gegen die B-Jugend des VfB Stuttgart erkannte der junge Fußballer, dass er an einem toten Punkt angelangt war. Er suchte sich eine neue sportliche Herausforderung und wechselte 2001 in die Jugendabteilung des einstigen Konkurrenten.

    Nachdem er zunächst im VfB-Jugendhaus gelebt hatte, suchte er sich mit 17 eine eigene Wohnung in Stuttgart. Zu diesem Zeitpunkt wusste er bereits genau, was er werden wollte: Profifußballer.

    2003 wurde Mario Gomez mit dem VfB Stuttgart A-Juniorenmeister. Nachdem er sich in der zweiten Mannschaft bewährt hatte, gab er am 8. Mai 2004 sein Bundesligadebüt gegen den Hamburger SV. Schon einen Tag später spielte der Stürmer ertmals in der Champions League. Er erreichte mit seinem Team ein 0:0-Unentschieden gegen den FC Chelsea.

    Am 17. September 2005 gelang ihm sein erstes Tor in der Bundesliga. Er sicherte damit den Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Mittlerweile war Gomez in den Profi-Kader aufgenommen worden.

    2007 wurde Mario Gomez mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister. Im selben Jahr wurde ihm aufgrund seiner überragenden Leistungen der Titel "Deutschlands Fußballer des Jahres" verliehen.

    Seit 2009 spielt Mario Gomez für den FC Bayern München. Sein Vertrag beim VfB Stuttgart reichte allerdings bis 2011. Der Rekordmeister musste eine immens hohe Ablösesumme bezahlen. Dabei handelt es sich um die teuerste Verpflichtung in der ganzen Bundesliga.

    Bereits im ersten Pflichtspiel mit der neuen Mannschaft konnte sich Gomez bewähren. Er schoss zwei Tore gegen den SpVgg Neckarelz im DFB-Pokal. 2010 holte der FC Bayern den DFB Pokal, wurde Deutscher Meister und belegte den zweiten Platz in der Champions League.

    Auch wenn Gomez nicht immer in Topform war, erzielte er insgesamt zahlreiche Treffer und wurde 2011 sogar Bundesliga-Torschützenkönig.

    Gomez hat für einige deutsche Juniorenteams gespielt, bevor er 2006 in die A-Nationalmannschaf aufgenommen wurde. Schon im ersten Länderspiel am 7. Februar 2007 gegen die Schweiz schoss er ein Tor.

    Bei der Europameisterschaft 2008 in Portugal stand er während der Vorrundenspiele von Anfang an auf dem Platz. Die deutsche Mannschaft belegte am Ende den zweiten Platz, Gomez selbst hatte allerdins wenig zu diesem Erfolg beigetragen. Auch bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika konnte Gomez nicht überzeugen.

    Mario Gomez war in Südafrika zwar spielerisch nicht erfolgreich, hat sich dort aber als Stadtpate für die Initiative "Biberacher helfen Afrika" engagiert. Momentan macht er sich für die Bewegung "Alle Kids sind VIPs" stark.

    Seit einigen Jahren ist Mario Gomez mit seiner Jugendliebe Silvia liiert. Sie studiert Pharmazie und hält ihm in München den Rücken frei.

    45 Sekunden nach Wiederanpfiff war die Frage nach dem Gewinner des Süd-Klassikers endgültig beantwortet. Nach einer Flanke von Müller konnte sich Gomez praktisch die Ecke aussuchen. Zwar parierte VfB-Keeper Sven Ulreich den ersten Versuch des Nationalstürmers, doch gegen den nachsetzenden Gomez war auch der beste Stuttgarter machtlos. Mit dem klaren Vorsprung im Rücken kehrte die nach der Winterpause bisher vermisste Souveränität in die Aktionen des FC Bayern zurück, der schon die beiden letzten Pokal-Begegnungen in Stuttgart mit 6:3 (2010) und 5:1 (2009) gewonnen hatte.

    Am Ende konnten es sich die Gäste sogar leisten, zwei Gänge zurückzuschalten, ohne gegen einen schwachen Gegner noch in Gefahr zu geraten. So blieb das Ständchen der sangesfreudigen Bayern-Fans das einzige Geschenk für Labbadia zum 46. Geburtstag. AZ, dpa

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