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Corona: Gislason-Debüt fällt aus: Corona legt den Handball lahm

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Gislason-Debüt fällt aus: Corona legt den Handball lahm

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    Handball-Bundestrainer Alfred Gislason muss auf sein Debüt warten.
    Handball-Bundestrainer Alfred Gislason muss auf sein Debüt warten. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Alfred Gislason lässt sich eigentlich kaum aus der Ruhe bringen. Mit der Absage seines für diesen Freitag (18.00 Uhr) geplanten Debüts als Handball-Bundestrainer dürfte aber auch der erfahrene Isländer nicht gerechnet haben. Die rasante Ausbreitung des Coronavirus verhindert das Testspiel der DHB-Auswahl in Magdeburg gegen die Niederlande, wie der Deutsche Handballbund (DHB) am späten Donnerstagabend mitteilte. Der niederländische Verband setzt auf Anweisung des Ministeriums für Gesundheit und Umwelt den gesamten Spielbetrieb und damit auch Aktivitäten der Nationalmannschaft aus.

    Der 60-jährige Gislason ist schon eine gefühlte Ewigkeit dabei, er hat fast alle Titel gewonnen und auch Krisen erlebt, aber die aktuelle Situation ist auch für den ehemaligen Erfolgscoach des THW Kiel neu. Ursprünglich hätte die Partie in Magdeburg vor leeren Rängen stattfinden sollen, die Niederländer waren am Donnerstagnachmittag sogar schon zur Vorbereitung in Dessau eingetroffen. Doch am späten Abend folgte dann die Absage.  

    Torhüter Andreas Wolff hatte auf eine Anreise verzichtet

    Zuvor hatte Stammtorhüter Andreas Wolff bereits auf seine Anreise verzichtet. Wegen des Coronavirus blieb der Keeper des polnischen Spitzenclubs KS Vive Kielce der Nationalmannschaft fern, wie er Gislason am Donnerstagmorgen mitteilte. Wäre der 29-Jährige nach Magdeburg gekommen, wäre die anschließende Rückreise nach Polen für ihn laut DHB-Angaben mit einer 14-tägigen Quarantäne verbunden gewesen. Stattdessen hätten Silvio Heinevetter und Johannes Bitter das Torhüter-Gespann bilden sollen.

    Noch ist unklar, welche weiteren Auswirkungen das sich ausbreitende Virus auf den Sport haben wird. Der Test gegen die Niederländer hätte der DHB-Auswahl zur Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier vom 17. bis 19. April in Berlin dienen sollen. Nach Angaben des Handball-Weltverbands IHF vom Donnerstag soll das Turnier in der Max-Schmeling-Halle stattfinden, allerdings vor einer Geisterkulisse. Nach der Absage des Länderspiels scheint aber unklarer denn je, ob die geplanten Partien gegen Slowenien, Schweden und Algerien überhaupt durchgeführt werden können. 

    "Wir können uns nur auf den Sport konzentrieren"

    "Das kann natürlich keiner ausblenden, ich kann aber auch keine Prognose abgeben. Wir hängen ein bisschen in der Luft", hatte Gislason bereits am Donnerstagmorgen gesagt. "Wir können uns nur auf den Sport konzentrieren. Auf nichts anderes haben wir Einfluss."

    Der Nachfolger von Christian Prokop hatte sein neues Team erst am Montag zum ersten Mal getroffen. Seitdem bereitete er sich in Aschersleben mit der Mannschaft auf sein Debüt vor. In der kurzen Zeit feilte er vor allem an taktischen Dingen wie dem Gegenstoßverhalten. Aber auch Gislason kam nicht daran vorbei, mit seinen Spielern zumindest kurz über die Auswirkungen des Coronavirus zu sprechen. Inwiefern dieses Thema die Profis abseits der Platte beschäftigt, wusste der Coach aber nicht.

    "Ich kann nicht sagen, ob die Spieler auf ihren Zimmern liegen und Nachrichten gucken", sagte er. "Aber natürlich kommt keiner daran vorbei, diese Diskussionen mitzuerleben." Den Kaufpreis bereits erworbener Tickets will der DHB abzüglich der Gebühren erstatten. "Die Situation ist für uns alle herausfordernd, aber wir müssen, um der ernsten Lage und unser aller Verantwortung für die Gesundheit gerecht zu werden, eine klare Linie ziehen", sagte DHB-Boss Mark Schober. (dpa)

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