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Cristiano Ronaldo: Ein Poser namens CR7

Cristiano Ronaldo

Ein Poser namens CR7

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    Begnadeter Fußballer: Cristiano Ronaldo.
    Begnadeter Fußballer: Cristiano Ronaldo. Foto: Juanjo Martin, dpa

    Dass es der VfL Wolfsburg am Ende nicht an Real Madrid vorbei schaffen würde, war ja irgendwie zu erwarten gewesen. Aber musste es ausgerechnet Cristiano Ronaldo sein, der die Niedersachsen quasi im Alleingang aus der Champions League kickt? Ronaldo, der gelackte Selbstdarsteller, Egomane und Maulaufreißer.

    Warum nicht Gareth Bale? Dem schwerblütigen Waliser hätte man auch ein halbes Dutzend Treffer verziehen. Selbst der französische Skandalkicker Karim Benzema, Dunkelmann einer unappetitlichen Skandalgeschichte um Sex und Erpressung, wäre einem als Wolfsburg-Zerstörer noch lieber gewesen. Aber das Schicksal nimmt auf solche Wünsche keine Rücksicht.

    Atemberaubende Talente finden sich oft in den größten Kotzbrocken wieder

    Ja, es ist überhaupt rücksichtslos. Wie könnte es sonst sein, dass sich mitunter die atemberaubendsten Talente in den größten Kotzbrocken wiederfinden?

    Wie kann es sein, dass einem der Ball wie ein braver Hund folgt, obwohl der Kerl viele Menschen mit seiner Arroganz verschreckt?

    Warum hat ihn das Schicksal noch dazu mit den so ziemlich schnellsten Beinen der Branche verwöhnt, mit Athletik, Torinstinkt und Spielintelligenz? All das gegossen in ein Format zeitloser Schönheit, wo es eine Horst-Hrubesch-Figur auch getan hätte.

    Wieso teilt ein Ronaldo-Freistoß ähnlich geisterhaft eine Wolfsburger Abwehrmauer wie Moses das Rote Meer? Und wie kann es sein, dass einer von all dem, was ihn zum Göttlichen macht, maßlos überschüttet wird, während unsereins sich talentlos durchs Leben kämpft?

    Wer lange darüber nachdenkt, der verzweifelt. In besonders schlimmen Fällen hilft es, sich der eigenen Werte zu erinnern.

    Der Freistöße, die man ohne breitbeiniges Posen in lückenlose Abwehrmauern gestümpert hat. Der still genossenen seltenen Treffer. Der unzähligen Partien ohne Haarlack und mit ungezupften Augenbrauen. Am Ende das klaglose Verlieren.

    Nichts davon ist CR7 vergönnt. CR7 ist, wie MX5 oder 007, eine Marke. Lionel Messi, der einzige, der mit Ronaldo auf einer Stufe spielt, ist keine Marke.

    Lionel ist nur Messi. Der Argentinier zaubert, fasziniert, lässt staunen. Er selbst schmunzelt dazu. Danach geht er duschen.

    Marken ticken anders. Sie wollen ausgestellt sein, lackiert, poliert, gerührt und geschüttelt. Dieser Popanz lässt sich kaum ertragen. Trotzdem erntet Ronaldo Respekt und Staunen.

    Die Marke CR 7 hat einen beeindruckenden Kern

    Wer freilich über die Eitelkeiten des Portugiesen hinwegsehen kann, muss sich vor seinem Spiel verneigen. Die Marke CR7 hat einen beeindruckenden Kern. Wolfsburg hat sich daran die Zähne ausgebissen.

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