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Corona-Regeln: Impfung plus Test: Nächster Schock für den bayerischen Sport

Corona-Regeln

Impfung plus Test: Nächster Schock für den bayerischen Sport

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    Für bayerische Sportvereine gilt nun die 2GPlus-Regel. Das heißt, Sporttreibende müssen entweder geimpft oder genesen sein – und alle 48 Stunden einen negativen Test-Nachweis vorlegen.
    Für bayerische Sportvereine gilt nun die 2GPlus-Regel. Das heißt, Sporttreibende müssen entweder geimpft oder genesen sein – und alle 48 Stunden einen negativen Test-Nachweis vorlegen. Foto: Mathias Wild (Symbolbild)

    Der Schock und die Aufregung im bayerischen Amateur- und Breitensport breitete sich in Windeseile aus und sorgte am Mittwochmorgen für eine Online-Krisensitzung der größten bayerischen Sportvereine mit dem Dachverband BLSV. Zu diesem Zeitpunkt nämlich war endgültig klar, dass gemäß der neuen 15. Fassung der Bayerischen Infektionsmaßnahmenschutzverordnung nicht nur sämtliche Sportveranstaltungen, wie von Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, sondern auch sämtliche sportliche Aktivitäten in Vereinen und Fitnessstudios mindestens bis zum 15. Dezember unter die 2GPlus-Regelung fallen. Das heißt, alle Sporttreibende, die bereits geimpft oder genesen sind, müssen für ihr Training sowie den Wettkampf- und Spielbetrieb noch zusätzlich einen aktuellen negativen Test vorlegen.

    2G-Plus-Regel gilt auch für den Outdoor-Sport in Bayern

    Wie das in der Praxis umgesetzt werden soll, ist den Verantwortlichen in den meisten Vereinen schleierhaft, denn der Aufwand, jeden Tag gültige Tests für sämtliche Übungsleiter und Teilnehmende zu erbringen und zu überprüfen, ist immens und für die meisten ehrenamtlich geführten Vereine logistisch kaum zu erbringen. „Dieser Gesetzestext kam aus dem völligen Nichts. Sogar für den BLSV“, berichtet Christian Butz, Leiter Fitness und Sport beim TV Augsburg, einem der größten Breitensportvereine der Stadt, über die kollektive Fassungslosigkeit. „Die 2G-Plus-Regel gilt ja sogar für den Outdoor-

    Butz ahnt, was damit für ein organisatorischer Aufwand auf die Vereine zurollt und welche Folgen das haben wird. „Die Kündigungswelle ist bei uns sofort angelaufen.“ Außerdem sei die Umsetzung der Auflagen in der Kürze der Zeit kaum möglich. „Dienstagnacht um 22.15 Uhr wurde die Verordnung veröffentlicht und wir öffnen morgens um acht Uhr unseren Verein. Das geht doch alles gar nicht.“ Zusperren sei auch keine Option, schließlich könne man die Angestellten nicht in Kurzarbeit schicken und erhalte für die davonlaufenden Kosten keine Hilfe. Zumindest der Nachwuchs darf noch ohne weitere Tests kommen. „Nur im Interesse der Kinder und Jugendlichen sind wir froh, dass es keinen kompletten Lockdown für den Sport gegeben hat. Wirtschaftlich ist es eine Katastrophe“, sagt Butz.

    Team Bayern kritisiert, dass der Amateursport wieder zum Erliegen kommt

    Auch Bayerns Sportfachverbände befürchten verheerende Auswirkungen: „Gerade der Indoor-Sport droht nun wieder im großen Stile zum Erliegen zu kommen. Ein vollkommenes Herunterfahren des Sports wie vor einem Jahr ist sowohl aus Gründen der körperlichen als auch der psychischen Gesundheit nicht akzeptabel“, äußerte sich Team Sport-Bayern, ein Zusammenschluss von 27 bayerischen Sportfachverbänden mit rund vier Millionen Mitgliedern im Freistaat.

    Dort kann man nicht verstehen, warum trotz der Schutzmaßnahmen, die sich bewährt hätten, solche Auflagen kommen. Besonders für Breitensport-Vereine gehe es um die Existenz. „All dies kann kaum mehr gestemmt werden. Diesem rasant wachsenden Aufwand stehen noch stark reduzierte Einnahmen gegenüber. Das kann und wird nicht mehr funktionieren“, warnte Team Sport-Bayern.

    Für Profisportler des FCA oder der Augsburger Panther gilt weiterhin die 3G-Regel

    Die Organisation geht deshalb davon aus, dass sich in den nächsten Wochen und Monaten nur der Profisport dank medialer Präsenz werde halten können. Denn ungeimpfte Berufs-, Leistungs- und Kadersportler wie etwa die angestellten Profis des FC Augsburg oder der Augsburger Panther unterliegen der 3G-Regel und sind wie bisher schon Beschäftigten gleichgestellt.

    Bayerischer Fußballverband stellt Amateur-Spielbetrieb ein

    Als einer der ersten Verbände hat bereits der Bayerische Fußballverband (BFV) reagiert und für alle Klubs (mit Ausnahme der als Profiliga eingestuften Regionalliga Bayern) einschließlich Junioren und Juniorinnen eine spielfreie Zeit festgelegt und die für dieses Jahr noch vorgesehenen Partien abgesetzt. Mit den bis zum 15. Dezember getroffenen Maßnahmen sehe der BFV laut seiner Pressemitteilung einen flächendeckenden und geregelten Spielbetrieb für nicht mehr durchführbar. (mit dpa)

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