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DFB-Bundesgericht: Otto Rehhagel sagt aus: Die besten Zitate

DFB-Bundesgericht

Otto Rehhagel sagt aus: Die besten Zitate

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    Trainerlegende Otto Rehhagel muss heute vor dem DFB-Bundesgericht aussagen. Die Zustände im Stadion vergleicht er mit seinen Kriegserfahrungen.
    Trainerlegende Otto Rehhagel muss heute vor dem DFB-Bundesgericht aussagen. Die Zustände im Stadion vergleicht er mit seinen Kriegserfahrungen. Foto: dpa

    Zuerst gilt es einmal festzuhalten, dass Otto Rehagel ein äußerst nervenstarker Mensch ist. Unter den Angstzuständen, die er seinen Spielern attestierte, litt die Trainerlegende selbst nicht. Als Gerichtschef Goetz Eilers ihn fragte, ob vor der Meute Angst gehabt hätte, antwortete Rehagel. "Halbangst." Eine Begründung lieferte er gleich mit: "Ich habe 1943 in einem Keller im Ruhrgebiet gesessen, als uns die Amerikaner bombardiert haben."

    Nie erlebter Ausnahmezustand

    Viel schlimmer als im Düsseldorfer Stadion kann die Lage in einem Ruhrgebietskeller während der Kriegsjahre doch nicht gewesen sein. Rehhagel sagte: "Das war ein Ausnahmezustand, wie ich ihn in 40 Jahren als Bundesligatrainer nicht erlebt habe."

    Seine Coaching-Zone sei in der Schlussphase überrannt worden. Plötzlich hätte er sich inmitten einer Menge von "Kindern" und "Müttern, auch Frauen" wiedergefunden. Eine davon hätte ihn sogar angesprochen, heißt es im Live-Ticker der Berliner Zeitung. Rehhagel fühlte sich bedroht: "Wenn die Meute losrennt, gibt es kein Halten mehr." Bei diesem Anblick hat er selbst wohl nur noch an seine eigene Sicherheit gedacht: "Ich bin ein erfahrener Mensch, habe die Meute kommen sehen. Da habe ich gedacht: Otto, du brauchst einen Ausweg!"

    Spieler hatten mehr Angst um ihre Familien

    Nach Platzsturm und Spielunterbrechung wollte Rehhagel alles versuchen, um seine Mannschaft noch einmal anzutreiben. Es gelang ihm laut eigener Aussage nicht. Seine Spieler waren paralysiert, die besonders verschreckten Südamerikaner Ramos und Rafael sollen sogar "die Köpfe in den Händen gehabt" haben. Hatten sie wirklich Angst vor der Menschenmasse oder waren sie enttäuscht, weil sie zum Zeitpunkt der Unterbrechung praktisch abgestiegen waren? Auch dafür hatte Rehhagel eine Erklärung. "Nein, die Spieler hatten mehr Angst um ihre Familien", zitiert ihn die Berliner Zeitung. Die Angehörigen hätten auf der Tribüne gesessen, von wo die Menge auf den Platz gestürmt sei. mit dpa

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