Die Karriere von Michael Ballack ist nicht tragisch verlaufen. Auch wenn das immer noch gerne behauptet wird. Dadurch wird es nicht richtiger.
Lange Zeit war Ballack der einzige Weltstar, den Fußball-Deutschland hatte. Er verfolgte einen genauen Karriereplan. Start in Kaiserslautern, weiter nach Leverkusen, dann zum großen FC Bayern und auf dem Zenit der Wechsel nach England zum FC Chelsea. Überall spielte Ballack eine prägende Rolle. Auch und vor allem im Starensemble der Briten.
Lächerliche Diskussionen um Ballack
Beinahe lächerlich mutet es an, dass Ballack in früheren Jahren mangelnde Führungsqualitäten nachgesagt wurden. Sogar seine ostdeutsche Herkunft musste für krude Theorien herhalten. Im Osten sei man es eben nicht gewohnt gewesen, seinen Mund aufzumachen.
Nun tritt er ab als letzter Spieler einer Generation, die Konflikte gerne auch einmal öffentlich ausgetragen haben. Die sich in Interviews mehr als ein "ich sag mal" abnötigten. Ballack eckte an. Wie Oliver Kahn. Wie Jens Lehmann. Oder Torsten Frings.
Mannschaft hat sich ohne Ballack entwickelt
Ballack wird nun nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Weil er wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt. Vielleicht findet er unerwartet doch wieder zu alter Klasse zurück. Ins DFB-Team führt kein Weg mehr zurück. Nicht wegen seiner Klasse, es gibt einige untalentiertere Spieler, die dort das Leibchen überziehen. Sondern weil seine Persönlichkeit nicht mehr in die Mannschaft passt. Die Mannschaft hat sich ohne Ballack entwickelt. In eine Richtung, die er kaum versteht.
Joachim Löw und die Mannschaft werden froh sein, dass die leidige Diskussion um die Zukunft des 34-Jährigen nun endlich beendet ist. Es ist der endgültige Abschied einer Spielergeneration.