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Corona: Gehaltskürzungen für Ungeimpfte: In den USA würde Kimmich gar nichts bekommen

Corona

Gehaltskürzungen für Ungeimpfte: In den USA würde Kimmich gar nichts bekommen

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    Kyrie Irving weigert sich, sich impfen zu lassen - und verzichtet deswegen pro Spiel auf 380.000 US-Dollar.
    Kyrie Irving weigert sich, sich impfen zu lassen - und verzichtet deswegen pro Spiel auf 380.000 US-Dollar. Foto: dpa

    Die Nachricht soll die Bayern-Spieler am späten Donnerstag erreicht haben – und sie hat einige offenbar kalt erwischt: Künftig streicht der FC Bayern seinen kickenden Angestellten das Gehalt, wenn diese ungeimpft sind und wegen einer coronabedingten Quarantäne ausfallen.

    Aktuell befinden sich Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance in Isolation. Bis auf letztgenannten ist es für alle bereits das zweite Mal, dass sie in Quarantäne müssen. Wie der BR berichtet, wollen einige der Spieler die Gehaltskürzung nicht akzeptieren und prüfen juristische Schritte dagegen. Wie der Kicker berichtet, soll zumindest bei Serge Gnabry und Jamal Musiala ein Umdenken stattgefunden haben: Beide sollen sich nun impfen haben lassen.

    Gehaltskürzung: Hertha BSC und Mainz 05 machen es wie der FC Bayern

    Ob eine derartige Klage Erfolg hätte, darf aber stark bezweifelt werden. Dass im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne ein Firmenangestellter weiterhin sein Gehalt erhielt, lag bisher an einem entsprechenden Passus des Infektionsschutzgesetzes. Demnach zahlte der Arbeitgeber das Gehalt zunächst weiter, konnte sich die Kosten bei der zuständigen Behörde (etwa dem Gesundheitsamt) des jeweiligen Bundeslandes erstatten lassen. Für ungeimpfte Arbeitnehmer gilt diese Regelung aber bereits seit dem 1. November nicht mehr.

    Fredi Bobic bestätigte, dass Hertha BSC für ungeimpfte Profis in Quarantäne keinen Lohn zahlt.
    Fredi Bobic bestätigte, dass Hertha BSC für ungeimpfte Profis in Quarantäne keinen Lohn zahlt. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Diese Regelung wird bei einigen Fußball-Bundesligisten bereits umgesetzt, etwa bei Hertha BSC Berlin. Geschäftsführer Fredi Bobic sagte der BZ: "Wir haben bereits seit dem 2. November bei uns durchgesetzt, dass ungeimpfte Spieler für den Zeitraum einer Quarantäne keinen Verdienstausfall von uns erhalten." Die Kosten für die PCR-Tests müssen die ungeimpften Hertha-Profis bereits seit Oktober selbst zahlen. Hertha gehört zu den Bundesligisten, die am heftigsten von corona-bedingten Ausfällen betroffen waren. In der vergangenen Saison mussten deshalb mehrere Spiele des Hauptstadtklubs verlegt werden.

    Um die Partien nachzuholen, musste der Hertha-Kader fünf Spiele in 13 Tagen absolvieren – ein Mammut-Programm, das offenbar seine Wirkung gezeigt hat: Mittlerweile soll es ohnehin kaum noch Spieler geben, die sich nicht gegen das Virus impfen lassen haben. Auch Mainz 05 würde seinen Spielern das Gehalt kürzen, sollten sie infolge einer verweigerten Impfung in Quarantäne müssen. Die Haltung des FC Bayern nennt Manager Christian Heidel "einen komplett logischen Schritt, den Mainz 05 genau so auch gehen würde". Allerdings sind bei den 05ern 98 Prozent der Spieler, Betreuer und Mitarbeiter geimpft. Beim FC Augsburg stellt sich die Frage angesichts einer Impfquote von 100 Prozent ohnehin nicht.

    In der NBA und der NHL gibt es für ungeimpfte Spieler kein Gehalt

    Im US-Sport ist die Haltung oft noch restriktiver: Die Basketball-Liga NBA und die Eishockey-Liga NHL bezahlen ungeimpfte Spieler nicht. Verpasst ein Profi ein Spiel weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist, erhält er kein Geld. Kyrie Irving, Topspieler der Brooklyn Nets, hat sich dennoch bislang nicht impfen lassen und wurde deswegen vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossen. Die Aussicht, in jedem Spiel 380 000 US-Dollar zu verlieren (die Gehälter im US-Sport sind öffentlich einsehbar), änderte bislang nichts an seiner Einstellung.

    Evander Kane von den San Jose Sharks wurde wegen eines gefälschten Impfausweises für 21 Spiele gesperrt.
    Evander Kane von den San Jose Sharks wurde wegen eines gefälschten Impfausweises für 21 Spiele gesperrt. Foto: Marcio Jose Sanchez, dpa

    Gefälschter Impfnachweis: Evander Kane wurde für 21 Spiele gesperrt

    Für Aufsehen sorgte in der NHL das Verhalten von Starstürmer Evander Kane von den San Jose Sharks. Der 30-Jährige wurde dafür Mitte Oktober zu einer Strafe von 21 Spielen belegt – und bezieht in dieser Zeit kein Gehalt. Bei einem Jahresgehalt von sechs Millionen US-Dollar sind das 1,5 Millionen Dollar. Nicht nur für Kane und Irving sind die Ausfälle schmerzhaft: Beide zählen zu den besten Spielern ihres Teams. Kane etwa war vergangene Saison Sharks-Topscorer.

    Gehaltskürzungen für Impfverweigerer sind – außer im Fußball – in Deutschland bisher noch kein Thema gewesen. Im Basketball etwa mag das daran liegen, dass die Impfquote bei den Spielern nach einer Auskunft der Ligaverwaltung ohnehin bei fast 100 Prozent liege. Nach Auskunft eines Sprechers der Deutschen Eishockey-Liga liegt die Impfquote der gesamten Liga bei 90 Prozent. Was wäre aber, wenn ein Ungeimpfter isoliert werden muss und deswegen fehlt? Die Augsburger Panther teilen auf Nachfrage dazu mit, bislang von dieser Konstellation noch nicht betroffen gewesen zu sein. Der Klub weist zugleich darauf hin, zu arbeitsrechtlichen Belangen allgemein keine Auskunft zu geben. Fakt ist aber auch: Das Gehalt der Panther setzt sich zu einem Teil aus der Beteiligung an den Zuschauereinnahmen zusammen. Hier wird es definitiv Abstriche geben – und zwar für alle.

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