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DEL-Clubs Frankfurt und Kassel vor dem Aus

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DEL-Clubs Frankfurt und Kassel vor dem Aus

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    DEL-Clubs Frankfurt und Kassel vor dem Aus
    DEL-Clubs Frankfurt und Kassel vor dem Aus Foto: DPA

    Statt um den furiosen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft dreht sich längst wieder alles um Pleiten, Insolvenzen und juristische Spitzfindigkeiten. "Das ist eine weitere unschöne Schlagzeile", kommentierte der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), Gernot Tripcke, den Insolvenzantrag der Frankfurt Lions.

    Die mit rund zwei Millionen Euro verschuldeten Hessen mussten nur fünf Tage nach WM-Ende den Gang zum Amtsgericht antreten, "da sich die aktuelle finanzielle Lage der Frankfurt Lions nicht zum Positiven entwickelt hat", wie der Club mitteilte. "Es gibt sicherlich noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, aber die Lage ist schon sehr ernst. Wenn wir Hilfe gebrauchen, dann jetzt sofort", sagte Lions-Sprecher Matthias Scholze.

    Nach den Kassel Huskies, die zuvor von den DEL-Gesellschaftern ausgeschlossen worden waren, nun aber vor ordentlichen Gerichten weiter ums Überleben kämpfen, Aufsteiger EHC München, den Kölner Haien und den Krefeld Pinguinen sind die Lions nur ein weiteres Beispiel dafür, dass das Eishockey in Deutschland krank und in der jetzigen Form nicht überlebensfähig ist.

    Die Liga-Verantwortlichen hatten sich nach der erfolgreichen WM, bei der das deutsche Team mit dem vierten Platz das beste Ergebnis seit 57 Jahren eingefahren hatte, noch auf einen Schub für die Liga gehofft. "Das ist ein Stimmungsaufheller. Man kann nur hoffen, dass uns das die ein oder andere Tür öffnet", hatte Tripcke gesagt.

    Doch nur vier Tage später sah sich der DEL-Geschäftsführer bei der Gesellschafterversammlung in Köln mit einer Gerichtsvollzieherin des

    Die Club-Vertreter votierten dennoch bei nur einer Gegenstimme der bereits im vergangenen Jahr aus finanziellen Gründen von der Bildfläche verschwundenen Füchse Duisburg für eine Verweigerung der Spielgenehmigung, weil ihnen der Antrag nicht fristgerecht vorgelegt worden sei.

    Dies sehen die Huskies, die sich seit Wochen mit der Liga eine juristische Dauer-Fehde liefern, erwartungsgemäß anders, und landeten erneut einen Teilerfolg. Das Landgericht Köln gab einem Eilantrag des Clubs statt und hob die DEL-Beschlüsse vom Donnerstag vorerst wieder auf. Dies teilte der Verein aus Kassel mit. Der Fall wird in den kommenden Wochen weiter die Gerichte beschäftigen. "Wir werden definitiv alles unternehmen, damit der Ausschluss aus der DEL rückgängig gemacht wird", sagte ein Huskies-Sprecher.

    Nur wenige Stunden nach dem vermeintlichen Ausschluss der Huskies ereilte die Liga auch die Nachricht des bevorstehenden Aus' für den Kasseler Lokalrivalen Frankfurt Lions. Bei der Liga haben sie zumindest im Frankfurter Fall aber noch ein wenig Hoffnung. Der Gang zum Amtsgericht sei zwar eine traurige Sache, "die faktisch aber noch nichts bedeutet", sagte Tripcke. Erst wenn das Insolvenzverfahren gegen den Meister von 2004 auch eröffnet wird, würden die Lichter für die Lions tatsächlich ausgehen.

    Die Zusammensetzung der deutschen Eliteklasse im kommenden Jahr ist dennoch offener denn je. Sollten Kassel und Frankfurt den Wettlauf mit der Zeit verlieren, würde die Liga erstmals seit der Saison 2006/07 wieder mit nur 14 Vereinen an den Start gehen. Für den Fall, das zusätzlich auch Aufsteiger EHC München keine Spielgenehmigung erhält, hätte plötzlich sogar noch Zweitligist Schwenningen die Möglichkeit in die DEL aufzurücken - sofern die Wild Wings denn finanziell dazu in der Lage wären.

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