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Coronavirus: Endet die Saison für die Löwen und den FC Ingolstadt vorzeitig?

Coronavirus

Endet die Saison für die Löwen und den FC Ingolstadt vorzeitig?

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    Steht vor seinem dritten Engagement als Cheftrainer des FC Ingolstadt: Thomas Oral.
    Steht vor seinem dritten Engagement als Cheftrainer des FC Ingolstadt: Thomas Oral. Foto: Roland Geier

    Die Corona-Pandemie hat das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen gebracht und auch der Fußball liegt auf Eis. Am Freitag griff der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zu drastischen Mitteln: Die 21 Landesverbände einigten sich darauf, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb ab den Regionalligen gestoppt wird – bis auf Weiteres.

    Sollte weitergespielt werden, werde das in Absprache mit Medizinern mit einer Vorlaufzeit von mindestens 14 Tagen angekündigt, teilte der DFB mit. Ob es überhaupt so weit kommt, ist unklar – auch wenn der Verband noch darum kämpft, die Saison zu Ende zu spielen. Rainer Koch, der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes und DFB-Vize, hatte in einer Video-Ansprache betont: "Das ist nicht zwingend gleichbedeutend mit dem Ende der Saison 2019/20."

    In Belgien wurde die Fußball-Saison abgebrochen, Brügge ist Meister

    Wichtig sei es aber, Klarheit zu haben – und diese könne derzeit niemand verschaffen. Deshalb müsse man "mit finalen Entscheidungen noch abwarten", so Koch. Ein kompletter Abbruch der Saison ist aber längst zu einem realistischen Szenario geworden – spätestens, seit am Donnerstag mit der belgischen ersten Liga die erste Profi-Liga die Saison abbrach. Tabellenführer FC Brügge ist nun belgischer Meister.

    Die Clubs in der 3. Liga sind von Zuschauereinnahmen abhängig

    Ein solches Szenario scheint bei der 1. und 2. Bundesliga (noch) weit weg zu sein – in dieser Woche gab die für den Spielbetrieb zuständige Deutsche Fußball-Liga (DFL) bekannt, dass Anfang Mai mit Geisterspielen gestartet werden soll. Eine Etage weiter unten sieht das etwas anders aus: In der 3. Liga, für die der DFB zuständig ist, diskutieren die Klubs längst offen über einen Saisonabbruch. Für viele ist das ein Schreckensszenario.

    Die mittelfristige Alternative wären Geisterspiele – aber auch das wollen viele Vereine nicht. Denn die Zuschauereinnahmen machten vergangene Saison im Schnitt 21 Prozent der Einnahmen eines Drittligateams aus, während die Erlöse aus dem TV-Vertrag lediglich bei elf Prozent lagen.

    Der TSV 1860 will "unter allen Umständen" weitespielen

    Einigkeit über das weitere Vorgehen gibt es nicht: Während der FSV Zwickau wegen der fehlenden Zuschauereinnahmen eine Insolvenz befürchtet und wie der Hallesche FC einen Abbruch fordert, sieht das beim TSV 1860 München ganz anders aus. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel betonte auf einer Video-Pressekonferenz: "Es geht darum, einen Abbruch der Meisterschaft unter allen Umständen zu verhindern." Finanziell seien Spiele ohne Zuschauer immer noch besser als gar keine: "Jedes Drittliga-Spiel, das im Fernsehen übertragen wird, garantiert Sponsoring-Einnahmen." Abgesehen davon steht auch bei den Löwen sportlich etwas auf dem Spiel: 1860 steht nur zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz.

    Der FC Ingolstadt schlägt die Tabelle zur Winterpause als Muster vor

    Ausgebremst vor dem Aufstieg – ein Los, das sich der TSV 1860 mit dem FC Ingolstadt teilt. Der FCI war lange auf den vorderen Plätzen, leistete sich zuletzt aber eine Schwächephase und rangiert nun auf Platz fünf. Geschäftsführer Franz Spitzauer bekräftigte vor kurzem:   "Aus unserer Sicht wäre es das Beste, sofern möglich, die Saison mit Geisterspielen zu Ende zu spielen."

    Einen Saisonabbruch erachtet er hingegen als sinnlos und teurer als eine Fortsetzung der Spielzeit mit Geisterspielen – schließlich würden die Vereine auf ihren laufenden Kosten sitzen bleiben. Sollte es zu einem Abbruch kommen, wäre aber der belgische Weg, die aktuelle Tabelle als Abschlusskriterium zu verwenden, nach Ansicht des FCI falsch. Spitzauer brachte eine andere Variante ins Spiel: "Wir finden, dass die Tabelle zum Ende der Hinrunde die fairste und richtige Lösung wäre, da jeder einmal gegen jeden gespielt hätte." Das würde den FC Ingolstadt zum Aufsteiger machen: Zur Pause stand der Klub auf Platz zwei.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Fußball-Saisonende in Belgien taugt nicht als Vorbild

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